Lohnen sich Lebensversicherungen als Geldanlage oder für die Altersvorsorge und wo geht der Trend hin?
Lebensversicherungen gehören zu den klassischen Produkten zur Altersvorsorge, die vor allem auch im Todesfall der Familie helfen sollen. In Deutschland gibt es weit über 90 Millionen Lebensversicherungsverträge. Man schätzt, dass jeder vierte Euro in Deutschland bei der Altersvorsorge in Form von Lebensversicherungen angelegt ist. Wie jede Vermögensanlage sind auch Lebensversicherungen bestimmten gesellschaftlichen Moden und Mega-Trends unterworfen. Heute boomen die Lebensversicherungen nicht mehr so, wie noch in den 1980er und 1990er Jahren, da sich viele, vor allem jüngere Menschen, damit schwertun, ihr Geld über Jahrzehnte in eine feste Altersvorsorge zu stecken. Flexibilität bei den Geldanlagen ist heute gerade für junge Menschen sehr wichtig, die zum Beispiel bei der Altersvorsorge auf Fonds und andere Finanzprodukte investieren. Durch die Finanzkrise der letzten Jahre sind auch die Versicherer teils in eine Krise geraten. Heute müssen durch die Krise große Teile der Anlegergelder vor allem in Bankdarlehen umgemünzt werden, da die Banken den Versicheren Geld an die Hand geben mussten. In Deutschland haben die Top-20 Versicherungsgesellschaften einen überragenden Marktanteil, so dass die Angebotspalette übersichtlich ist. Nicht zuletzt durch die Finanzkrise wird sich in Zukunft im Versicherungsmarkt, mit all seinen komplexen Wirkungsweisen, die Streu vom Weizen trennen. Kapitalstarke Versicherungsgesellschaften werden mit höheren Renditen noch stärker im Markt, vor allem bei der Neukundenakquise, positioniert werden. Generell sollte der Anleger die Informationen über den Markt der Versicherer im Gesamtkontext genau studieren, bevor er eine Entscheidung für die Altersvorsorgeform trifft.
Was muss man bei klassischen und fondgebundenen Lebensversicherungen beachten?
Immer mehr sind fondgebundene Lebensversicherungen im Markt zu finden. Sind allerdings vor allem durch die Kosten für die Fondverwaltung teurer und mit einigen spekulativen Risiken verbunden. Bei fondgebundenen Lebensversicherungen gibt es einiges zu beachten, zum Beispiel das Anlagerisiko, die Kosten, die Renditeerwartung, die Kapitalverfügbarkeit oder der Todesfallschutz. Klassische Lebensversicherungen und fondgebundene Lebensversicherungen unterscheiden sich zum Beispiel auch durch die Garantien im Erlebnisfall, d.h., im Erlebnisfall wird zum Zeitpunkt der Auszahlung der aktuelle Tageskurs der Fondanteile berechnet. Die meisten Anleger sehen in der fondgebundenen Lebensversicherung vor allem auch eine steuerlich interessante Anlage. Lebensversicherungen sollten immer auf Grund der steuerlichen Aspekte mit dem Steueranwalt oder dem Steuerberater thematisiert werden, so dass man auch wirklich an die steuerlichen Vergünstigungen im Alter kommen kann. Der Beitrag bei einer klassischen Lebensversicherung bemisst sich vor allem an individuellen Faktoren wie dem Alter, dem Geschlecht und natürlich der Versicherungshöhe. Sehr wichtig ist, dass man die Hochrechnungen der Anbieter für die erwirtschafteten Überschüsse im Kontext mit der Zinsphase sieht, die sich positiv oder negativ auf die Anlage auswirken kann.
Wie sieht die Zukunft der klassischen Lebensversicherungen aus und was sind interessante neue Produkte?
Viele Experten gehen für die Zukunft davon aus, dass im deutschen und europäischen Versicherungsmarkt vor allem die risikoärmeren fondgebundenen Lebensversicherungen stärker verkauft werden. Klassische Lebensversicherungen sehen viele Fachleute eher als Auslaufmodell an. Seit einigen Jahren geht der Trend klar in Richtung der Fondpolicen, da die Anzahl der Versicherer, die ihre Lebensversicherung nicht mehr bezahlen können oder frühzeitig den Vertrag auflösen, immer größer wird. Auch der demografische Wandel wird aus Sicht der Versicherer nicht dazu führen, dass bei klassischen Lebensversicherungen ein langfristiger Boom-Markt darzustellen wäre. Klassische Lebensversicherungen kann man deshalb eher als Auslaufmodelle sehen, auch wenn es für bestimmte Zielgruppen durchaus noch interessant sein kann, vor allem auch um die Familie im Todesfall abzusichern.