Deutschlands Bankenwesen besteht im Wesentlichen aus drei Säulen: den öffentlich-rechtlichen Banken, den genossenschaftlichen Banken und den Privatbanken. Bisher sind die Privatbanken im internationalen Vergleich unterrepräsentiert, haben aber beim gesamten Geschäftsvolumen der Kreditwirtschaft in Deutschland einen Anteil von 42 Prozent. Es gibt fünf Spitzenverbände der Kreditwirtschaft, unter anderem: der Bundesverband Deutscher Banken (220 Privatbanken), der Deutschen Sparkassen- und Giroverband und der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Über diesen Spitzenverbänden fungiert der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) in Berlin als Dachorganisation. Traditionell spielen die genossenschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute eine zentrale Rolle bei der Vergabe mittelständischer Kredite. Alleine die Sparkassen vergaben 2009 unternehmerische Kredite von über 225 Milliarden Euro. Bei größeren Projekten sind in der Regel die Landesbanken involviert. Die sieben Landesbanken im Sparkassenverbund vergaben im gleichen Geschäftsjahr Unternehmenskredite von rund 215 Milliarden Euro. Zunehmend sind die Kreditinstitute Vermittler und Berater bei Förderkrediten, die vor allem über die bundeseigene KfW-Bankengruppe vergeben werden. Hier sind der Bund mit 80 Prozent und die Länder mit 20 Prozent beteiligt. Zu den zentralen Aufgaben der Förderbanken, innerhalb der KfW-Bankengruppe, gehören Förderungsprogramme für kleinere und mittelständische Unternehmen durch günstige Darlehen und Beratungsleistungen. Dies betrifft vor allem innovative Firmen in den neuen Technologiebranchen. Auch Unternehmen, die im Ausland investieren wollen, werden durch spezielle Förderprogramme und Kreditinstitute unterstützt, zum Beispiel durch die KfW IBEX-Bank oder die Entwicklungsbank DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.
Wirtschaftliche Vorteile können europäische Unternehmen zum Beispiel über Beihilfen bekommen. Der charmante Begriff „Beihilfen“, in der EU-Förderpolitik, definiert nicht anders als staatliche Subventionshilfen in Form von staatlichen Zuschüssen, Kapitalbeteiligungen, Staatsgarantien oder zinsgünstigen Darlehen. Grundlegend sind für die Beihilfen die EU-Beihilferegelungen. Die förderfähigen Beihilfen sind komplex gedeckelt, man nennt dies „Maximale Beihilfeintensität“. Das ganze Procedere von der Antragsstellung bis zur Förderungsgenehmigung ist sehr umfangreich und kompliziert. In der Regel bietet die KfW-Bankengruppe mit ihren Töchtern Beratungen für Unternehmen an. Dies betrifft aber zum Beispiel nicht Unternehmen, die Insolvenz angemeldet haben. Alle wichtigen Informationen und formalen Dokumente kann man auf den Homepages der KfW finden. Die KfW-Bankengruppe bietet unter anderem Services wie Förderberater, aktuelle Zinskonditionen, Tilgungsrechner oder Zuschussrechner an. Der Service Förderberater zum Beispiel, zeigt online auf, welche Förderquellen in Betracht kommen. Die KfW bietet zahlreiche Beratungsdienstleistungen im Rahmen der Förderprogramme an. Mitarbeiter von Banken und andere Finanzdienstleister oder Unternehmensberater können eventuell Mitglied des KfW-Beraterforums sein und so fundierte Informationen zu KfW-Förderprogrammen geben. Beratungsförderungen für Unternehmen bieten auch die Länder durch unterschiedliche Kompetenzträger an, zum Beispiel die Wirtschaftsministerien. Die Adressen findet man unter der Rubrik der KfW-Beratungsförderung. Passende Berater finden Firmen in der KfW-Beraterbörse im Internet. Hier kann man gezielt nach Beratungsschwerpunkten suchen.
Für kleinere und mittlere Unternehmen bietet es sich an, mit der Bank des Vertrauens die Förderkreditoptionen zu besprechen und zu bearbeiten. Bei Antragsstellungen bieten zum Beispiel auch Branchenverbände zahlreiche Beratungshilfen für die Mitglieder an. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bietet sehr umfassende Informationen zu allen Förderprogrammen. Es gibt zum Beispiel Hotlines für mittelständische Unternehmen oder Existenzgründer. Eine Service-Telefonnummer ist für mittelständische Unternehmen geschaltet, die durch die aktuelle Finanzkrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Informationen zu bankspezifischen Services bieten vor allem die Spitzenverbänd der Kreditinstitute an, unter mit mit Informationen zu Themen wie Basel III, Einlagensicherung oder Beschwerdestellen. Alle großen Dachorganisationen sitzen heute in Berlin.
Häufige Fragen zum Themenkomplex Banken & Kredite:
Wie kommt ein Unternehmen an Förderkredite?
Welche Rolle spielen die Banken bei Förderkrediten?
Welche Rolle spielt die KfW-Bankengruppe bei Krediten?
Wo bekommt man Beratungen zu Förderkrediten?
Wie viel Fördergelder bekommt ein Unternehmen?
Wo findet man Förderberater?
Wo kann man sich über staatliche Förderungen erkundigen?
Was machen mittelständische Unternehmen, die krisenbedingte Kredite brauchen?
Wie kann ein Unternehmen subventioniert werden?