Deutschland ist traditionell ein Land mit einem starken Mittelstand. Es gibt weit über drei Millionen Unternehmen und Betriebe, die man zum Mittelstand zählen kann. Rund 16 Millionen Deutsche sind in mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Die Förderung des Mittelstandes spielt auch in der europäischen Wirtschaftspolitik eine besondere Rolle. Der Mittelstand wird vor allem auch auf Ebene der Länder sehr stark unterstützt. Im Regelfall sind die Ministerien für Wirtschaft in den Ländern für die Mittelstandsförderung zuständig und haben zahlreiche Förderprogramme aufgelegt. Teilweise gibt es spezielle Institute in den Ländern für die Mittelstandförderung. Meist gibt es über die Landesbanken oder für den Mittelstand spezialisierte Landesbankentöchter spezielle Kredite und Beratungsförderungen. In die Förderung der mittelständischen Unternehmen ist vor allem die KfW Mittelstandsbank involviert. Sie vergibt kleineren und mittleren Unternehmen vor allem zinsgünstige Kredite mit festen Zinssätzen über lange Laufzeiten von 10-20 Jahren. Meistens werden die Anträge über die federführenden Hausbanken der Unternehmen bei der KfW eingereicht. Jedes Unternehmen kann sich allerdings auch direkt über die KfW über Kredite erkundigen und sich die geeigneten Förderprogramme aussuchen. Es gibt zum Beispiel spezielle KfW-Unternehmenskredite oder KfW-Unternehmenskapital. Häufig müssen die Unternehmen die KMU-Kriterien der EU erfüllen. Hier gibt es spezielle Richtlinien zur Mitarbeiterzahl oder dem Jahresumsatz von kleineren und mittleren Unternehmen. Es gibt hierzu ein bestimmtes Prüfungsschema für die KMU-Unternehmen. Auch ein Berechnungsschema für verbundene Partnerunternehmen ist anhängig.
Seit einigen Jahren ist die KfW-Bankengruppe die zentrale Förderinstanz des Bundes, vor allem bei der Bereitstellung von zinsgünstigen Krediten für den Mittelstand. In der KfW finden auch Unternehmen, die im Export tätig sind oder die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren wollen, geeignete Finanzierungsmöglichkeiten. Innerhalb der KfW-Förderung kann man auch Beratungsförderungen erhalten, die vor allem auch bei ausländischen Investitionen sehr sinnvoll sind. Wichtige Partner des Mittelstands sind auch die IHKs und AHKs. Die IHK ist vor allem auch Informationspartner für die mittelständischen Unternehmen und Betriebe in Fragen der öffentlichen Förderung. Viele Regionen, vor allem in den neuen Bundesländern, stellen öffentliche Mittel zur Gewerbeansiedlung zur Verfügung. Oft kann man über die Städte und Gemeinden günstige Gewerbeflächen erhalten oder bekommt eventuell Investitionsvergünstigungen. In der Regel sind die Wirtschaftsförderungsgesellschaften die ersten Ansprechpartner in Fragen der Gewerbeansiedlung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat zum Beispiel auf den Internetseiten der Behörde eine Förderdatenbank. Es gibt unter anderem einen interaktiven Förderassistent, wo man gezielt nach Förderprogrammen suchen kann. Viele Beratungsangebote gibt es für Existenzgründer und kleinere Unternehmen, die sich selbstständig machen wollen. Hier helfen zum Beispiel die IHKs in der Beratung oder auch die KfW bei Krediten unter 50.000 Euro.