Der Nahe und Mittlere Osten sowie Nordafrika (Middle East and North Africa, MENA) gehören zu den heikelsten Regionen in den globalen Friedenssicherungsstrategien. In der Region mit arabischen Ländern, Israel, Palästina, Ägypten oder dem Iran und Irak sind vor allem friedenssichernde Maßnahmen und humanitäre Hilfen wichtig. Die Staats- und Regierungschefs der G8 und Vertreter der Länder haben sich schon 2004 auf zukunftsweisende Förderungsstrategien geeinigt, die unter anderem die Friedensunterstützung, humanitäre Hilfen oder Förderungen bei Wirtschaftsreformen vorsehen. Maßnahmen zur Umwelt-, Wissenschafts- und Technologieförderung sind seit Jahren auf bilateraler und multilateraler Ebene im Gange. Aus deutscher Sicht ist traditionell der Warenverkehr mit Saudi-Arabien, Israel, Libyen, Syrien und dem Iran von Bedeutung. Zu den Wachstumsmärkten in der Region gehören vor allem Algerien, Ägypten, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran. Federführende Ministerien in den Bereichen der Außenwirtschaftsförderung und den Entwicklungspartnerschaften sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Es gibt verschiedene Institutionen und Organisationen, die in den Regionen wichtige friedenssichernde und wirtschaftsförderende Rollen spielen. Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören dem Golf-Kooperationsrat (GCC) an, der Anfang der 1980er Jahre eine Freihandelszone einrichtete. Seit 2003 gibt es eine Zollunion der Mitgliedsländer, die bis 2013 eine gemeinsame Währung haben wollen. Sitz der Organisation, die rund 60 Prozent des weltweiten Öls fördert, ist Riad. Der Golf-Kooperationsrat ist der wichtigste Handelspartner der EU in der arabischen Welt und repräsentiert einen der größten EU-Exportmärkte. Die Wirtschaftsförderungsmaßnahmen zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat sind seit 1990 über ein Kooperationsabkommen definiert. Ein Freihandelsabkommen zwischen den Kooperationspartnern soll vor allem aus deutscher Sicht den Export beflügeln. Neben der Förderung der Handelsbeziehungen stehen Themen wie Energiesicherheit und Umweltschutz auf der Tagesordnung der Gremien.
Wichtige Institutionen in der Außenwirtschaftsförderung und in der Entwicklungspartnerschaft sind die Außenhandelskammern (AHK) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die GTZ bietet zum Beispiel über das Geschäftsfeld International Services (GTZ IS) für Unternehmen zahlreiche Dienstleistungen an, zum Beispiel Services im Projekt- und Finanzmanagement. Zahlreiche Förderprogramme sind von staatlichen Kreditförderungsinstituten aufgelegt worden, zum Beispiel durch die KfW IBEX-Bank oder die Entwicklungsbank DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft. Eine wichtige Gesellschaft zur Förderung der Außenwirtschaft ist Germany Trade & Invest. Unter anderem kommuniziert die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing, Länderinformationen oder dient als Geschäftskontaktbörse. Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen kommuniziert das GIGA German Institute of Global and Area Studies / Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg durch das Institut für Nahoststudien.
Zahlreiche Informationen zu den Volkswirtschafte im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika bietet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin. Der BDI informiert unter anderem über Geschäftsmöglichkeiten in den Ländern. Über das Dialog-Center für Internationale Märkte des BDI kann man persönliche Gespräche initiieren. Viele Informationen bietet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Zusammenhang mit Public-Private-Partnership-Modellen, die durch Förderprogramme unterstützt werden. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fokussiert sich unter anderem auf Förderthemen wie Wasser und Abwasser, Erneuerbare Energien oder Bildung. Insgesamt ist die Bundesregierung in 11 Partnerländern der Region des Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika engagiert. Das BMZ bietet für Interessierte zahlreiche Länderinformationen mit Themenfeldern wie Wirtschaftspotential oder Förderung der Erneuerbaren Energien und Umweltschutz.
Häufige Fragen zum Themenkomplex Investitionen MENA:
Welche Institutionen bieten Informationen zum Nahen und Mittleren Osten?
Welche Institutionen bieten Informationen zu Nordafrika?
Wer vergibt Förderkredite in der Außenwirtschaftsförderung?
Wer vergibt Kredite in den Entwicklungspartnerschaften?
Wer kommuniziert Geschäftskontakte zum Nahen und Mittleren Osten?
Was ist der Golf-Kooperationsrat?
Welche wirtschaftlichen Beziehungen hat die EU zum Golf-Kooperationsrat?