Was unterscheidet die Versicherungsprodukte für Männer und Frauen?
Über die Jahrzehnte sind geschlechtsspezifische Konsumverhaltensweisen auch bei der Auswahl der Versicherungsprodukte entstanden. Klassische Versicherungsprodukte für Männer sind zum Beispiel Kfz-Versicherungen, Rentenversicherungen oder Risikolebensversicherungen. In der EU können die Versicherer bisher über eine Ausnahmeregelung geschlechtsspezifische Risikobewertungen durchführen. Zum Beispiel sind Kfz-Versicherungen für Männer in der Regel teurer als für Frauen, da rund zweidrittel aller Unfälle von Männern verursacht werden. Vor dem Europäischen Gerichtshof wird aktuell über die Gleichbehandlung der Geschlechter auch bei den Versicherungstarifen gestritten. Vor allem die Tarife bei den Krankenversicherungen und den Lebensversicherungen könnten durch das Urteil des EuGH betroffen sein. Kommt es zur Umsetzung von Unisex-Tarife kann dies weitergehende Konsequenzen für alle Versicherungsnehmer im positiven wie negativen Sinn haben. Ein grundsätzlicher Anstieg der Prämien bei bestimmten Versicherungsproduktklassen könnte die Folge sein, sofern die Gleichberechtigung der Geschlechter im Versicherungsmarkt politisch motiviert greift. Wie auch immer, bisher müssen die Geschlechter damit leben, dass geschlechtsspezifische Risikobewertungen durchgeführt werden. Nicht nur das Geschlecht, sondern vor allem auch das Alter wird von den Versicherern bewertet. Ein älterer Mann mit Vorerkrankungen bezahlt zum Beispiel höhere Prämien bei einer Risikolebensversicherung als ein jüngerer und gesunder Mann. Bei Lebensversicherungen wird vor allem der Gesundheitszustand bewertet. Ausschlaggebend bei Krankenversicherungen für Männer sind vor allem das Alter und der Gesundheitszustand. Männer die Rauchen werden unter anderem bei Kranken- und Lebensversicherungen schlechter bewertet als Nichtraucher. Männer, die chronische Leiden wie Bluthochdruck haben, werden sehr hoch im Risiko bei Lebensversicherungen und Krankenversicherungen eingestuft. Andersherum sind Männer in der Krankenversicherung besser gestellt als Frauen, da sie eine geringere Lebenserwartung haben und weniger zum Arzt gehen.
Ältere Männer, die zum Beispiel eine Risikolebensversicherung abschließen wollen, müssen damit rechnen, dass ein Gesundheitsgutachten erstellt werden muss. Unterschiede bei der Risikobewertung der Geschlechter gibt es auch bei Unfallversicherungen. Hier geht es zum Beispiel um die Risikobewertung der Sportarten. Taucher, Skifahrer, Reiter oder Fallschirmspringer zahlen höhere Versicherungsbeiträge als Sportler, die in der Freizeit harmloseren Sportarten nachgehen.
Wie sieht das Konsumverhalten bei Männern in Bezug auf die Versicherungen aus?
Laut einigen Studien kennen sich die Männer besser mit Versicherungen aus als Frauen. Männer neigen gegenüber Frauen dazu, sich mit vielen Produkten auseinanderzusetzen und weniger aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Laut einer Erhebung kennen sich über die Hälfte der Männer nach eigenen Einschätzungen gut mit den Versicherungsleistungen aus. Traditionell sind Männer die Hauptzielgruppe bei privaten Altersvorsorgeprodukten. Hier muss man generell unterscheiden in sinnvolle Produkte für jüngere und ältere Arbeitnehmer und Selbstständige. Für jüngere Männer kann eine fondgebundene Lebensversicherung sinnvoller sein als konservative Anlagen wie klassische Rentenversicherungen oder Sparpläne. Bei den Produkten zur privaten Altersvorsorge etablieren sich die Frauen immer mehr, da Frauen sich immer mehr Gedanken über ihre individuelle Lebensplanung machen und ehemals feste Werte wie die Ehe statistisch gesehen immer unkalkulierbarer werden. Bei Männern wie Frauen sind vor allem flexible Produkte gefragt, die auf viele Lebenssituationen optionalen Schutz bieten. Für Selbstständige ist vor allem das Versicherungsthema Berufsunfähigkeit wichtig. Staatlich geförderte Rentenprodukte wie die Basisrente sind ebenso für Selbstständige wichtig, wie die Berufsunfähigkeitsversicherung, die vor allem die Invalidität absichern soll. Günstige Tarife für Männer bieten die Versicherungen vor allem für junge Männer an. Immer mehr werden Sondertarife für Singles angeboten.