Ein Garantie-Zertifikat hält in etwa das, was der Name verspricht. Hier handelt es sich um ein Zertifikat, bei dem die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals gewährleistet ist. Dies gilt allerdings nur am Ende der Laufzeit. Wenn man sich entscheidet, vor dem Ablaufdatum das Zertifikat zu verkaufen, kann es hier zu großen Verlusten führen. Als Anleger muss man sich schon vorher bewusst sein, dass man die komplette Laufzeit durchhalten muss und keine vorzeitigen Auszahlungen bekommen kann.
Nur wenn man bis zum Schluss der Laufzeit durchhält als Anleger, kann man sich zu 100 Prozent sicher sein, dass man das eingesetzte Kapital auch zurückbekommt. Solch eine Garantie gibt es nur bei diesem Zertifikat. Der garantierte Betrag kann allerdings auch abweichen. Dieser entspricht nicht immer das volle eingesetzte Kapital, sondern er wird in der Regel als Prozentsatz vom Ausgabepreis des Zertifikates festgesetzt. Üblicherweise sind dies jedoch 80 bis 100 Prozent des Ausgangspreises von diesem Zertifikat. Der Verlust des Anlegers ist somit entsprechend gering und liegt etwa bei 10 bis 20 Prozent des Emissionskurses. Wenn man solche börsenorientierte Garantie-Zertifikate kauft, dann muss man beachten, dass nur der Emissionskurs, nicht jedoch der Erwerbskurs an der Börse garantiert ist. Diese Zertifikate müssen immer bis zum Ende der Laufzeit gehalten werden, wenn man keine großen Verluste eingehen will. Wenn man schon während der Laufzeit verkaufen möchte, muss man auch damit rechnen, dass die Rücknahmepreise nicht besonders transparent sind. So haben oft schon viele Anleger erst später entdeckt, welchen Verlust sie überhaupt eingegangen sind. Ein Verkauf vor Ablauf der eigentlichen Zeit sollte deshalb nur im äußersten Notfall erfolgen. Aus steuerlicher Sicht sind solche Zertifikate deshalb auch nicht sehr optimal. Die Gewinne, die man mit diesen Papieren erzielt, müssen als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuert werden. Daher unterliegen sie auch grundsätzlich der Zinsabschlagsteuer. Allerdings muss man sich auch immer wieder vor Augen führen, dass es bei diesem Zertifikat so gut wie kein Risiko gibt. Wenn man keinen Gewinn machen kann, so bekommt man das investierte Geld zurück. Allerdings hätte dieses Geld auch bei einer anderen Anlage arbeiten können.
Garantie-Zertifikate gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Alle haben jedoch immer den Kapitalschutz des Anlegers gemeinsam. Ein solches Zertifikat besteht auch meist aus zwei Bestandteilen. Zum einen ist hier eine Anleihe und zum anderen sind mehrere Optionsscheine enthalten. Der Großteil des Kapitals wird in die Anleihe investiert. So wird die Kapitalgarantie bis zum Ende der Laufzeit gewährleistet. Der andere Teil wird in die Optionsscheine angelegt. Dieser Teil soll für die Rendite sorgen und dem Anleger einen gewissen Gewinn sichern. Allerdings bekommt man nicht die komplette Rendite ausgezahlt, denn ein Teil davon geht für die Absicherung des Kapitals weg. Deshalb ist das Zertifikat mit einem geringen Risiko auch mit einem geringeren Gewinn behaftet. Die Sicherheit, das eingesetzte Kapital zurückzuerhalten, hat für viele Anleger oberste Priorität. Deshalb entscheiden sich immer mehr Anleger lieber für sichere Zertifikate, als das Geld für eine hohe Rendite aufs Spiel zu setzen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre bestätigen diese Meinung. Wenn es allerdings an der Börse aufwärts geht, kann man auch hier mit gewinnen rechnen.