Münzen

Münzen in Form von Sammlermünzen oder Anlagemünzen (engl. Bullion Coins) können eine gute Geldanlage sein. Als Anlagemünzen bezeichnet man Münzen, die durch ihren Edelmetallgehalt eine Anlageform darstellen. Vor allem durch die Finanzkrise 2008 und den seit Jahren steigenden Edelmetallpreisen hat sich das Interesse an Goldmünzen, Silbermünzen oder Platinmünzen bei den Anlagern erhöht, die in Edelmetalle eine Sicherheit sehen, wenn das Finanzsystem kollabiert. Zwar ist dies kaum zu erwarten, anderseits war es in der Finanzkrise fast soweit. Der Wert von Anlagemünzen bemisst sich danach, wie hoch der Anteil an den Edelmetallen ist. Man spricht bei Münzen, die sich durch den reinen Metallwert bestimmen, auch von Kurantmünzen. Vor allem Gold, Silber und Platin haben in den letzten Jahren eine rasante Wertsteigerung erfahren. Die bekannteste Goldmünze ist sicherlich der Krügerrand oder Krugerrand aus Südafrika. Diese Münze ist nur in Gold auf dem Markt und immer noch offizielles Zahlungsmittel in Südafrika. Geprägt wird die Münze in der Nähe der Metropole Johannisburg, eine der internationalen Hochburgen für Gold und Diamanten. Der Krügerrand ist mit Abstand der internationale Marktführer bei Goldmünzen. Bekannt ist auch die Goldmünze American Eagle (USA), die im Jahr 1986 aufgelegt wurde. Immer mehr Anleger gehen in Anlagemünzen aus Europa, zum Beispiel in die Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen mit 1 und 1/4 Unzen. Zum Jubiläum der Philharmoniker aus Wien erschien im Jahr 2004 die größte Goldmünze der Welt, die einen offiziellen Nennwert von 100.000 Euro hatte und über 31 Kilogramm wiegt. Weltweit gibt es nur 15 Münzen der Jubiläumsausgabe.

Gibt es auch Goldmünzen aus China?

China begann Anfang der 1980er Jahre verstärkt mit der Prägung und dem Handel mit Goldmünzen. Die bekannteste Goldmünze aus China ist die Münze mit dem Panda-Bären. Die Panda-Münzen gibt es zum Beispiel auch in Platin, Silber oder Palladium und sind als 1-Unzen-Münze eher eine Rarität. Goldmünzen mit Prägungen aus den 12 Tierkreiszeichen des chinesischen Mondkalenders sind heute weltweit beliebt. China möchte in Zukunft seine Goldreserven kontinuierlich aufstocken, so dass auch der Goldpreis auf den internationalen Rohstoffmärkten darauf reagieren wird. Die größten Goldreserven der Welt haben die USA, Deutschland und der Internationale Währungsfond. China wird langfristig auch einer der Big-Player im Goldhandel sein.

Anlagemünzen aus Edelmetallen haben in der Regel eine Legierung, die sie gegen mechanische Außeneinwirkungen schützt. Die Legierungen geben den Münzen nicht nur die Festigkeit, sondern geben den Münzen auch oft ihre charakteristische Farbe. Gängig sind Größen wie 1 Unzen. Anlagemünzen kann man zum Beispiel bei Edelmetallhändlern oder bei Banken kaufen, wobei die Finanzinstitute lieber andere Anlageprodukte verkaufen. Im Internet findet man zahlreiche Adressen von Edelmetallhändlern und Online-Shops mit Edelmetall-Investments. Im Internet findet man auch Tipps zum Prüfen der Edelmetallmünzen durchlesen. Bei Investments in Edelmetallmünzen sollte man immer beachten, dass die täglichen Kurse, zum Beispiel für Gold oder Platin, im Handel sehr stark schwanken. In der Regel wird in solche Rohstoffe als Sicherheit investiert. Der internationale Preis für Gold, Silber und Platin wird in London festgelegt (siehe Artikel Gold). Die teuerste Goldmünze der Welt ist Double Eagle aus dem Jahr 1933. Rund 7,6 Millionen US-Dollar war die Münze ihren neuen Besitzer im Jahr 1999 wert.

Lohnen sich Sammlermünzen als Geldanlage und was muss man beachten?

Sammlermünzen werden in der Preisfindung nicht vom Metallwert bestimmt, sondern vielmehr von Angebot und Nachfrage. Hier ist sehr viel Insiderwissen gefragt. Sammlermünzen unterliegen meistens bestimmten Modetrends. Beliebt sind zum Beispiel Gedenkmünzen, die Staaten zu einem bestimmten Anlass in limitierter Zahl prägen lassen. Gedenkmünzen können in Ländern auch zum Teil als offizielle Zahlungsmittel zugelassen sein. In Deutschland ist zum Beispiel die 2-Euro-Gedenkmünze ein offizielles Zahlungsmittel. Seit 2006 werden jährlich 30 Millionen Stück neu geprägt. Wird eine Münze für den Zahlungsverkehr geprägt, so nennt man diese Kursmünze. Gedenkmünzen als Geldanlage eignen sich meistens nicht. Die hohen Auflagen machen die Münzen meistens nicht zu einer alternativen Geldanlage mit Wertsteigerungspotential. Wer sich für Gedenk- und Umlaufmünzen aus Deutschland interessiert, bekommt nähere Informationen über die offizielle Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS). Herausgeber der deutschen Münzen ist das Bundesfinanzministerium. Im Internet findet man einige Informationen zu Sammlermünzen aus der ganzen Welt und den Münzen aus bestimmten Epochen, zum Beispiel der Weimarer Zeit oder der Antike.

Wo kann man sich über Münzen informieren?

Wer sich über Münzen und den Wert erkundigen möchte, kann zum Beispiel im Michel-Katalog (Schwaneberger Verlag, Unterschleißheim) recherchieren, den es unter anderem für Münzen und Briefmarken gibt. Seit 2003 gibt einen kostenpflichtigen Online-Münzenkatalog.