BaFin

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist die wichtigste Finanz- und Versicherungsmarktaufsichtsbehörde in Deutschland mit Sitz in Bonn und Frankfurt a.M. Sie wurde im Jahr 2002 gegründet. Es gibt mehrere Fachabteilungen, unter anderem zur Wertpapier- und Versicherungsaufsicht. Insgesamt ist die BaFin in 14 Fachreferate organisiert. Heute kontrolliert die BaFin über 2.000 Banken und 718 andere Finanzdienstleister in Deutschland. Kernziel der Bundesanstalt ist es, die Pflichten aller Marktteilnehmer im Finanz- und Versicherungswesen zu überprüfen. Auch die Verhinderung der Geldwäsche ist ein zentrales Thema der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Zu den Aufgaben gehören unter anderem auch die Kontrolle von Fonds und anderen Anlageprodukten nach dem deutschen Investmentgesetz oder die Einhaltung der Vorschriften der Marktteilnehmer nach dem Gesetz über den Wertpapierhandel. Der Anwendungsbereich umfasst nach §1 (1) des Gesetzes über den Wertpapierhandel: „… die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen und Wertpapiernebendienstleistungen, den börslichen und außerbörslichen Handel mit Finanzinstrumenten, den Abschluss von Finanztermingeschäften, auf Finanzanalysen sowie auf Veränderungen der Stimmrechtsanteile von Aktionären an börsennotierten Gesellschaften.“ Die BaFin fungiert darüber hinaus als Melde- und Veröffentlichungsplattform der Marktteilnehmer, die bestimmte Meldepflichten nachkommen müssen. Die Dienste kann man online über eine Zugangsverwaltung beantragen. Die BaFin übt keine direkte Börsenaufsicht aus, die in Deutschland den jeweiligen Bundesländern unterliegt. Die Börsenaufsichtsbehörden der Länder agieren nach dem Börsengesetz (BörsG). Multilaterale Handelssysteme, dem sogenannten Freiverkehr an Börsen, fallen aber in den Zuständigkeitsbereich der BaFin.

Die BaFin ist vor allem nach der Weltwirtschaftskrise stark gefragt gewesen und hat unter anderem ungedeckte Leerverkäufe von Staatsanleihen und Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) bis März 2011 untersagt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist eine wichtige Informationsplattform für Verbraucher und veröffentlicht zahlreiche Übersichten, wie zum Beispiel im Jahr 2010 die Ergebnisse des Stress-Tests der deutschen Finanzinstitute, die vom Committee of European Banking Supervisors erhoben wurden. Für Verbraucher bietet die BaFin zahlreiche Informationen. Es gibt zum Beispiel eine Datenbank mit Suchfunktion zu den deutschen Finanz- und Versicherungsmarktdienstleistern. Zahlreiche wichtige Verbraucherinformationen gibt es zu Themen wie Wertpapier- und Vermögensanlageprospekte oder unerlaubten Geschäften. Die BaFin kann gegen Unternehmen einschreiten, die gegen das Gesetz über das Kreditwesen (KWG) verstoßen oder nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) agieren. Die BaFin schreitet unter anderem beim Verdacht des Insiderhandels ein und kann die zuständige Staatsanwaltschaft informieren. Bei rechtlichen Problemen ist die BaFin keine Schiedsstelle, dies bleibt Sache der Gerichte. Auch Rechtsgutachten kann die BaFin nicht erstellen. Zu den unerlaubten Geschäften findet man zahlreiche aktuelle Informationen auf der Homepage. Zu den Themen Geldanlage und Wertpapiere, Versicherungen und Banken sowie Bausparkassen findet man die wichtigsten Verbraucherfragen und Antworten.

Häufige Fragen zum Themenkomplex BaFin:

Was ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht?

Welche Aufgaben hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht?

Welche Befugnisse hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht?

Was bietet die BaFin für Verbraucher?

Kann die BaFin gegen unerlaubte Geschäfte vorgehen?

Ist die Bafin eine Schiedsstelle?