Bei der langfristigen und dynamischen Wirtschaftsentwicklung von Indien könnte das Land schon 2025 die drittgrößte Volkswirtschaft nach den USA und China sein. Indien bietet langfristig vor allem Potentiale in den Bereichen Infrastrukturaufbau, Energiewirtschaft oder Bildungswesen. Indien hat eine sehr günstige Perspektive für die Altersstruktur der Erwerbstätigen. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, die allerdings nur rund 17 Prozent des BIP Indiens ausmacht. Indien hat zunehmend ein größeres Gefälle zwischen der reicheren Mittelschicht in den Großstädten und der ärmeren Bevölkerung auf dem Land. Indiens Exportwirtschaft ist bis heute stark auf landwirtschaftliche Produkte und Textilien ausgelegt. Neben den klassischen Industrien hat sich vor allem die Software-Industrie stark entwickelt. Alle großen Computer- und Telekommunikationsunternehmen haben Niederlassungen in Indien. Über 100 Milliarden USD machen die Exporterlöse aus Softwares heute aus. Hauptabnehmer sind die USA und Europa. Neben der IT-Branche boomt vor allem die Biotechnologie in Indien. Durch das Wirtschaftswachstum ergeben sich viele potentielle Marktchancen, vor allem auch in der Konsumindustrie für die Mittelschicht. Das deutsch-indische Handelsvolumen ist das Fünftgrößte. Bis 2012 soll das Handelsvolumen die 12-Milliarden-Euro-Grenze erreicht haben. Zwischen Deutschland und Indien sind in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Abkommen geschlossen worden, unter anderem ein Doppelbesteuerungsabkommen, ein Investitionsförderungs- und –schutzvertrag und ein Sozialversicherungsabkommen. Ein wichtiges Kooperationsgremium ist die Deutsch-Indische Kommission für industrielle und wirtschaftliche Zusammenarbeit im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Auf indischer Seite setzt sich unter anderem der Wirtschaftsverband FICCI für bilaterale Wirtschaftsförderungen ein.
Indien ist zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Hightech-Produkte geworden. Heute sind rund 3000 deutsche Unternehmen in Indien tätig. Know-how-Transfers bietet Deutschland vor allem bei den modernen Energietechniken, die für das 1,2-Milliarden-Volk besonders wichtig sind. Die Energienachfrage ist in den letzten Jahren in Indien immens gestiegen. Indien ist inzwischen der sechsgrößte Energieverbraucher der Welt. Eine Vielzahl gemeinsamer Projekte in der Energiewirtschaft fokussiert das Deutsch-Indische Energieforum, das es seit 2006 gibt. Große Nachfrage herrscht auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur-Förderung. Wirtschaftsdaten zu Indien kommuniziert unter anderem die Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest in Berlin. Germany Trade & Invest kommuniziert u.a. aktuelle Konjunkturprogramme oder stellt Geschäftskontakte her. Eine wichtige Außenwirtschaftsförderungsorganisation ist der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA), innerhalb des BDI. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kommuniziert über den Dialog-Center für Internationale Märkte die zuständigen Ansprechpartner des Verbandes. Deutsch-Indische Handelskammern sind in Mumbai, Bangalore, Pune, New Delhi und Chennai niedergelassen. Die Deutsch-Indische Handelskammer mit dem Deutsch-Indischen Informationsbüro sitzt in Düsseldorf.
In der indischen Metropole New Delhi sitzen einige der wichtigsten deutschen Institutionen und Organisationen, wie die Deutsche Botschaft, die Deutsche Schule, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) oder parteinahe Stiftungen wie die Konrad-Adenauer-Stiftung oder die Friedrich-Naumann-Stiftung. Zahlreiche Studien zu sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Entwicklungen kommuniziert das GIGA Institut für Asien-Studien in Hamburg, die größte deutsche Forschungseinrichtung für Area-Studien. Seit 2009 ist die Forschungseinrichtung auch in Berlin ansässig. Innerhalb von Projekten bei deutsch-indischen Entwicklungspartnerschaften gibt es zentrale Institutionen wie die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die KfW-Entwicklungsbank oder den Deutschen Entwicklungsdienst (DED). In den Entwicklungspartnerschaften werden zum Beispiel PPP-Modelle mit staatlicher Förderung reflektiert. Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) bietet mit ihrer Tochter GTZ International Services für Unternehmen zahlreiche Dienstleistungen an. Das Netzwerk der GTZ umfasst rund hundert Fachgebiete in 120 Ländern. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bietet für Unternehmen, Verbände und Privatpersonen zahlreiche Informationen in den Entwicklungspartnerschaften.
Häufige Fragen zum Themenkomplex Investitionen Indien:
Wer fördert deutsch-indische Entwicklungspartnerschaften?
Wer berät deutsche Unternehmen bei Entwicklungspartnerschaftsprojekten?
Welche Wirtschaftsbereiche boomen in der indischen Wirtschaft?
Wer fördert die deutsche Außenwirtschaft in Indien?
Wer bietet Informationen und Kontakte zur indischen Wirtschaft?
Was ist das wichtigste deutsch-indische Kooperationsgremium?
Welche Wirtschaftsabkommen gibt es zwischen Deutschland und Indien?