Investitionen Afrika

Der afrikanische Kontinent hat nach Meinung vieler Wirtschaftsexperten ein großes Entwicklungspotential und rückte durch die Fußball-WM 2010 in den medialen Mittelpunkt. Afrika mit einer halben Milliarde Einwohnern ist Mittelpunkt zahlreicher deutscher Initiativen und Entwicklungspartnerschaften. Afrika ist wie kein anderer Kontinent auf multilaterale Entwicklungshilfe und bilaterale Entwicklungspartnerschaften angewiesen. In den Entwicklungspartnerschaften setzt man vor allem auf einen stärkeren Privatsektor. Unternehmen, die sozial- und umweltverträglich agieren, sind besonders wichtig. Private Investoren, die in Afrika Geschäfte tätigen wollen, können zum Beispiel im Rahmen von PPP-Modellen an öffentliche Förderungen kommen. In Deutschland gibt es Förderungen unter anderem durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), die Investitionen in Entwicklungs- und Reformländern in Form von zinsgünstigen Darlehen oder Kapitalbeteiligungen tätigt. Bei langlebigen Investitionsgütern gewährt die KFW Export- und Projektfinanzierung Darlehen. Die deutsche Exportwirtschaft unterstützt auch die AKA Export Finance Bank durch Exportfinanzierungskredite oder Risikoübernahmen. Die AKA-Exportfinanzierungskredite werden generell über Garantien und Bürgschaften des Bundes abgesichert (Hermes-Bürgschaften). Eine große Rolle in der Entwicklungshilfe und Wirtschaftsförderung spielen die regionalen Entwicklungsbanken. Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) sitzt in Tunis und informiert unter anderem über Entwicklungen in der Privatwirtschaftsförderung. Besonders arme Mitgliedsländer werden über den Afrikanischen Entwicklungsfond (AfDF) unterstützt. Ansprechpartner für Unternehmen ist die ADB Temporary Relocation Agency (Tunis). In den ärmsten Entwicklungsländern ist zum Beispiel der Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) tätig. Über die Homepage der IFAD bekommt man Projektausschreibungsinformationen. Durch zinsgünstige Kredite werden vor allem armutsorientierte Projekte gefördert. In Deutschland sind sowohl das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei den Fördervergaben federführend. Ein wichtiger Bildungsträger für Fachkräfte ist InWEnt gGmbH. Sie vermittelt Qualifizierungsprogramme für Fach- und Führungskräfte, die in Entwicklungs- und Transformationsländern tätig sind.

In Deutschland gibt es zentrale Informationsstellen für Geschäfte in Afrika. Ein wichtiges Informations- und Kontaktorgan ist der Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft in Hamburg, der 650 Mitglieder hat. Er führt zum Beispiel Veranstaltungen und Delegationsreisen durch oder bietet umfangreiche Consulting-Dienstleistungen für seine Mitglieder an. Projekte werden zum Beispiel in der Entwicklungszusammenarbeit von der Afrika-Verein Business Development GmbH in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und den deutschen Kompetenzministerien durchgeführt. Über die Datenbank des Afrika-Vereins kann man gezielt nach Wirtschaftskontakten suchen. Der Afrika-Verein organisiert zum Beispiel auch Gemeinschaftsmessestände in afrikanischen Ländern.

Seit dem Jahr 1996 gibt es die Südliches Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), die durch Altbundeskanzler Helmut Kohl angeregt wurde und ihren Sitz in Berlin hat. Durch die vielfältigen Aktivitäten der Organisation ergeben sich zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen im Zusammenschluss der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC). Die afrikanische Entwicklungsgemeinschaft umfasst 15 Staaten, wie Südafrika, Namibia oder den Kongo, die ihre wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen ausbauen wollen und enge Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland unterhalten. Eine andere Organisation ist die Initiative Südliches Afrika in Berlin (INISA). Der gemeinnützige Verein ist Anbieter zahlreicher Bildungsangebote. Angeboten werden zum Beispiel Länderseminare für Schüler, die als Vorbereitung für Aufenthalte in Afrika dienen.

Ein zentraler Dienstleister in der Entwicklungshilfe ist die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die auch für weltweit agierende Unternehmen oder Organisationen tätig ist. Unternehmen werden über den Geschäftsbereich GTZ International Services (GTZ IS) beraten. Die GTZ ist weltweit mit 87 Büros vertreten und bietet unter anderem Dienstleistungen im Projekt- und Finanzmanagement an. Neue Projekte bedürfen der Zustimmung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). An öffentliche Fördermittel können nicht nur Unternehmen kommen, sondern auch zivilgesellschaftliche Antragsteller wie Vereine und Initiativen. Es gibt die Beratungsstelle für private Träger in der Entwicklungszusammenarbeit (bengo) in Bonn, die eine Initiative von Nichtregierungsorganisationen und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist. Zu den Leistungen von bengo gehört auch die Beratung in Fragen der Fördermittel, die über das BMZ vergeben werden.

Zu den wichtigen Institutionen, die in vielen Ländern vor Ort auch die Wirtschaftsbeziehungen fördern, gehören die politischen Stiftungen der großen Parteien und die Deutschen Häuser. Oft führen auch die Deutschen Botschaften Veranstaltungen durch, wo man Geschäftskontakte knüpfen kann. Eine der größten Forschungseinrichtungen in Europa ist das GIGA German Institute of Global and Area Studies / Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg. Hier werden Studien unter anderem zu wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen in Afrika veröffentlicht.

Häufige Fragen zum Themenkomplex Investitionen Afrika:

Welche Institutionen und Organisationen gibt es zu Investitionen in Afrika?

Was ist der Afrika-Verein der Deutsche Wirtschaft?

Was bietet GTZ International Services?

Wer vergibt Exportfinanzierungen?

Wer vergibt Fördergelder für Projekte in Afrika?

Was ist die Afrikanische Entwicklungsbank?

Was ist die Initiative Südliches Afrika der Deutschen Wirtschaft?

Wo bekommt man Beratungen zu Investitionen in Afrika?