Windhoek (früher dt. Windhuk) ist die wichtigste Wirtschaftsmetropole Namibias mit rund 316.000 Einwohnern. Namibia war früher eine deutsche und britische Kolonie und war vor der Unabhängigkeit eine Wirtschaftsenklave von Südafrika. Bis heute hat das Nachbarland engste Wirtschaftsbeziehungen zu Namibia. Namibia ist ein afrikanisches Land mit einer geringen Bevölkerungsdichte und vor allem reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Diamanten und Uran. Rund die Hälfte des nationalen BIP entfällt auf den Dienstleistungsbereich, vor allem auf den Tourismus und Finanzsektor. Namibia ist auf Grund seiner landschaftlichen Schönheiten ein begehrtes Reiseziel für Afrika-Touristen, vor allem für Briten und Deutsche, die hier ihre Kolonialgeschichte teils noch wiederfinden. Das Land und die Hauptstadt Windhuk sind als recht sichere afrikanische Destinationen bekannt. Windhuk ist eine der saubersten Metropolen in Afrika mit dem Central Business District entlang der Independence Avenue, die früher Kaiserstraße hieß. Rund um die Independence Avenue haben sich die meisten politischen Einrichtungen und Unternehmen niedergelassen. Zahlreiche Investitionen sind seit 2000 in das Viertel um die Hauptstraße geflossen, die heute der Tourismusmagnet der Metropole ist. Im Sanlam Centre an der Independence Avenue hat die Deutsche Botschaft ihren Sitz. Deutschland und Namibia sind am Ausbau der Handelsbeziehungen sehr interessiert. Bisher ist das Handelsvolumen mit rund 112 Millionen Euro im Jahr 2008 eher gering. Deutsche Unternehmen exportieren vor allem Maschinen, Autos, Nahrungsmittel oder Elektroprodukte nach Namibia. Namibia exportiert nach Deutschland im Gegenzug vor allem Rohkupfer oder Fleischwaren. Investitionen sind in Namibia vor allem im Tourismus erwünscht, einem der wichtigsten Standbeine der Wirtschaft. Rund 70.000 deutsche Touristen kommen jährlich nach Namibia und verbringen meist die ersten Tage in Windhuk. Zwischen Deutschland und Namibia gibt es Förderungsstandards wie den Investitionsförderungsvertrag und das Doppelbesteuerungsabkommen. Vor allem die entwicklungspolitische Zusammenarbeit soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden.
In Windhuk sitzen fast alle namhaften Unternehmen Namibias. Zu den größten Konzernen mit Sitz in Windhuk gehören unter anderem der Bergbaukonzern Namdeb Diamond Corporation, die größte namibische Unternehmensgruppe Ohlthaver & List Group of Companies, oder der Energiekonzern Namibia Power Corporation. Windhuk ist Sitz der größten Finanzdienstleister wie der First National Bank of Namibia, der Bank Windhoek oder der Standard Bank Namibia. Hier sitzt auch die nationale Börse. Die wichtigsten Telekommunikations- und Medienkonzerne sind in Windhuk angesiedelt, wie die Mobilfunkanbieter Leo und Mobile Telecommunications Limited (MTC) sowie die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt Namibian Broadcasting Corporation, kurz NBC. Hier sitzen auch die Print-Meinungsführer des Landes wie The Namibian, der größten Tageszeitung Namibias. Der Anteil an deutschnamibischer und südafrikanischer Eigentümer an den großen Unternehmen ist recht hoch. Windhuk hat die beste Verkehrsinfrastruktur im Land mit zwei Flughäfen. Hier ist die Air Namibia zuhause. Windhoek setzte in der Vergangenheit immer mehr auf Messen und Kongresse sowie auf Kunstveranstaltungen für junge Künstler und Sponsoren. Partnerstädte in Deutschland sind Berlin und Bremen.