Obwohl es sich bei dem Nummernkonto um einen Klassiker auf dem Finanzmarkt handelt, ist der Begriff nur den Wenigsten bekannt. Immerhin wird die Bezeichnung bereits seit einigen Jahren in Verbindung mit den verschiedensten Angeboten verwendet. Das Nummernkonto wird in den meisten Fällen auch allgemein als Nummernbeziehung bezeichnet.
Auf dem Finanzmarkt handelt es sich bei dem Nummernkonto um eine gängige Bezeichnung für die verschiedensten Kontoformen. Neben einem klassischen Bankkonto kann auch ein Wertpapierdepot unter dieser Bezeichnung geführt werden. Aus diesem Grund ist in einzelnen Segmenten auch von einem Nummerndepot die Rede. Alle möglichen Bezeichnungen haben sich in den letzten Jahren zu bekannten Begriffen in der Branche entwickeln können, die dem Laien jedoch nur wenig bekannt sind. Von einem Nummernkonto ist jedoch nur dann die Rede, wenn das Finanzunternehmen den Namen des Kunden bei einem Konto durch eine Zahl oder auch durch ein Kennwort ersetzt. Die Gründe hierfür können sehr verschieden sein. Obwohl der Name des Kunden des Kunden durch eine Nummer oder auch ein Kennwort ersetzt wird, handelt es sich bei dem Nummernkonto nicht um ein anonymes Angebot. Ebenso lassen sich sowohl bei den steuerlichen als auch bei den rechtlichen Regelungen kaum Unterschiede zwischen dem Nummernkonto und dem klassischen Bankkonto erkennen. Die Besonderheit liegt hier im Wesentlichen in der Handhabung des Kontos durch die Bank. So kennen nur wenige Mitarbeiter des Finanzunternehmens den Inhaber des Kontos. Zudem erscheint der richtige Name des Kunden auch nicht auf den zahlreichen Bankbelegen, wie zum Beispiel auf der Bankkarte oder auch dem Kontoauszug. Die zahlreichen Geschäfte und auch Angelegenheiten, die durch ein Nummernkonto oder auch eine Nummernbeziehung entstehen, sind mit keinerlei Besonderheiten verbunden und können problemlos mit den üblichen Bankbeziehungen verglichen werden. Allerdings muss beachtet werden, dass eine Nummernbeziehung und somit auch ein Nummernkonto in Deutschland aus rechtlicher Sicht verboten sind. In den deutschen Nachbarländern handelt es sich bei dem Nummernkonto jedoch um ein gängiges und ebenso auch gern gesehenes Angebot. In Deutschland ist das Führen von jeglichen Nummernbeziehungen verboten. Somit müssen alle Bankmitarbeiter auf ein Konto Zugriff haben können auch den Kontoinhaber als solchen erkennen und definieren können. Das Nummernkonto unterlegt sowohl nationalen als auch internationalen Rechten und Gesetzen, die im Rahmen der Geldwäsche definiert wurden. Bereits in den 80er Jahren wurde den einzelnen Ländern in Europa zu einer genauen Identifizierung der Bankkunden durch die Etablierung entsprechender Gesetze geraten.
Der Abschluss von einem Nummernkonto ist mit einem klassischen Bankkonto nicht mehr nur zu vergleichen, sondern kann auch als identisch beschrieben werden. So sind die Finanzunternehmen auch vor dem Abschluss von einem Nummernkonto dazu verpflichtet, die Identität des Kunden der Bank zu klären und diese den entsprechenden Überprüfungen zu unterziehen. Zudem müssen auch sämtliche wirtschaftlich berechtigte Personen, die in Verbindung mit dem Nummernkonto angegeben werden, durch die Bank überprüft werden. Erst nach den einzelnen Kontrollen ist der Abschluss von einem Nummernkonto bei einem Finanzunternehmen möglich.