Die Weltbank gibt es seit dem Jahr 1944. Sie wurde gegründet auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen. Zur gleichen Zeit wurde auch der Internationale Währungsfonds gegründet. Der Zweck der Gründungen dieser Institutionen damals war es, den Wiederaufbau zu fördern und stabile Währungen zu schaffen. Im Laufe der Zeit haben sich diese Prioritäten jedoch immer weiter verschoben, andere Aufgabenbereiche rückten in den Vordergrund. In den 1960er Jahren wurden die Kompetenzen der Weltbank endgültig in eine neue Richtung gelenkt. Seit dieser Zeit wurde es mehr und mehr zu ihrer Aufgabe, die Lebensbedingungen auf der Welt zu verbessern und die Armut zu bekämpfen. Mittlerweile besteht die Weltbankgruppe aus fünf Organisationen. Diese sind die: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), die Internationale Finanz-Corporation (IFC), die Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (MIGA) und das Internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID).
Der Sitz der Weltbank bzw. der Weltbankgruppe ist in Washington (USA). Neben dem Hauptsitz in Washington besitzt die Weltbank weltweit mehr als 100 Büros. Über 10.000 Mitarbeiter sind bei der Weltbank beschäftigt, rund ein Drittel arbeitet in den Partnerländern. Für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit ist die Weltbank der wichtigste Geldgeber weltweit. Um Kredite zu erhalten, müssen die Länder, die einen Antrag stellen, jedoch gewisse Bedingungen erfüllen. Die Projekte, an denen die Weltbank beteiligt ist, sind vielfältig und weit gestreut. So erteilt sie Zusagen für Mikrokredite in Bosnien und Herzegowina, sie engagiert sich für die Schulbildung von Mädchen in Bangladesch oder für Gesundheitsprojekte in Mexiko. Zu einer weitreichenden Entscheidung kam es im Jahr 2005. Gemeinsam mit den G8-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds beschloss die Weltbank im Zuge der multilateralen Entschuldungsinitiative einen vollständigen Schuldenerlass für eine Vielzahl von Ländern. Zusätzliche Mittel der Gebergemeinschaft konnten die fehlenden Rückflüsse, die durch diese Maßnahme entstanden, kompensieren.
Der Gouverneursrat ist das höchste Entscheidungsgremium innerhalb der Weltbankgruppe. Jedes Mitglied der Gruppe entsendet einen Gouverneur und einen Stellvertreter. Wenn es zu Abstimmungen kommt, sind die Stimmrechte unterschiedlich verteilt. Länder, die mit mehr Kapital an der Bank beteiligt sind, haben mehr Stimmgewicht. Die Industrieländer bilden hier ein deutliches Übergewicht. Allein die USA, Japan, Frankreich, Großbritannien, und Deutschland erreichen gemeinsam einen Stimmenanteil von 38,3 Prozent. Der Präsident der Weltbank und das 24-köpfige Exekutivdirektorium verfolgen kontinuierlich das Tagesgeschehen. Der Exekutivrat setzt sich aus fünf Direktoren zusammen, die aus den Ländern mit der größten Beteiligung an der Bank kommen. Die restlichen Mitglieder wählen die verbleibenden Exekutivdirektoren. Wichtige Entwicklungsaufgaben zu lösen, erfordert umfangreiche Arbeitsprozesse und weitreichende Entscheidungen. Aufgrund dieser hohen Anforderungen haben die Gouverneursräte der Weltbank und der Internationale Währungsfonds im Jahr 1974 die Einrichtung eines gemeinsamen Ministerausschusses beschlossen. Hintergrund war der Gedanke, für den Transfer von Ressourcen in den Entwicklungsländern zu sorgen. So entstand das Development Committee (DC). Wenn es um wichtige Fragen der Entwicklungsarbeit geht, werden die Gouverneursräte und der Internationale Währungsfonds vom Development Committee beraten. Die Weltbank ist jedoch nicht nur in de Entwicklungshilfe und bei der Bekämpfung von Armut auf der Welt tätig. Sie arbeitet auch zu einem großen Teil an der Entwicklungsforschung. Im Zuge dieser Forschung erstellt und veröffentlicht die Weltbank einmal im Jahr einen Weltentwicklungsbericht.