Der Internationale Währungsfond (IWF, englisch: International Monetary Fund, IMF) und die Weltbank wurden im Jahr 1947 als Sonderorganisationen der Vereinten Nationen (UN) gegründet. Der IWF hat seinen Hauptsitz in Washington D.C. und ist eine der wichtigsten internationalen Organisationen in der weltweiten Wirtschafts- und Finanzpolitik. Das Stimmrecht im IWF verhält sich analog der Einlagenquoten der Mitglieder. Die größten Einlagenquoten weisen die USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien aus, die damit eine besondere Rolle beim Stimmrecht des IWF einnehmen. Beschlüsse des IWF müssen allerdings eine Mehrheit von 85 Prozent der Mitglieder haben. Im Jahr 2008 wurde eine Reform der Quotenanteile und Stimmrechte beschlossen. Unter anderem sollen Niedrigeinkommensländer ein höheres Stimmrecht erhalten. Geleitet wird die Sonderorganisation von einem geschäftsführenden Direktor. Der Direktor des IWF ist immer ein Europäer, der Vize-Direktor ein US-Amerikaner. Mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler erreichte zum ersten Mal ein Deutscher im Jahr 2000 die Position des geschäftsführenden Direktors. Es gibt fünf Gremien innerhalb des IWF, unter anderem der Gouverneursrat, der Internationale Finanz- und Währungsausschuss oder das Exekutivdirektorium. Darüber hinaus spielen vor allem das Finanzstabilitätsforum und der Entwicklungsausschuss eine wichtige Rolle. Die Ziele der Internationalen Währungsfonds sind seit Gründung fast unverändert geblieben. Zu den Kernaufgaben des IWF gehört unter anderem die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zu befördern, das Wachstum im Welthandel zu unterstützen und den Mitgliedern in finanziellen Notlagen zu helfen.
Der IWF fungiert bei der Kreditvergabe als letzter Kreditgeber (Lender of Last Resort), wenn Staaten zum Beispiel am Kapitalmarkt keine Kredite mehr erhalten. Mit der Kreditvergabe des IWF sind immer Forderungen nach wirtschafts- und finanzpolitischen Novellierungen in den Staaten verbunden. Die Sanierung des Haushaltes spielt eine entscheidende Rolle, zum Beispiel bei der Kreditvergabe an Griechenland im Jahr 2010. Der IWF hat je nach Situation die Möglichkeit verschiedene Kredite mit eigenen Zinssätzen zu vergeben. Spezifische Kredite gibt es zum Beispiel für Länder, deren Bürger mit Niedrigeinkommen wirtschaften. Solche Kredite gehen vor allem in Entwicklungsländer, die Mitglied des IWF sind. Die Armutsbekämpfung durch Sonderkredite spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaftspolitik der Sonderorganisation. In krisenbedingten Notsituationen können bestimmte Ausleihfazilitäten greifen, zum Beispiel können Kredite zinsfrei oder fast zinsfrei zeitlich begrenzt gegeben werden. Das Kapital des IWF wird seit 1969 in der künstlichen Währungseinheit Sonderziehungsrecht (SZR) gerechnet, dies entspricht den Werten der fünf wichtigsten Währungen: dem US-Dollar, dem Yen, dem Pfund und dem Euro (ehemals den Landeswährungen von Frankreich und Deutschland). Mitte 2009 lag das IWF-Kapital des Sonderziehungsrechts bei rund 217 Milliarden. Deutschland hat im IWF eine Quoteneinzahlrung von rund sechs Prozent, was 13 Milliarden SZR entspricht.
Häufige Fragen zum Themenkomplex Internationaler Währungsfond (IWF):
Was ist der Internationaler Währungsfond?
Wie viele Mitglieder hat der IWF?
Welche Aufgaben hat der Internationaler Währungsfond?
Kann der IWF Kredite vergeben?
Welche Einzahlungsquote beim IWF hat Deutschland?
Wo sitzt der IWF?
Welchen rechtlichen Status hat der IWF?