Erst in den vergangenen Jahrzehnten konnten die Investmentbanken auch in Deutschland Einzug halten und so handelt es sich bei diesen noch um eine recht junge Form der Finanzunternehmen. Sie gehören zu den Anbietern, die insbesondere den Privathaushalten hierzulande nur wenig bekannt sind. Trotzdem haben sie einen sehr großen Einfluss auf die Finanzsysteme. Dies zeigt sich überwiegend bei den globalen Strukturen.
So nehmen die Investmentbanken vor allem in den USA eine gewisse Vorreiterrolle ein und werden auch als leitende Organe angesehen. Da die Dichte dieser Banken in Deutschland nicht annähernd so hoch ist, lassen sich im Vergleich zu den USA deutliche Unterschiede erkennen. Der Fokus Investmentbanken liegt im Grunde auf dem Investmentgeschäft. Um die eigene Reichweite jedoch zu verbessern und somit leitende Positionen einnehmen zu können, konzentrierten sich die meisten Anbieter auf eine Ausweitung der Produktpalette. Durch diese Entwicklung werden heute auch klassische Finanzprodukte von diesen Banken angeboten. Die Aufgabe der Investmentbanken ist es, den nationalen und ebenso auch internationalen Handel an den Finanzmärkten zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lässt sich bis heute auf das Agieren der Kunden zurückführen. So übernehmen diese Banken eine wesentliche Beraterfunktion, die sich oftmals auf die einzelnen Anlageoptionen beschränkt. Die Investmentbanken übernehmen somit die Vermögensverwaltung ihrer Kunden. Hierbei kann es sich sowohl um den Handel mit verschiedensten Wertpapieren als auch um die Unterstützung bei der Kapitalaufnahme handeln. Von letzterer ist überwiegend bei Unternehmen die Rede. Die meisten Investmentbanken bieten Unternehmen die Begleitung beim Börsengang an und unterstützen sie somit beruhend auf einer langjährigen Zusammenarbeit.
Die Ursprünge der Investmentbanken lassen sich heute auf die us-amerikanischen Trennbankensysteme zurückführen. Das Ziel dieser neuen Finanzunternehmen war es, ein modernes Gegenstück zu den bereits vorhandenen Geschäftsbanken zu bilden und somit ein wesentlich umfangreicheres Finanzsystem zu schaffen. Jahrelang genossen die Investmentbanken insbesondere in den USA einen gewissen Sonderstatus, der sich überwiegend auf die rechtlichen Strukturen konzentrierte. Bereits in den 90er Jahren ließen sich jedoch die ersten Probleme bei diesen Banken erkennen, sodass sie schließlich im September 2008 endgültig auf alle Sonderrechte verzichteten. Auch in Deutschland genießen die Investmentbanken keinerlei Sonderrechte. Diese Situation lässt sich jedoch auf das vorzufindende Universalbankensystem zurückführen. Durch dieses stehen den Finanzunternehmen keinerlei Sonderrecht zu, sodass sich die Investmentbanken hierzulande an den allgemein gültigen Rechten und Gesetzen orientieren müssen.
Anhand der verschiedenen Strukturen der Finanzmärkte lassen sich auch bei den Produkten der Investmentbanken entsprechende Unterschiede erkennen. So setzen sie sich auf den Primärmärkten überwiegend mit Emissionen auseinander. Diese können sich sowohl auf das Fremd- als auch auf das Eigenkapital beziehen. Hingegen setzen sie sich auf den Sekundärmärkten überwiegend mit der Kundenbetreuung und den damit verbundenen Service auseinander. In diesem Segment übernehmen die Investmentbanken die Ausführung des Kundenauftrages, sowie alle anfallenden Beratungsaufgaben. Zudem handeln diese Finanzunternehmen eigenständig mit Wertpapieren und den so genannten standardisierten Gütern. Bei letzteren werden oftmals verschiedene Devisen gehandelt.