Obligationen und Bundeswertpapiere

Was sind Obligationen, wie lange laufen sie und was bieten sie?

Obligationen sind festverzinsliche Wertpapiere als Schuldverschreibungen. Sie werden auch umgangssprachlich Gläubigerpapiere genannt. Obligationen sind festverzinsliche Wertpapiere, die meistens langfristig über 5 oder 10 Jahren laufen. Obligationen nehmen zum Beispiel Bund oder Länder auf, um ihren Haushalt zu gewährleisten. Über die Börse können so Staaten, Länder, Gemeinden oder Unternehmen an Darlehen kommen, die über eine Vielzahl an Darlehensnehmern verteilt sind. Die Gesamtsumme unterteilt sich in Teilschuldverschreibungen, die in der Regel von 100 bis 10.000 Euro gestückelt sind. Die Schuld wird über Urkunden verbrieft. Normalerweise sind es Inhaberpapiere, die Rechte auf den ableiten, der im Besitz des Papiers ist. Die Anleihe oder Schuldverschreibungen kann man unter anderem unterscheiden nach dem Land, der Laufzeit, dem Zinssatz oder der Währung. Obligationen sind in den meisten Fällen mit einem festen Zinssatz über die Laufzeit ausgestattet. Es gibt aber auch andere Modelle, wo Zinsen variabel oder umgewandelt werden können. Die Laufzeiten betragen heute bis maximal 16 Jahre. Früher waren Anleihen bis 50 Jahren möglich. Meistens laufen Schuldverschreibungen von öffentlich-rechtlichen Schuldnern zwischen 5 bis 15 Jahren. Bundesobligationen (Anleihen der Bundesrepublik) laufen standarisiert über 5 Jahre. Die Zinszahlung erfolgt bei den festverzinslichen Wertpapieren jährlich. Bundesobligationen sind als Rentenpapiere sehr beliebt, da sie vor allem Sicherheit und Liquidität reflektieren. Bundesobligationen kann man täglich an der Börse zum aktuellen Kurs kaufen und verkaufen. Im Vergleich zu Unternehmensanleihen gelten sie auf Grund der Bonität als sichere Anlage.

Wo kann man Obligationen kaufen und was sind Bundeschatzbriefe?

Obligationen wie Bundesobligationen kann man bei den Kreditinstituten kaufen. Es fallen hier Kosten für den An- und Verkauf der Papiere an. Gegen eine Gebühr kann man die Papiere bei der Bank lagern. Sehr beliebt sind bei konservativen Ablagern die Bundesschatzbriefe, die es in zwei Typen gibt: über sechs Jahre mit jährlichen Verzinsungen und über sieben Jahre mit Zins und Tilgungsleistungen am Ende der Laufzeit. Die Zinsen steigen pro Jahr bei den Bundesschatzbriefen, wo variable Zinssätze vereinbart sind, zum Beispiel über sechs Jahre von 4 Prozent zu 4,75 Prozent der Nominalzinsen. Die Ausgaben der Bundesschatzbriefe haben keinen bestimmten Rhythmus, vielmehr werden die Bundesschatzbriefe an den Nominalzinssätzen und Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen angepasst. Bundesschatzbriefe kann man gebührenfrei bei der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland in Frankfurt/Main erwerben. Hier findet man zahlreiche Informationen zu den Produkten und unter anderem einen Emissionskalender. Auch werden die aktuellen Konditionen über Bundeswertpapiere kommuniziert. Bundeswertpapiere kann man gebührenfrei über ein Schuldnerbuchkonto der Finanzagentur verwalten, eine Art Depot für Bundeswertpapiere. Man kann problemlos via Internet die Papiere über das Depot kaufen und verkaufen.

Welche Bundeswertpapiere gibt es?

Neben den Bundesschatzbriefen und den Bundesobligationen gibt es noch Finanzierungsschätze und Tagesanleihen. Finanzierungsschätze gibt es in einjähriger und zweijähriger Form. Die Zinszahlung erfolgt bei Fälligkeit. Es handelt sich um Diskontpapiere, die mit einem Abschlag ausgegeben werden. Der Abschlag ist der spätere Zinssatz. Am Laufzeitende wird der Kaufpreis plus Zinsertrag, abzüglich Kapitalertragssteuer ausbezahlt. Das neuste und flexibelste Produkt ist die Tagesanleihe, die mit der Erhöhung des Tagespreises verzinst wird. Der Zinssatz richtet sich nach dem Interbankenhandel (EONIA-Satz). Der European OverNight Index Average ist der Durchschnittssatz für „Übernachtausleihungen“ der Banken in Euro, der von der Europäischen Zentralbank ausgerechnet wird. Durch die Tagesanleihe verzinst sich das Tagesgeld mit Zinsen um jeden Tag höher.