Die Republik Kamerun ist seit den 1960er Jahren unabhängig von der britisch-französischen Mandatsverwaltung und die führende Volkswirtschaft in der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC). Die Währung Franc CFA ist fest an den Euro-Wechselkurs gebunden. Im Jahr 2008 lag das geschätzte BIP Kameruns bei rund 22.000 Millionen US-Dollar. Trotz zahlreicher Reformbemühungen, die vor allem die Privatisierungen von Wirtschaftszweigen befördern sollten, hat das Land den Sprung zu führenden afrikanischen Ländern in Bezug auf das Geschäftsklima (Doing Business Report Weltbank) bisher nicht geschafft. Die Bürokratie und der Informelle Sektor machen Kamerun vor allem zu schaffen. Nationale Schlüsselunternehmen wie die Post sind bisher in staatlicher Hand. Große Teile der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Kameruns Wirtschaft ist vor allem geprägt durch die Land- und Forstwirtschaft, den Handel und den Dienstleitungen. Vor allem die Agrarwirtschaft ist für den Arbeitsmarkt überaus wichtig. Rund 60 Prozent der Bevölkerung arbeitet in der Land- und Forstwirtschaft. Durch den internationalen Schuldenerlass im Jahr 2004 hat Kamerun heute eine Auslandsverschuldung von rund drei Milliarden US-Dollar. Sehr enge Handelsbeziehungen pflegt Kamerun traditionell zu Frankreich. Kamerun hat einen hohen Anteil an Muslime und ist u.a. Mitglied des Commonwealth of Nations, der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) und der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC). Vor allem der Außenhandel mit China boomt in den letzten Jahren auf Grund der Rohstoffressourcen des Landes. Kamerun hat nach französischem Vorbild den Arbeitsschutz in vielen Sektoren eingeführt, u.a. mit Mindestlöhnen und großzügigen Vergütungen, was vor allem ausländische Investoren verunsicherte. Die meisten Kameruner arbeiten allerdings im Informellen Sektor, der für Metropolen wie Jaoundé neben der hohen Arbeitslosigkeit ein Kernproblem darstellt.
Jaoundé ist das politische und industrielle Herz von Kamerun. Unter anderem ist Jaoundé ein Zentrum für die Tabak-, Kakao-, Kaffee-, Zucker- oder Holzindustrie. In der Region gibt es unter anderem Vorkommen an Gold. Größter Arbeitsgeber ist der Staat mit seinen zahlreichen politischen Einrichtungen. In Jaoundé (oder Jaunde) sitzen die wichtigsten deutschen Institutionen wie die Deutsche Botschaft oder das Goethe Institut als wichtigstes deutsches Kulturinstitut. Wie die Regierung die Entwicklung Kameruns sieht, wird seit dem Jahr 2009 im sogenannten Vision-2035-Report reflektiert. Deutschland ist ein wichtiger Partner Kameruns in Bezug auf die Entwicklungspartnerschaft in den Bereichen Gesundheit, Dezentralisierung und natürliche Ressourcennutzung. Neben Frankreich ist Deutschland das wichtigste Geberland in der Entwicklungshilfe. Kamerun ist schon durch die deutsche Kolonialzeitgeschichte kulturell sehr eng mit Deutschland verbunden. Seit Anfang 2010 gibt es in Jaoundé das Deutsche Haus mit den zentralen Förderungsinstitutionen wie der KfW Entwicklungsbank oder der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Hier ist auch der Deutsche Entwicklungsdienst untergebracht. Federführende politische Institution in Fragen der Entwicklungshilfe ist das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die zentrale Gesellschaft Deutschlands für die Außenwirtschaft und das Standortmarketing ist Germany Trade & Invest in Berlin und Köln.