Derivate

Derivate sind vereinfacht beschrieben Termingeschäfte, die an internationalen Terminbörsen oder auch außerbörslich (OTC-Handel) gehandelt werden. Die wichtigsten Typen sind Swaps, Optionen und Futures. Derivate lassen sich einerseits als Absicherung gegen Wertverluste einsetzen, anderseits als Spekulationen auf einen Kurspreis. Bei Termingeschäften kann man generell unterscheiden zwischen unbedingten Termingeschäften, bei denen beide Seiten zur Fälligkeit ihre Verpflichtungen erfüllen müssen – und bedingten Termingeschäften, wo eine Partei Optionen ausüben kann. Durch die Option ist der Käufer berechtigt einen Wert zu kaufen oder zu verkaufen, ist aber nicht verpflichtet. Bei unbedingten Geschäften, die standarisiert an den Terminbörsen gehandelt werden, verwendet man den Begriff Futures. Charakteristisch bei den Futures ist die verpflichtende Lieferung des Verkäufers und die Verpflichtung der Übernahme durch den Käufer zu einem vereinbarten Zeitpunkt. Der Futures-Kurs regelt sich an den Terminbörsen durch Angebot und Nachfrage. Wie Futures auch, werden Optionen an den internationalen Terminbörsen gehandelt. Optionen sind der häufigste Typ im Derivate-Handel. Bei Optionen unterscheidet man in Kauf- und Verkaufsoptionen. Werden sie als Wertpapiere gehandelt, so heißen diese Optionsscheine. Futures und Optionen werden zum größten Teil über Kontrakte an Terminbörsen gehandelt.

Derivate leiten sich von verschiedenen Finanzprodukten ab, so gibt es Aktienderivate, Energiederivate, Zinsderivate, Kreditderivate, Immobilienderivate oder Rohstoffderivate. Investments in Derivate, vor allem in Optionsscheine, setzten viel Fachwissen voraus und sind nur für Anleger interessant, die sich für den Terminmarkt interessieren oder professionelle Beratung bekommen. Bestimmte Segmente des spekulativen Derivate-Handels, besonders der bilaterale Handel (Swaps) mit komplexen Finanzprodukten, soll stärker kontrolliert bzw. sanktioniert werden. Die neue europäische Börsenaufsicht European Securities and Markets Authority (ESMA) in Paris übernimmt die Kontrolle des Marktgeschehens federführend. Der hochspekulative Derivate-Handel wird als eine Hauptursache der Finanzkrise gesehen und hat heute weltweit ein Handelsvolumen von über 600 Billionen US-Dollar. Die bekannteste Börse in Europa ist die Eurex in Zürich. Hier wurden 2009 weit über zwei Milliarden Kontrakte gehandelt.

Häufige Fragen zum Themenkomplex Derivate:

Was sind Derivate?

Was sind Optionen?

Was sind Futures?

Was sind Swaps?