Wenn man in einen bestimmten Rohstoff investieren möchte, dann muss man diesen nicht immer direkt an der Börse kaufen, sondern kann sich auch für ein Rohstoff-Zertifikat entscheiden. Sie sind die beste Möglichkeit, um in die Wertentwicklung einzelner oder ausgewählter Rohstoffe zu investieren. Der direkte Handel mit den Rohstoffen an der Börse kaum einem Anleger erlaubt ist, findet man so eine gute Alternative.
Von den Rohstoff-Zertifikaten kann man verschiedene Arten unterscheiden. Dabei geht es vom Open-End-Zertifikat bis zur Investition in einzelne Rohstoffe oder ganze Indexzertifikate. Selbst die Hebelzertifikate stehen den Anlegern in diesem Bereich zur Verfügung. Allerdings ist es wie bei jedem Investment auch hier wichtig, die Chancen und Risiken von den jeweiligen Zertifikaten genau zu kennen, bevor man wirklich investiert. Dabei muss man auf die Kursentwicklung der Vergangenheit achten und die die zukünftige Kursentwicklung gut einschätzen können. Außerdem ist es wichtig auf das Angebot und die Nachfrage zu achten, denn diese bestimmen auch den Preis. Gerade bei Rohstoffen ist es wichtig, dass man den aktuellen Markt und die Wirtschaftslage kennt. Wenn man sich zum Beispiel dafür entscheidet, in Uran zu investieren, wird dies nichts bringen, wenn der weltweite Ausstieg in der Kernenergie schon beschlossen ist. So sinkt die Nachfrage extrem und das Angebot bleibt jedoch bestehen. Der Kurs für Uran würde massiv absinken. Wer demnach den Markt gut einschätzen kann, der wird auch in Rohstoffe gut investieren können. Die Rohstoff-Zertifikate bieten sich hier an. Bestimmte Rohstoffe wie zum Beispiel Edelmetalle lassen sich zwar grundsätzlich auch physisch, d.h. in Form von Barren oder Münzen erwerben, allerdings ist hiermit ein Lager- und Weiterveräußerungsrisiko verbunden. Deshalb sollte man auch bei Gold oder Silber darüber nachdenken, lieber ein Rohstoff-Zertifikat zu haben, als in den Rohstoff selbst zu investieren. Die Zertifikate bilden 1:1 die Kursentwicklung des zugrunde liegenden Rohstoffs wieder. Daher sollte man nur investieren, wenn auch steigende Kurse zu erwarten sind. Andernfalls würde man auch mit dem Zertifikat verlieren, ebenso wie mit den physisch vorhandenen Rohstoffen.
Die Open-End-Zertifikate auf Gold, Silber, Platin und Palladium beziehen sich auf eine Feinunze, also 31,1035 Gramm des jeweiligen Edelmetalls. Es gibt jedoch auch diese Art der Zertifikate für andere Rohstoffe. Der Name kommt daher, da hier keine Restlaufzeiten zu berücksichtigen sind. Es gibt jedoch andere Dinge, die man gerade bei den Edelmetallen berücksichtigen muss. Die meisten Preise sind hier in diesem Bereich in US-Dollar notiert. Dabei unterliegen die Euro-Preise der Zertifikate den Wechselkursschwankungen. Dadurch kann das jeweilige Investment positiv, aber auch negativ beeinflusst werden. Wenn der Euro zum Beispiel nachhaltig an Wert gewinnt, vermindert sich dadurch der Wert des entsprechenden Rohstoffs auf Euro-Basis und belastet dadurch Ihre Performance. Nur die Zertifikate mit einer sogenannten Quanto-Funktion können das Wechselkursrisiko ausschließen. Die Funktionsweise ist dabei recht einfach, es wird das Investment am Ende so berechnet, als wäre der Wechselkurs zum Beispiel zwischen Euro und der jeweiligen Fremdwährung seit dem Kaufzeitpunkt konstant geblieben, dadurch können Währungsschwankungen von vornherein ausgeschalten werden. Bei den Rohstoff-Zertifikaten hat man außerdem den Vorteil, dass sich die Rohstoffe immer unabhängig von den Kapitalmärkten entwickeln und daher andere Möglichkeiten und Entwicklungen bieten.