Was muss man für eine angemessene Rente tun und welche Rolle spielen private Altersvorsorgen?
Die Rente ist immer wieder Bestandteil von öffentlichen Diskussionen. Die Rente mit 67 soll demnächst kommen. Nach Erhebungen des kompetenten Ministeriums liegt die durchschnittlich bezogene Rente heute bei 18 Jahren. Im Schnitte 8 Jahre länger als noch 1950. Die Rentner werden demografisch gesehen im mehr. Der Generationskonflikt wird ein spanendes Gesellschaftthema in den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden. Schon heute haben die Menschen über 60 Jahren eine immense politische Macht. Fast jeder dritte Wähler ist heute über 60 Jahre. In der CDU ist zum Beispiel jeder Zweite in dieser Altersgruppe. Die großen Volksparteien müssen zwangsläufig die Zielgruppe Rentner ernstnehmen und viele Kompromisse, auch bei den mittelfristigen Rahmenbedingungen für die Renten, eingehen. Wie auch immer die politische Klasse mit dem Generationenkonflikt umgeht, Fakt ist, dass die Zeiten der gesicherten Renten, die alleine über eine Arbeitsstelle finanziert werden, für jüngere Menschen vorbei sind. Jeder Arbeitnehmer muss sich mit dem Thema Altersvorsorge befassen, vor allem die jungen Menschen. Staatlich geförderte Rentensparmodelle mit Riester und Co. stehen heute zur Altersvorsorge zur Verfügung. Rund 13 Millionen Menschen nutzen heute die staatlichen Förderungen zur privaten Altersvorsorge. Anleger sollten darauf achten, dass die teils hohen Vertragskosten nicht die staatlichen Sparzulagen auffressen. Vor Abschluss eines geförderten Sparmodells sollte man sich im Internet über Chancen und Risiken informieren und eventuell den Arbeitgeber oder den Betriebsrat um Rat fragen. Eine seriöse Anlageberatung sollte erst dann in Anspruch genommen werden, wenn die optionalen Vertragsmodelle auch dem Anleger bekannt sind. Dass dies nicht immer der Fall ist, zeigt die Tatsache, dass weit über eine Million Arbeitnehmer die Verträge wieder gekündigt haben. Versicherungen, zum Beispiel fondgebundene Versicherungen, und Fondsparpläne sind bei den Anlegern beliebt. Wer sich nicht auf die Terrains der spekulativen Investments wagen will, findet zum Beispiel konservative Anlageformen über Bundeswertpapiere. Länder wie Deutschland brauchen heute viel Kapital, dass sie sich über die Finanzmärkte holen, um den Staatsbetrieb des Bundes, der Länder und der Kommunen aufrechtzuerhalten. Gerade in der heutigen Zeit, wo der Staat aus sinnvollen oder unsinnigen Gründen einige unseriös wirtschaftende Kreditinstitute am Leben erhalt hat, um das gesellschaftliche Chaos zu verhindern, und somit hohe Haushaltsdefizite schafft, sind die Chancen an gute Konditionen bei Bundeswertpapieren zu kommen sehr hoch. Einfach gesagt, desto mehr der Staat Pleite geht, desto mehr kann man mit ihm verdienen, das mussten schon die Spekulanten an den internationalen Finanzmärkten.
Macht die Rente mit 67 Jahren Sinn und wie werden die Rentenbeiträge steigen?
Auf Grund des demografischen Wandels werden die Rentenbeiträge mittel- und langfristig steigen. Experten schätzen, dass ab 2020 die 20-Prozent-Marke überschritten wird. Die Renten werden bis dahin um geschätzte 29 Prozent steigen, so seriöse Modellrechner. Gegner der Rente ab 67 bemängeln, dass es zu wenige Vollzeitarbeitsstellen für Menschen ab 60 Jahren gibt und auch der Arbeitsmarkt heute nicht gerade zugeschnitten für ältere Menschen ist. Insofern mache die Rente mit 67 keinen realitätsnahen Sinn. Ältere Menschen, die nicht in einer festen Anstellung sind, müssen sich wohl darauf einrichten einen Nebenjob zu finden oder Lebensmodelle zu gestalten, die alternativ und vor allem kostengünstig sind. Vielleicht macht es für viele Menschen mehr Sinn in Ländern wie Thailand zu leben, wo man auch mit weniger Geld auskommt, als in Armut in Deutschland. Auch wenn die Politiker in gewohnter Weise wenig zur Altersarmut sagen, ist für viele Deutsche dies ein reales Problem. Viele Menschen sollten eher auf ihre private Altersvorsorge schauen und nicht nutzlose Konsumgüter zu kaufen.
Was macht man, wenn die Rente nicht ausreicht und was sind Grundsicherungsleistungen?
Reicht die Rente nicht aus, so kann man eine bedarfsorientierte Grundsicherung erhalten. Dies ist seit 2003 eine eigene Form der Sozialleistungen. Die rechtlichen Grundlagen schafft das Grundsicherungsgesetz (GSiG), dass seit 2005 Teil des Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) ist. Es wird hier nicht wie bei der Sozialhilfe auf das Einkommen der Kinder und Eltern zurückgegriffen. Da viele Menschen, die in Rente sind und nicht genügend Geld zum Leben haben, denken, dass die Kinder oder Eltern beim Antrag zur Kasse gebeten werden, beantragen sie diese Leistung nicht, was man „verschärfte Armut“ nennt. Sollte das Geld für den Lebensunterhalt nicht reichen, so können Rentner sofort einen Antrag stellen. Unter anderem kann der Antrag bei den örtlichen Sozialhilfeträgern oder bei der Deutschen Rentenversicherung gestellt werden. Wird der Antrag auf Grundsicherungsleistungen gewährt, so wird dieser auf 12 Monate ausgestellt und dann wieder überprüft.
Was sind die häufigsten Irrtümer beim Thema Rente?
Zum Themenkomplex Rente gibt es viele Irrtümer. Falsch ist zum Beispiel: das die letzten Jahre bis zur Rente besonders wichtig sind; das Ehemänner keine Widwerrenten bekommen; das alle bis 67 Jahre arbeiten müssen; oder das man erst nach 15 Beitragsjahren einen Anspruch auf Rente ab 65 hat. Richtig ist, dass eine Mindestversicherungszeit von fünf Jahren für die Rente ab 65 ausreicht oder dass man ab dem Geburtsjahr 1964 bis 67 Jahre arbeiten muss. Viele Irrtümer betreffen auch den Zuverdienst. Richtig ist, dass für Menschen, die vorzeitig die Rente oder Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit beziehen, nicht 450 Euro sondern 400 Euro hinzuverdienen können. Auf viele Rentner kommt auch durch die neue Gesetzeslage keine Steuer zu. Anders sieht es aus bei Rentnern, die Erträge zum Beispiel aus Vermietung, Verpachtung generieren oder Zinserträge aus Kapitalanlagen erzielen. Solche Personen sollten besser einen Steuerberater konsultieren, denn das deutsche Steuerrecht ist eines der umfangreichsten und komplexesten Rechtsmaterien der Welt. Der größte Irrtum ist aber, dass die Rente automatisch kommt. Rentenanträge müssen drei Monate vor dem avisierten Rentenbeginn beim Rentenversicherungsträger gestellt werden.