Anhand der rechtlichen Strukturen und Organisationen lassen sich in Deutschland mehrere Finanzunternehmen unterscheiden. Neben den modernen Direktbanken sind insbesondere die Genossenschaftsbanken bekannt. Sie gehören zu den Finanzunternehmen mit der größten Reichweite und sind deutschlandweit sehr stark und ebenso intensiv vertreten. Auch außerhalb der Bundesrepublik verfügen einzelne deutsche Genossenschaftsbanken über Filialen.
Die Genossenschaftsbanken haben insbesondere in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen können. Bei diesen handelt es sich um eine der ältesten Formen der Finanzunternehmen. Immer wieder bilden sich durch Zusammenschlüsse neue Unternehmen dieser Art, sodass der Markt der Genossenschaftsbanken auch weiterhin einem starken Wachstum unterliegt. Die Unterschiede im Vergleich zu den anderen Finanzunternehmen, die in Deutschland zu finden sind, lassen sich auf die rechtlichen Strukturen zurückführen. So agieren die Genossenschaftsbanken als Genossenschaft und unterliegen auch den dafür vorgesehenen rechtlichen Strukturen. Weltweit sind mehrere Banken dieser Form vertreten. In Hinblick auf die internationale Zusammenarbeit, die der Sicherung eines globalen Finanzsystems dient, spielt die Internationale Volksbankenvereinigung, kurz CIBP, eine ausschlaggebende Rolle. Diese verfügt über eine Niederlassung und Brüssel und ist der wichtigste Ansprechpartner für die Genossenschaftsbanken in Deutschland und Europa.
Die Geschichte der Genossenschaftsbanken ist sehr alt und lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten beiden Banken dieser Art wurden von Franz Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen gegründet. Die Gründung der beiden Banken erfolgte vollkommen unabhängig voneinander. Allerdings ließen sich bei den Säulen deutliche Übereinstimmungen erkennen. Die ersten Genossenschaftsbanken sollten insbesondere das Ziel der Selbsthilfe und Selbstverantwortung erfüllen. Sie unterlagen von Beginn an einer gut strukturierten Selbstverwaltung. Schulze-Delitzsch konzentrierte sich bei dem Aufbau des eigenen Finanzunternehmens auf den städtischen Bereich, hingegen legte Raiffeisen den Fokus auf die ländlichen Regionen. Somit ergänzten sich die beiden Finanzunternehmen optimal und schaffte schnell eine überzeugende Struktur in Deutschland.
Mittlerweile gibt es in Deutschland ein breites Netz an Genossenschaftsbanken. Ein Großteil dieser konzentriert sich hierbei auf eine Region. So tragen zahlreiche Finanzunternehmen dieser Art den Namen einer Stadt oder auch eines Landkreises. Sie sind heute sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen vertreten, zumal der Schwerpunkt aufgrund der moderneren Infrastruktur zweifelsfrei auf den Städten liegt. Gegenüber den anderen Finanzunternehmen können sie sich wegen ihrer flächendeckenden Struktur durchsetzen. So sind sie wesentlich dichter vertreten und schaffen für die Kunden zahlreiche Anlaufmöglichkeiten. Die meisten Genossenschaftsbanken verfügen über ein sehr dichtes Filialnetz und schaffen durch dieses die Grundlagen für einen umfangreichen Kundenservice. In Deutschland gab es Ende 2007 etwa 1232 Genossenschaftsbanken, die in ihrer Gesamtheit eine addierte Bilanzsumme in Höhe von 632 Milliarden Euro erzielten. Deutschlandweit verfügen sie über eine Struktur von Regionalverbänden. Durch diese Regionalverbände wird auch die Prüfung der Kreditwesengesetze durchgeführt. Neben verschiedenen Geldanlagen bieten die Genossenschaftsbanken auch verschiedenste Darlehensangebote an und schaffen somit ein breites Produktportfolio. Sie sind für ihren individuellen Kundenservice bekannt und setzen insbesondere auf den direkten Draht zu den eigenen Kunden.