Die Eliteförderung ist in Europa sehr unterschiedlich organisiert. In Deutschland ist die Eliteförderung vor allem durch den dezentralen Charakter geprägt. Generell ist die Eliteförderung international umstritten und ist auch sehr stark abhängig von den staatlichen Fördergeldern. Einfach gesagt, findet meist eine Eliteförderung nur dann statt, wenn staatliche oder private Fördergelder fließen. Auch bei der Einschätzung, ob eine Hochschule eine Eliteschule ist oder nicht, gehen die Einschätzungen weit auseinander. In Deutschland sind die Länder stark involviert, wenn es um die Sichtung und Förderung von Kindern im Vorschulalter und in der Schule geht. Jedes Bundesland hat andere Ansichten und Projekte in der frühen Phase der Talentförderung, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Eliteförderung erstreckt sich nicht nur auf den Wirtschaftsbereich, sondern kann ganz andere Talente würdigen, zum Beispiel in der Kunst oder dem Sport. Das Kompetenzministerium für die Elitenförderung (in Deutschland Begabtenförderung genannt) ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Begabtenförderung im Hochschulbereich wird über die elf Begabtenförderungswerke bewerkstelligt, die zumeist in Form von Stiftungen organisiert sind. Alle Förderungen im Hochschulbereich beziehen sich auf die Richtlinien in Form der sogenannten zusätzlichen Nebenbestimmungen zur Förderung begabter Studierender sowie begabter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Fördermittel werden nach bestimmten Kriterien über das Bundesbildungsministerium und den federführenden Stiftungen vergeben.
Bayern ist einen Sonderweg gegangen und hat vor ein paar Jahren ein Elitenetzwerk Bayern ins Leben gerufen. Das Elitenetzwerk Bayern arbeitet allerdings nur mit der unabhängigen Studienstiftung des deutschen Volkes als Begabtenwerk zusammen. Seit dem Sommer 2007 gibt es national den Spitzencluster-Wettbewerb, der vor allem den Technologiestandort Deutschland befördern soll. Bis zu fünf Spitzencluster aus Wirtschaft und Forschung werden über drei Wettbewerbsrunden mit rund 200 Millionen Euro unterstützt. Die zeitlichen Abstände der Wettbewerbsrunden sind anderthalb Jahre. Private Investoren und die Wirtschaft fördern den Spitzenclusterwettbewerb. Im Januar 2009 begann die zweite Wettbewerbsrunde für Wissenschafts- und Wirtschaftsnetzwerke. Vor allem auch das Land Nordrhein-Westfalen ist heute in der Eliteförderung sehr engagiert und förderte jüngst 23 Forschungsschulen bei Doktoranten. Ein wesentlicher Punkt in der Eliteförderung ist heute auch, dass die Talente in Deutschland gehalten werden können und nicht ins Ausland abwandern. Als zentrale Informationsplattform in der Förderung der Begabten und Eliten fungiert unter anderem das Bundesbildungsministerium, das zahlreiche Informationen und Links in der Talent- und Begabtenförderung bietet.