G8 & G20

Die Gruppe der Acht (G8) gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland und die USA an. Es ist keine Organisation, sondern ein Netzwerk von Staats- und Regierungschefs, die sich einmal im Jahr zum Weltwirtschaftsgipfel treffen und in persönlichen Gesprächen ihre Meinungen und Interessen austauschen. Im Mittelpunkt steht die Koordination der Wirtschafts- und Finanzinteressen der nationalen Repräsentanten. Initiiert wurde das Wirtschaftstreffen vom ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing. Im Jahr 1976 fand das erste Treffen der G6 statt. Durch ein Gremium ist beim heutigen G8-Treffen auch die Europäische Kommission als Beobachter eingeladen. Den Vorsitz übernimmt für ein Jahr turnusgemäß ein Mitgliedsland, das zu den Treffen in der Regel zur Jahreshälfte einlädt. Seit vielen Jahren sind die Weltwirtschaftsgipfel auch ein Treffpunkt der Weltwirtschaftsgegner. Gegner des Gipfels bemängeln vor allem das Repräsentativitätsdefizit, da hier nur wenige Industriestaaten eingeladen und viele Länder und Regionen nicht vertreten sind. Die Proteste der Globalisierungsgegner sind kontinuierlich immer gewaltbereiter geworden. Zu Veranstaltungen, wie den Weltwirtschaftsgipfel oder den Gipfeltreffen der Welthandelsorganisation (WTO), gibt es seit 2001 eine Gegenveranstaltung, das Weltsozialforum, das sich als Gipfeltreffen der Globalisierungsgegner sieht. Im neuen Jahrzehnt wird Deutschland im Jahr 2015 den Weltwirtschaftsgipfel turnusgemäß veranstalten. Die G8-Staaten repräsentieren nur rund 15 Prozent der Weltbevölkerung, allerdings zwei Drittel des Bruttonationaleinkommens der Welt. Indien und China sind bisher nicht als große Volkswirtschaften in der Interessensgemeinschaft vertreten.

Die Themenkomplexe der G8 sind heute viel umfangreicher wie früher. Zuerst ging es in den G8-Treffen vor allem um wirtschafts- und währungspolitische Themen. Heute spielen auch Themen wie Umweltpolitik, Klimawandel, Gesundheitswesen oder Bildungspolitik eine Rolle. Wirtschafts- und finanzpolitische Themen werden vor allem auf dem G-20-Gifeln besprochen. Beim informellen Treffen der G20 sind auch Länder wie China, Indien, Türkei, Südkorea, Saudi-Arabien oder Brasilien vertreten. Seitens der EU sind der EU-Präsident und der Präsident der Europäischen Zentralbank zugegen. Auch der Managing Director des IWF wird zum jährlichen Treffen eingeladen. Die Gruppe der Zwanzig repräsentiert rund 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandproduktes. Das erste Treffen der G20 fand im Jahr 1999 in Berlin statt. Beschlüsse der G-20-Gipfel werden immer wieder von Globalisierungsgegnern kritisiert, zum Beispiel in der Weltwirtschaftkrise 2007-2010. Im Jahr 2010 sorgten zum Beispiel die ablehnenden Haltungen der USA und Kanada zu einer weltweiten Transaktionssteuer für Kritik in Ländern wie Deutschland. Eine geschickte Verhandlungsführung ist vor allem bei den G20-Gipfeln wichtig, um die unterschiedlichen Interessen der Staaten in der Wirtschafts- und Finanzpolitik in international verbindliche Beschlüsse umzusetzen.

Häufige Fragen zum Thema G8 & G20:

Was ist G8?

Wer gehört den G8 an?

Wer initiierte das führere G6-Treffen?

Wann und wo findet der Weltwirtschaftsgipfel statt?

Was ist die Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsgipfel?

Was ist G20?

Welche Staaten gehören zu den G-20?

Was ist das Weltsozialforum?