Die Hauptstadt Algeriens, Algier, und die Metropolregion sind der größte Binnenmarkt des Landes. Rund 6,3 Millionen Menschen leben in diesen Wirtschaftsraum an der Mittelmeerküste Algeriens. Früher wurde Algier das Paris des Südens mit einer multikulturellen und umtriebigen Gesellschaft. Seit der Unabhängigkeit Algeriens und der zunehmenden Islamisierung der Gesellschaft hat sich ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel vollzogen. Durch die Terroranschläge 2005 und 2007 durch die radikalislamische Organisation Al-Qaida des Islamischen Maghreb (AQM), besteht heute für Algier und andere Regionen Algeriens, insbesondere für die Sahara-Region, eine Teilreisewarnung des Auswärtiges Amtes (St. 2010) Geschäftsreisende sollten vor allem die Luxushotels mit Sicherheitsdiensten buchen und sich vor Reiseantritt über die Sicherheitslage informieren. Unter dem Terror der Al-Qaida des Islamischen Maghreb (AQM) leidet vor allem der internationale Tourismus, der heute kaum mehr große Rolle spielt. Heute leben zum großen Teil nur noch Araber in der Metropole. Durch die hohe Arbeitslosigkeit sind viele Menschen in die EU ausgewandert, was zur Folge hatte, das Algier bis heute einen sehr hohen Anteil an Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren aufweist. Auswanderungsland Nummer Eins ist Frankreich. Durch die französische Kolonialzeit sprechen viele Menschen die französische Sprache. Seit Ende der 1960er Jahre hat sich die Bevölkerung von Algier mehr als verdoppelt, was auch soziale Unruhen führte.
Eines der wirtschaftlichen Kernprobleme von Algerien und der Metropolregion Algier ist, dass das Land immens von den Energieexporten abhängig ist. Der Export von Erdöl und Erdgas macht rund 40 Prozent des BIP Algeriens aus, ohne das dadurch viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine wirtschaftliche Restrukturierung hat in den letzten Jahren stattgefunden. Seit den 1990er Jahren wurde eine Marktliberalisierung eingeleitet, die sich teils positiv im Handelssektor reflektiert. Nachhaltig haben die Marktliberalisierung und die Förderprogramme für kleinere und mittlere Unternehmen aber kaum positive Akzente in Bezug auf die Arbeitsmarktsituation gehabt. Experten schätzen, das in Metropolen wie Algier die reale Arbeitslosenquote bei rund 30 Prozent liegt, was zwangsläufig zu sozialen Unruhen führt und die radikalislamische Bewegung befördert. Algier ist von den Wirtschaftsszenarien, als wichtigste Wirtschaftsmetropole des Landes, besonders abhängig. Die Metropolregion Algier ist die größte Industrieregion des Landes, wo unter anderem die Textil- und Lederindustrie, der Fahrzeugbau, die Metallverarbeitung oder die Petrochemie Zuhause ist. Traditionell spielt auch die Agrarwirtschaft im Umland von Algier eine zentrale Rolle.
Algier ist die Medienmetropole von Algerien mit allen führenden Print- und elektronischen Medien und Sitz der algerischen Börse, Bourse d’Alger. In der Metropole Algier sitzen die wichtigsten Nachrichtenagenturen des Landes wie der Algérie Presse Service (APS) oder die älteste Nachrichtenagentur Agence France-Presse. Die größten Unternehmen des Landes sitzen in der Metropole wie die führenden Mineralölunternehmen. Probleme hat die Metropole durch die Landflucht in den städtischen Infrastrukturen, vor allem in der Strom- und Wasserversorgung und der Kanalisation. Auch die Wohnungsnot und der Smog stellen Probleme für die Metropole dar. Die Hygienesituation ist in vielen Stadtvierteln ein großes Gesundheitsproblem. Algier ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Algeriens und will mit dem Bau einer U-Bahn den öffentlichen Nahverkehr fördern. Der Hafen von Algier als Deepwater Seaport ist der wichtigste Umschlagplatz für in- und ausländische Waren und ein zentraler Fährhafen des Landes. Algier ist Sitz zahlreicher renommierter Hochschulen wie der Université d’Alger oder der Université des Sciences et de la Technologie Houari Boumediene sowie Sitz zahlreicher Forschungsinstitute. Algier ist Sitz des Goethe-Instituts und der Deutschen Botschaft. Informationsplattformen für ausländische Märkte bietet die German Trade und Invest - Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing (Köln/ Berlin) oder die AHK.