Was bedeutet Gesundheitsförderung und wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?
Der Begriff Gesundheitsförderung ist kein abstrakter Begriff, sondern wurde Mitte der 1980er Jahre von der Weltgesundheitsorganisation (WTO) konzeptionell mit Leben erfüllt. Es geht hier um bestimmte gesundheitspolitische Handlungsstrategien und Handlungsfelder. Zu den Handlungsfeldern gehören die Schaffung von gesundheitsfördernden Lebenswelten (zum Beispiel reflektiert durch den Nichtraucherschutz), die Schaffung neuorientierter Gesundheitsdienste und natürlich die persönliche Gesundheitsförderung. Die Gesundheitsförderung spielt sich generell in allen gesellschaftlichen Räumen ab, am Arbeitsplatz ebenso wie im Privatleben. Fakt ist, die Gesundheitsvorsorge minimiert die Krankheitskosten in einer inneren Logik. Ebenfalls Fakt ist, dass die Gesundheitswesen alleine durch die demografischen Faktoren in Industrieländern wie Deutschland immer kostspieliger werden. Vorsorgen und Behandlungen sind heute schon in vielen Medizinfeldern ein Luxusgut, insofern muss jeder Bürger heute persönlich entscheiden, ob er in seine Gesundheit langfristig investiert oder lieber in schnelllebige Konsumgüter investieren möchte. In Deutschland gibt es rechtliche Regelungen zur Gesundheitsförderung, die sich zum durch das Sozialgesetzbuch V oder das Arbeitsschutzgesetz ergeben. In machen rechtlichen Bereichen ist man in Deutschland sehr weit, zum Beispiel beim Arbeitsschutz, in anderen Themenfledern, wie zum Beispiel beim Phänomen Mobbing, im internationalen Vergleich rückständig. Die Fachhochschule Köln schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden durch Mobbing alleine auf 100 Milliarden Euro im Jahr. Jeder Betrieb verliert durch Mobbing, nach Schätzungen der Kölner, rund 20 Prozent des Gehalts pro Arbeitnehmer. Immerhin gibt es erste Urteile zu diesem Tatbestand, die zukunftsweisend sind. Wie viel die Staaten für die Gesundheitsförderung ausgeben veröffentlicht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Jahresberichten. In Vorzeigeländern wie Kanada wird für die Gesundheitsförderung fast doppelt soviel ausgeben als in Deutschland. In Deutschland wird allerdings mehr für diesen Gesundheitsbereich ausgegeben als in der Schweiz oder Österreich. Hinsichtlich der Transparenz in der Gesundheitsförderung wurde der Berufsverband Gesundheitsförderung in Magdeburg im Jahr 2004 ins Leben gerufen. Hier kann man sich u.a. über aktuelle Entwicklungen oder auch über das Berufsbild des Gesundheitswirtes informieren.
Was heißt persönliche Gesundheitsförderung und was bieten die Krankenkassen an Vorsorgen an?
Nach einer Gesundheitsberichterstattung des Bundes aus dem Jahr 2011, nimmt seit Jahren die Anzahl der Menschen zu, die an individuellen Aktivitäten zur Primärprävention teilnehmen. Fast 2,1 Millionen Menschen haben nach der Statistik an den Gesundheitsförderungsmaßnahmen der gesetzlichen Krankenkassen teilgenommen. Bei der Primärprävention geht es allgemein um Themen wie: Bewegung, Ernährung, die Vermeidung spezifischer Risiken oder der Schutz vor Stress und anderen psychischen Gefährdungen. Heute bieten die privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen vielfältige Programme zur Gesundheitsförderung an, um in einer inneren Logik langfristig Gesundheitskosten einzusparen. Von diesen Versicherungsleistungen sollten die Versicherten profitieren. Sehr wichtig sind die Vorsorgemaßnahmen, die in der Regel von den Kassen ab bestimmten Altersklassen bezahlt werden. Die Vorsorge- oder Früherkennungsmaßnahmen fangen schon in der Schwangerschaft an. Zu den zentralen Früherkennungen gehören die Untersuchungen bei Kindern und bei Erwachsenen die Krebsfrüherkennung. Im Rahmen der individuellen Gesundheitsvorsorge spielen eine nicht unerhebliche Rolle die privaten Zusatzversicherungen. Krank wird jeder Mensch, die Frage ist nur, was jedem Bürger persönlich die Behandlung wert ist. Private Zusatzversicherungen im medizinischen Bereichen umfassen vor allem die Versicherungsthemen: Zahnersatz, Krankenkaus, Krankentagegeld, Sehhilfen, Heilpraktiker, Heilmittel, Medikamente und Auslandskrankenversicherungen. Vor allem für Pflichtversicherte sind private Krankenzusatzversicherungen wichtig, um am medizinischen Fortschritt teilnehmen zu können – denn nicht alles, was vor allem in der computergestützten Medizin möglich ist, wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die gesetzlichen Krankenkassen haben nur einen geringen individuellen Leistungsspielraum von rund vier Prozent. Alle anderen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden über einen Leistungskatalog vorgeschrieben.
Alternative Gesundheitsförderung - sinnvoll?
Unter dem Oberbegriff „Alternative Gesundheitsförderung“ kann man alles definieren, was jenseits der klassischen Versicherungsmethoden dazu dient, um letztendlich Geld zu haben, wenn eine schwere Krankheit eintritt oder man aus persönlichen Gründen eine Behandlung wünscht, die nicht von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt wird. Wer zum Beispiel Schönheitsoperationen durchführen lassen will, der sollte sich mit dem Thema Gesundheitskredit auseinandersetzen. Es gibt in Deutschland inzwischen spezialisierte Kreditgeber für das Gesundheitswesen. Ein spannendes Thema ist auch die Dread-Disease-Versicherung. Hier versichert man sich gegen eintretende schwere Krankheiten und erhält im Ereignisfall eine Einmalzahlung von der Versicherung. Die meisten alternativen Konzepte, die sich im Gesundheitsbereich durchgesetzt haben, kommen aus dem angelsächsischen Lebensraum, zum Beispiel die Dread-Disease-Versicherungen, die in den USA und England populär wurden.