Oldtimer und Youngtimer

Sind Oldtimer oder Youngtimer gute Wertanlagen und wie viel Rendite werfen die Modelle im Schnitt ab?

Der Markt an Oldtimer und Youngtimer boomt seit Jahren. Ein Indiz für das Interesse an den Liebhaberfahrzeugen sind die steigenden Aussteller- und Besucherzahlen auf den Leitmessen wie der Techno Classics in Essen. Immer mehr Menschen verbinden den Spaß an den Klassikern mit Geldanlageintensionen. Wie bei Münzen, Briefmarken oder Kunstgegenständen auch, ist ein besonderes Wissen beim Oldtimermarkt gefragt. Es gibt einige positive Aspekte, die für den Kauf eines Oldtimers als Wertanlage sprechen, vor allem die Wertstabilität in Krisenzeiten; die durchschnittlich hohen Wertsteigerungen in den letzten Jahren; oder auch der recht einfache Handel über das Internet. Für den Kauf spricht auch, dass man viele Modelle auch ohne großen Kapitaleinsatz erwerben kann, insofern sind die Klassiker nicht nur ein Hobby für Reiche. Allerdings gilt die Regel: Wer mehr investiert hat auch höhere Chancen auf eine hohe Rendite. Oldtimer und Youngtimer werden bei vielen Experten als mittel- und langfristige Investments gesehen. Sehr gut laufen vor allem die Modelle aus Deutschland aus der Vor- und Nachkriegszeit. Nach Berechnungen der Sachverständigenorganisation für klassische Fahrzeuge (Classic Data), liegen die Renditen für deutsche Klassiker über die letzten Jahren im Schnitt bei über sieben Prozent. Seit den 1990er Jahren hat sich die Nachfrage nach Oldtimern stetig gesteigert. Wertsteigerungspotentiale sehen Experten vor allem auch im Youngtimer-Markt, der in den letzten Jahren auch viele jüngere Menschen angesprochen hat.

Was muss man beim Kauf von Oldtimern beachten und welche Modelle haben eine hohe Wertsteigerung?

Wie bei allen spekulativen Anlagen hat auch der Oldtimer- und Youngtimer-Markt seine Chancen und Risiken. Die Beurteilung des Zustandes und die Wertermittlung sollte immer ein Gutachter vornehmen. Unter anderem bieten TÜV, ADAC oder Dekra solche Wertermittlungen an. Wer ein Oldtimer kaufen will, sollte auch die Folgekosten durch die Restaurierung beachten. Gerade die Ersatzteilsituation sollte beachtet werden. Natürlich spielt auch die Chronik des Fahrzeuges und die Dokumentation der Restaurierungsmaßnahmen über Fachbetriebe eine wichtige Rolle. Nicht zu vergessen sind die steuerlichen Aspekte beim Betrieb und dem Verkauf. Für selbstständige Oldtimerfans, die ihr Fahrzeug täglich nutzen wollen, gibt es eventuell die Möglichkeit das Fahrzeug als alltagstaugliches Fahrzeug über den Betrieb anzumelden und abzusetzen. Man sollte sich bei einem Steuerberater oder Fachanwalt für Steuerrecht darüber informieren. Oldtimer und Youngtimer, die in einem guten Qualitätszustand sind und in geringer Stückzahl produziert werden, haben meistens eine gute Chance auf Wertsteigerungen.

Wo kann man sich über Wertentwicklungen von klassischen Fahrzeugen informieren und was sind die teuersten Oldtimer der Welt?

Wer sich für die Wertermittlung von Oldtimern in Deutschland interessiert, der kann sich über den Deutschen Oldtimer Index (DOX) informieren, der vom Verband der Automobilindustrie (VDA) und Classic Data kommuniziert wird. Hier wird die durchschnittliche Wertentwicklung p.a. zahlreicher Modelle seit 1999 aufgezeigt. Oldtimermodelle aus sieben Ländern werden in der Wertermittlung reflektiert. Vor allem Marken deutscher Hersteller sind seit dem neuen Jahrtausend sehr gut gelaufen und haben teils hohe Wertsteigerungen erfahren. Zu den teuersten Oldtimer, die je versteigert wurden, gehören unter anderem der Ferrari 250 GT California, der Bugatti Royale Kellner und der Ferrari 250 Testa Rossa. Die Top-10 der teuersten Oldtimer bis 2010 lagen zwischen 6 und 11 Millionen US-Dollar.