Investitionen Ozeanien

Ozeanien, mit den führenden Volkswirtschaften von Australien und Neuseeland, hat traditionell sehr enge Kultur- und Handelsbeziehungen zu Europa, vor allem zu den angelsächsischen Ländern. Australien, als größte Volkswirtschaft in der Region, hat sehr enge Handelsbeziehungen zu den USA und baut vor allem die ökonomischen Beziehungen zu asiatischen Schwellenländern aus. Bis 2020 soll Australien federführend die Gründung der Asiatisch-Pazifischen Gemeinschaft begleiten. China ist in den letzten Jahren der wichtigste Handelspartner Australiens geworden, das im Jahr 2006 ein bilaterales Freihandelsabkommen mit China geschlossen hat. Der Handel der beiden Länder fokussiert sich vor allem auf australische Rohstoffe und chinesische Konsumgüter. Vor allem Westaustralien ist wichtiger Rohstofflieferant für die Volksrepublik China. Neben China, den USA und Japan ist Indien heute der viergrößte Exportmarkt für australische Güter. Schwellenländer wie Indien und China sehen voranging in Australien als Energielieferant. Ein sehr engen Waren- und Dienstleistungsverkehr gibt es zwischen Australien und Neuseeland, begründet durch die australisch-neuseeländische Wirtschaftszone. Liberale Rahmenbedingungen findet man hier vor allem im Dienstleistungsverkehr. Seit Mitte der 1990er Jahre hatte Australien ein permanentes Wirtschaftswachstum von rund 3,5 Prozent zu verzeichnen - seit der Wirtschaftskrise ging das Wachstum etwas zurück. Ab 2011 sollen die jährlichen Wachstumsraten der australischen Wirtschaft bei rund 3 Prozent liegen. Rund 80 Prozent der australischen Wirtschaft machen die Dienstleistungssektoren aus. Australien ist im Exportgeschäft, vor allem mit Rohstoffen wie Kohle, Eisenerz, Gold, Erdöl und Erdgas, gut positioniert. Das Land ist weltweit größter Exporteur für Steinkohle.

Deutschland ist nach Großbritannien der wichtigste Handelspartner Australiens in Europa. Die Handelsbilanz für Australien sieht defizitär aus. Neben Automobile und Autoteile exportiert Deutschland vor allem chemische und pharmazeutische Produkte nach Down Under. Deutsche Unternehmen sind mit rund 300 Töchterunternehmen in Australien vertreten. In Sydney und Melbourne gibt es Außenhandelskammern (AHK). Zahlreiche Informationen und Dienstleistungen bietet die AHK Australien für deutsche und australische Unternehmen. Über die Onlineplattform der Deutsch-Australischen Außenhandelskammer in Sydney kann man sich u.a. über den Marktzugang informieren, nach Adressen recherchieren, oder auch individuelle Absatzberatungen bekommen. Über die AHK Australien werden auch Delegationsreisen oder Geschäftstreffen organisiert. In der hessischen Metropole Frankfurt sitzt die australische Wirtschaftsförderungseinrichtung „Austrade“. Die Australische Handelskommission (Austrade) unterstützt unter anderem internationale Unternehmen beim Ansiedelungsprozess. Es werden u.a. Analysen zu den Markt- und Investitionschancen in Australien vom Investmentteam angeboten. Über das deutschsprachige Portal von Austrade werden zahlreiche Informationen für Interessierte angeboten. Informationen, zum Beispiel zu Investitionen im Bereich der Erneuerbaren Energien (EE), bietet unter anderem das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) über die „Exportinitiative Erneuerbare Energien“. Die Initiative bietet zu den Ländern Ozeaniens zahlreiche aktuelle Informationsangebote. Entwicklungspotential hat Australien vor allem im Bereich der Solar- und Bioenergie.

Deutschland ist der fünftgrößte Handelspartner von Neuseeland. Die neuseeländische Wirtschaft ist vor allem geprägt durch die Agrarwirtschaft, dem Tourismus und anderen Dienstleistungssektoren. Deutschland exportiert vor allem Maschinen, Fahrzeuge und pharmazeutische Produkte ins Land der Kiwis. Die wichtigsten deutschen Institutionen wie die Deutsche Botschaft haben ihren Sitz in Wellington oder Auckland. In der Metropole Auckland hat die New Zealand German Business Association (NZGBA) ihren Sitz, die auch AHK Neuseeland genannt wird. Die AHK in Auckland ist eine der wichtigsten Wirtschaftsförderungsinstitutionen in den bilateralen Handelsbeziehungen. Unter anderem berät die AHK Neuseeland deutsche Investoren zum Markteinstieg oder organisiert Geschäftstreffen und Delegationsreisen. In Berlin sitzt der Bundesverband der Deutschen Industrie mit dem Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA). Die Sektion des BDI ist eine der zentralen Organisationen in der Asienwirtschaft der deutschen Unternehmen. Unter anderem organisiert der APA hochrangige wirtschaftspolitische Veranstaltungen. Ein Träger des APA ist der Ostasiatische Verein (OAV - German Asia-Pacific Business Association) in Hamburg, der deutsche Unternehmensaktivitäten über das Netzwerk befördert und für Mitglieder zahlreiche Dienstleistungen anbietet. Unter anderem bietet der OAV Wirtschaftsinformationen zu den Ländern auf seiner Homepage an.

Häufige Fragen zum Themenkomplex Investitionen Ozeanien:

Was sind wichtige Wirtschaftsförderungsorganisationen in Deutschland?

Wo sitzt die AHK Australien?

Wo ist die AHK Neuseeland?

Welche deutschen Organisationen unterstützen Unternehmen in Australien?

Welche deutschen Organisationen unterstützen Unternehmen in Neuseeland?

Was ist der Ostasiatische Verein?

Was ist der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft?