Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit Sitz in Berlin ist die bedeutendste Interessenvertretung der deutschen Handwerksunternehmen. In Deutschland gibt es über 970.000 Handwerksbetriebe, die rund 4,7 Millionen Menschen beschäftigen. Besonders wichtig ist das Handwerk bei den Ausbildungsplätzen: Fast eine halbe Million Lehrlinge werden jährlich ausgebildet. Insgesamt arbeitet rund jeder zehnte deutsche Erwerbstätige im Handwerk. Wichtig ist das Handwerk auch in der Integration ausländischer Menschen: Jeder 5. Mitarbeiter in Handwerksbetrieben hat einen Migrationshintergrund. Der ZDH untergliedert sich in 54 Handwerkskammern und 37 Zentralfachverbände. Zunehmend richten die deutschen Handwerksbetriebe ihren Fokus Richtung Ausland aus. Nach Angaben des ZDH verkaufen rund 50.000 Handwerksbetriebe ihre Produkte und Dienstleistungen ins Ausland. Die Außenwirtschaftsförderung ist wichtiger Bestandteil der Services des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks geworden. Die wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Handwerksunternehmen sind die europäischen Nachbarländer. Vor allem der gewerbliche Bedarf, zum Beispiel im Maschinenbau oder bei medizinischen Geräten, wird immer stärker nachgefragt. Hohe Umsätze generieren zum Beispiel die deutschen Metallbauer oder die Metallfeinmechaniker mit ihren Produkten. Innerhalb des ZDH gibt es die Abteilung Europapolitik, die seit den 1990er Jahren in Brüssel angesiedelt ist und dort im Haus der Europäischen Wirtschaft europapolitisch wirkt. Wichtige Entwicklungen in der europäischen Handwerkspolitik werden über Brüssel reflektiert. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks kommuniziert regelmäßig News aus der europäischen Politik, unter anderem über die Onlineplattform.
Eine wichtige Rolle spielen im Handwerk auch die Themen Innovation und Technologie. Es gibt zahlreiche Beratungsleistungen, die vor allem den KMU über die Verbandsstrukturen zur Verfügung stehen. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt dabei die Unternehmen bei den Beratungen der Technologie- und Innovationsberater. Ein wichtiges Inlandsthema bei den Handwerksbetrieben ist die Unternehmensfinanzierung. Nach einer Umfrage durch den Verband in 2010 bei über 2.000 Unternehmen lässt sich das Fazit ziehen, dass die Kreditaufnahme generell seit der Finanzkrise schwieriger geworden ist, vor allem für kleinere Handwerksbetriebe. Vor allem fehlende Sicherheiten bei Auftragsvorfinanzierungen machen den Unternehmen im Handwerk zu schaffen. Chancen sieht die Studie vor allem in der Einbildung von Fördermitteln bei den Hausbanken. Hier ist in erster Linie die KfW-Bankengruppe mit ihren Tochterunternehmen der Ansprechpartner. Ein Problem, nicht nur im Handwerk ist, das die Berater oft über zu wenig Fachwissen in der Förderberatung verfügen. Die KfW bietet zum Beispiel für Bankberater Fortbildungen an.
Häufige Fragen zum Themenkomplex Zentralverband des Deutschen Handwerks:
Was ist der Zentralverband des Deutschen Handwerks?
Was bietet der Zentralverband des Deutschen Handwerks?
Welche Chancen hat das deutsche Handwerk?
Wie sieht die Lage bei Unternehmenskrediten des Handwerks aus?
Wer vergibt Förderkredite bei Handwerksbetrieben?