Die Bezeichnung Rentenfonds leitet sich nicht aus einer Form der Altersvorsorge ab, sondern wurde gewählt, weil daraus während der Laufzeit einer Art regelmäßiges Zusatzeinkommen erzielt werden kann. Bei den Rentenfonds werden die Spareinlagen der verschiedenen Kleinanleger gesammelt und in verschiedene spekulative Anlagen investiert. Ähnlich wie bei den Aktienfonds ist auch hier der Grundgedanke einer Risikominimierung durch Streuung des Vermögens beabsichtigt. Die Rentenfonds sind also eine Unterart der Investmentfonds, die sich auf den Kauf und Verkauf von Wertpapieren spezialisiert haben. Dabei kommt es bei den Wertpapieren vor allem darauf an, dass sie eine feste Verzinsung über die gesamte Laufzeit hinweg haben.
Gute Rentenfonds werden nur Anleihen von Unternehmen ankaufen, bei denen bei der Bonitätsprüfung ein gutes Ergebnis erzielt wurde. Dabei findet die Bonitätsprüfung in ähnlicher Form statt, wie sie bei der Bewertung eines Kreditrisikos angewendet wird. Diese Bewertung kann vom Käufer selbst vorgenommen werden. In der täglichen Praxis bedient man sich jedoch häufiger der Ratingagenturen. Ähnlich wie bei der Schufa werden hier bestimmte Kriterien für eine standardisierte Bewertung vorgegeben und eine Kennzahl ermittelt, mit denen sich das Ausfallrisiko der einzelnen Wertpapiere auf direktem Wege miteinander verglichen wird. Als langfristig sicherste Form der Rentenpapiere werden schon seit einigen Jahrzehnten die Staatsanleihen gehandelt.
Wer bereit ist, bei der Investition in Rentenfonds ein hohes spekulatives Risiko einzugehen, der bekommt bei den Junk Bonds gute Chancen. Allerdings müssen für die hier oft hohen gebotenen Verzinsungen auch hohe Ausfallrisiken bei der Rückzahlung und der Renditeausschüttung in Kauf genommen werden. Solche hoch riskanten Anlagen werden oft auch High Yield Bonds genannt. Hier sollte man sich als potentieller Anleger genau über die Managementstrategien der einzelnen Rentenfonds informieren. Einige Fondsgesellschaften mischen auch die verschiedenen Anlageformen, um ihren Kunden gute Renditen bieten zu können. So mancher Sparer beteiligt sich auch an Rentenfonds, ohne es selbst zu wissen. So legen die Banken beispielsweise das auf Festgeldkonten hinterlegte Vermögen in sicheren Rentenfonds an. Auch die Beiträge aus Kapital bildenden Versicherung vermehren sich in solchen Investitionen.
Ein weiteres und nicht zu unterschätzendes Risiko ist die Währung, in der die jeweiligen Wertpapiere angekauft werden. Hier haben die Manager und Kunden der Rentenfonds schon häufiger die Erfahrung machen müssen, dass gute Renditen durch den Kursverlust der Anlagewährung wieder aufgefressen werden. Steuerlich gelten die Investitionen in Rentenfonds als spekulative Anlagen und unterliegen der Abgeltungssteuer. Dazu stellen die Fondsgesellschaften alljährlich Bescheinigungen über die abgeführte Steuer aus. Derjenige, der einen niedrigeren persönlichen Steuersatz als den für die Abgeltungssteuer gültigen hat, kann diese Bescheinigung im Rahmen der jährlichen Steuererklärung mit abgeben und in den Genuss einer günstigeren Besteuerung der aus den Rentenfonds erzielten Gewinnen kommen. Das gilt auch für die Anlage in ausländischen Rentenfonds, denn innerhalb Europas wird die Abführung der steuerlichen Abgaben auf spekulative Anlagen von den Fondsgesellschaften garantiert. Einige Länder führen die Abgeltungssteuer personenbezogen ab. Andere Länder, wie zum Beispiel die Schweiz, führen die Steuer pauschal und anonym ab, obwohl der Sparer selbst ebenfalls eine detaillierte Bescheinigung über die Zahlung der Abgeltungssteuer erhält.