Die US-Börsenaufsichtsbehörde (US Securities and Exchange Commission – SEC) in Washington D.C. ist die wichtigste Institution, die den US-Börsenmarkt reguliert und beaufsichtigt. Vor allem der Schutz der Anleger gehört zu den primären Aufgaben. Im Jahr 2009 feierte die Behörde ihren 75ten Gründungstag. Im Zuge der jüngeren, globalen Finanzkrise hat die US-Regierung zahlreiche Vorschläge durch die Arbeitskommissionen veröffentlicht. Es sollen bestimmte SEC-Kompetenzen in den Verantwortungsbereich der US-Notenbank verlagert werden. Vor allem „systemrelevante“ Kreditinstitute und Investmenthäuser sollen nach den Regierungsvorstellungen besser durch die US-Notenbank kontrolliert werden, um einen Finanzkollaps in Zukunft zu vermeiden. Die Pläne der US-Regierung zur Verlagerung der Funktionen in den Behörden sind überaus umstritten und müssten im US-Kongress verabschiedet werden. Generell tut man sich in den USA und Großbritannien besonders schwer, institutionelle Finanzmarktgremien zu novellieren. Im US-Börsenmarkt ist die Schaffung von Transparenz für alle Marktteilnehmer oberstes Gebot. Hier nimmt die US-Börsenaufsicht einen wichtigen Platz ein. Kostenlose Informationen zu den Unternehmen werden online über die Datenbank EDGAR (Electronic Data Gathering, Analysis and Retrieval System) veröffentlicht. Die US-Börsenaufsicht kommuniziert unter anderem für interessierte Anleger Bildungsprogramme. Bildungsprogramme für den Wertpapierhandel werden unter anderem auch von der US-Wertpapier-Regulierungsbehörde Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) angeboten. Bildungsprogramme zum US-Wertpapierhandel spielen zur Schaffung von Markttransparenz in den USA eine zentrale Rolle.
Die SEC setzt jährlich hunderte von Zwangsmaßnahmen gegen Börsenunternehmen und Börsenhändler durch, die gegen die Marktgesetze verstoßen. Die US-Börsenaufsicht mit Hauptsitz in Washington D.C. untergliedert sich in 5 Abteilungen und 16 Büros. Insgesamt hat die Behörde 3.500 Mitarbeiter und 11 Regionalbüros. In der Regel sind Tagungen der NEC für die Medien und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Eine wichtige Abteilung ist die Division of Corporation Finance, die unter anderem Informationen zu Markttätigkeiten der Unternehmen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Organisatorisch besteht die SEC aus fünf Kommissaren mit einem Vorsitzenden, die vom US-Präsidenten ernannt werden, der sich wiederrum durch ein Senatsmandat absichern muss. Die Kommissare werden auf fünf Jahre gewählt. Traditionell gibt es in den USA sehr enge Verflechtungen zwischen Regierungsorganen und dem Finanzmarkt. Der Kommissionsvorsitzende (Chief Legal Officer) der SEC ist einer der wichtigen Berater des US-Präsidenten. Die internationalen SEC-Kooperationen mit Aufsichtsbehörden fallen unter die Hoheit des Office of International Affairs (OIA). Die OIA ist auch bei grenzüberschreitenden Ermittlungen oder Strafverfolgungsverfahren tätig. Unter anderem bekommen nationale Aufsichtsbehörden Zugang zu den technischen Systemen der SEC, zum Beispiel durch bilaterale Trainingsangebote. Nach der globalen Immobilien- und Finanzkrise besteht die größte Herausforderung für das Office of International Affairs darin, alle gewachsenen nationalen und internationalen Aufsichtsstrukturen besser zu koordinieren, um global ein optimiertes Frühwarnsystem zu installieren. Vor allem die Zusammenarbeit der SEC mit der Federal Reserve und den neuen europäischen Aufsichtsbehörden in London, Paris und Frankfurt muss effektiv organisiert werden.
Die US-Börsenaufsicht SEC wird unter anderem von selbstständigen Unternehmen wie American Appraisal unterstützt, das internationale Unternehmen nach den materiellen und immateriellen Werten analysiert. Die Holding unterhält weltweit Tochterunternehmen, unter anderem auch in der deutschen Finanzmetropole Frankfurt. Frankfurt a.M. ist Europasitz des Consulting-Unternehmens. American Appraisal ist weltweit eines der führenden Beratungsunternehmen für unabhängige Unternehmensbewertungen. Hier werden auch deutsche Unternehmen, zum Beispiel nach dem Vermögensstatus, den Vermögenstransaktionen oder der Rechnungslegung analysiert. Zu den Fachbereichen der SEC gehört auch die Division of Enforcement. Sie ist die Strafverfolgungsbehörde der US-Börsenaufsichtsbehörde. Das Organ spricht bei konkreten Verdachtsfällen von Marktverstößen Empfehlungen an die Kommission aus. Die Strafrechtsbehörde kann in Zivilprozessen an Bundesgerichten als Kläger auftreten. Nicht selten kommt es zu Ermittlungen durch Insider-Tipps an den Börsen. Die Division of Enforcement kann auch vor Verwaltungsgerichten klagen, um rechtliche Sanktionen durchzusetzen. Sofern ein Urteil gegen einen Markteilnehmer ausgesprochen wurde, kann zum Beispiel die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz über Sammelklagen die Rechte der Mitglieder in den USA geltend machen. Seit 2009 gibt es eine neue Fachabteilung (Division of Risk, Strategy, and Financial Innovation) innerhalb der US-Börsenaufsicht, die sich mit Analysen, Strategien und Risiken an den Finanzmärkten auseinandersetzt. Die Abteilung informiert die Kommission in Form von interdisziplinären Analysen über die Entwicklungen am Kapitalmarkt. Hier werden technische Entwicklungen ebenso bewertet wie das Marktverhalten von Hedge Fonds oder systemische Risiken im Derivate-Handel.
Häufige Fragen zum Themenkomplex US-Börsenaufsicht SEC:
Welche Aufgaben hat die US-Börsenaufsicht SEC?
Wie ist die US-Börsenaufsicht SEC organisiert?
Welche Abteilungen gibt es in der US-Börsenaufsicht SEC?
Was ist die Division of Enforcement?
Welche Aufgaben hat die Division of Risk, Strategy, and Financial Innovation in der SEC?
Welche Aufgaben hat das Office of International Affairs in der SEC?
Welche Aufgaben hat die Division of Corporation Finance in der SEC?
Was ist EDGAR?