Das Thema Umwelt und der Klimaschutz werden immer wichtiger in den Medien und in der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang wird man auch immer wieder von den Emissions-Zertifikaten hören. Wenn man es kurz sagt, dann sind die Emissions-Zertifikate ein umweltpolitisches Instrument. Sie werden meist kostenlos durch die Bundesregierung ausgegeben. Mittlerweile wird mit diesen Zertifikaten schon ein Handel betrieben.
Das Ziel dieser Zertifikate oder des Handels ist, die Schadstoffemissionen mit möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten zu verringern. Die Grundidee dazu stammt aus dem Jahr 1968. hier hatte der Ökonom J.H. Dales eine Entwicklung des Themas dargestellt. Er wollte einen Markt für Verschmutzungsrechte einführen, um die Gewässerverschmutzungen durch die Industrie zu verringern. Heute kann man jedoch dieses Ziel auf die komplette Umwelt und die Emissionen beziehen. Im Jahre 2005 wurde der Emissionshandel durch die EU eingeführt. Die Politik legte für bestimmte Emissionen innerhalb eines Gebiets und eines Zeitraumes Obergrenzen fest. An die hat sich jeder zu halten. Wer dennoch über dieser Grenze liegt, der bekommt Emissions-Zertifikate. Diese berechtigen, Emissionen zu einer bestimmten Menge zu produzieren. So kann zum Beispiel für eine bestimmte Region auch eine bestimmte Emission festgelegt werden. Diese Obergrenze kann jedoch in den folgenden Jahren auch schrittweise gesenkt werden. Mit den Zertifikaten kann freier Handel betreiben werden. So wird natürlich auch der Preis für ein solches Emissions-Zertifikat von der Nachfrage bestimmt. Sollte ein Unternehmen oder ein Gebiet mehr Emissionen ohne ein solches Recht verursachen, dann muss man hohe Strafen zahlen. Um jedoch diese Strafen umgehen, sind die Emissions-Zertifikate sehr beleibt und werden teilweise zu hohen Preisen wieder verkauft. Dieser Handel steht dennoch immer im Zeichen des Klimaschutzes. Wenn ein Gebiet oder ein Unternehmen sein Zertifikat verkauft, dann müssen auch hier die entsprechenden Obergrenzen eingehalten werden.
Die Emissions-Zertifikate können als von der Politik vergeben werden oder man ersteigert sich ein solches Zertifikat. Bei der Zuteilung durch die Politik wird politisch festgelegt, wer wie viele Zertifikate erhält. Allerdings muss es objektive Kriterien für die Zuteilung geben. Sind diese nicht gegeben, so erscheint es für sinnvoll, die Zertifikate eher zu versteigern. Das kann auch mit dem Verkauf von Zertifikaten gekoppelt werden. Der Verkauf dieser Zertifikate sollte immer über eine Börse geschehen. Damit werden auch die spekulativen Geschäfte möglich. Aktuell emittieren die vom Emissionshandel betroffenen Anlagen 509 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. So sind weniger Zertifikate verfügbar, als Emissionen vorhanden sind. Alle Anlagenbetreiber müssen daher sicherstellen, die Emissionen entsprechend zu mindern. Die Buchführung über den Emissionshandel übernimmt die „Deutsche Emissionshandelsstelle“ (DEHSt), die für jede Anlage ein elektronisches Konto führt. Auf diesem Konto werden die Zertifikate entsprechend gebucht. So kann man wie beim Online-Banking Überweisungen zwischen den einzelnen Anlagekonten buchen. Die Zertifikate liegen elektronisch auf den jeweiligen Konten vor. Am Ende jeden Jahres müssen Zertifikate entsprechend der Menge des emittierten Kohlendioxids von diesem Konto an die Bundesregierung zurücküberwiesen werden. Nur so kann der Emissionshandel funktionieren. Die erste Phase ist schon erfolgreich verlaufen mit dem Handel. Außerdem kann damit die Umweltschädigung nicht noch größer werden. Das ist für die ganze Welt sehr wichtig.