Was ist ein Rentenpapier und welche Arten von verzinslichen Wertpapieren gibt es?
Ein Rentenpapier ist eigentlich nichts anderes als eine Anleihe, also ein zinsbringendes Wertpapier. Unter die Gruppe der verzinslichen Wertpapiere fallen unter anderem Anleihen, Obligationen oder Schuldverschreibungen. Im Finanzmarkt haben sich in den letzten Jahren viele neue Finanzinstrumente vor allem in diesem Segment etabliert. Festverzinsliche Finanztitel stellen Darlehen oder Kredite dar, die ein Unternehmen, eine Bank, ein Staat oder der Bund, Länder und Gemeinden aufnehmen und dafür feste oder variable Zinsen bezahlt.
Beliebt sind in Deutschland zum Beispiel die Bundeswertpapiere. Bundesanleihen können zum Beispiel an der Börse täglich gekauft und verkauft werden (siehe Artikel Bundeswertpapiere). Bei öffentlichen Anleihen spricht man oft von Staatsanleihen. Auch Kreditinstitute können Inhaberschuldverschreibungen auflegen, um zum Beispiel Kreditgeschäfte zu finanzieren, man spricht dann von Pfandbriefen. Die Rentengesamtsumme (Kreditsumme) wird in Kleinstbeträge gestückelt und nach der Emission am Rentenmarkt gehandelt. Wichtige Kriterien zur Anleihe sind unter anderem die Laufzeit und die Verzinsungsart. Es gibt auch Rentenpapiere die keine Nominalverzinsung ausweisen, diese Papiere werden Null-Kupon-Anleihen oder Zero-Bonds genannt. Hier wird der Ertrag über die Differenz zwischen Kaufkurs und Nennwert berechnet. Viele Rentenpapiere sind auf mittel- und langfristige Laufzeiten ausgelegt (4-8 Jahre) und stellen konservativere Anlageformen dar. Tendenziell geht der Trend bei staatlichen Anleihen in Europa eher Richtung einheimischer Rentenpapiere. Unternehmensanleihen bieten oft eine bessere Rendite als Staatsanleihen. Da die internationalen Rentenmärkte immer komplexer geworden sind, kommt es auf eine gute Beratung an, um vor allem auch die Sicherheiten zu thematisieren. Gerade bei Anleihen von Staaten in der europäischen Peripherie spielt das Thema Anlagesicherheit eine wichtige Rolle.
Wie werden Rentenpapiere gehandelt und wo kann man sie kaufen?
Rentenpapiere, zum Beispiel Bundesanleihen, Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe kann man bei den Kreditinstituten, Versicherungen oder Investmenthäusern gegen Gebühren kaufen. Bundeswertpapiere kann man auch direkt über die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland in Frankfurt/Main erwerben. Bundeswertpapiere kann man zum Beispiel gebührenfrei über die Finanzagentur kaufen und über ein Schuldnerbuchkonto verwalten. Gehandelt werden die Rentenpapiere an den internationalen Rentenmärkten. Sie unterliegen rechtlich den Hoheiten der Staaten bzw. in Deutschland des Bundes und der Länder. Vor allem durch die Unternehmensanleihen sind die internationalen Rentenmärkte seit den 1980er Jahren immens gewachsenen und teils umsatzstärker als die Aktienmärkte. Die internationalen Rentenmärkte sind heute gigantische Märkte. Das Gesamtvolumen wird weltweit um die 40 Billionen US-Dollar geschätzt. Die meisten Papiere werden außerbörslich gehandelt (OTC-Markt). Anleihen von Entwicklungs- und Schwellenländern werden meistens über Fremdwährungen auf dem Emerging Market gehandelt. Dieser Markt ist ein sehr riskanter Anlagemarkt.
Welche Rentenmarktindizes gibt es?
Der US-Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International (MSCI) veröffentlicht für den Anleihenmarkt der Länder den MSCI Emerging Market Index. Der Finanzdienstleister veröffentlicht auch das Pendant MSCI World Index. Für den deutschen Rentenmarktgibt es den REX, den Deutschen Rentenmarkt-Index, der aus repräsentativen deutscher Staatsanleihen besteht. Der RDAX ist der Index für Staatsanleihen. Der PAX für Pfandbriefe. Rentenmarkt-Indexe veröffentlichen auch die Commerzbank und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über den Commerzbank-Renten-Index bzw. dem FAZ-Rentenmarktindex. Der FAZ-Rentenmarktindex war früher der wichtigste Index, bevor der DAX eingeführt wurde.