Der Libanon ist nach Jahrzenten des Bürgerkriegs, militärischen und paramilitärischen Auseinandersetzungen im Machtspiel zwischen Israel und den Nachbarn, heute eine parlamentarische Demokratie, die sich zu stabilisieren sucht. Eine Regierung der Nationalen Einheit, unter anderem mit der sunnitischen Zukunftsbewegung, soll das Land weiter politisch und wirtschaftlich führen. Im Libanon leben heute rund vier Millionen Menschen, wovon über 90 Prozent arabischer Abstammung sind. Man schätzt, dass es rund 250.000 palästinensische Flüchtlinge gibt, die vorwiegend in den Grenzlagern leben. Rund die Hälfte der Libanesen lebt in der Wirtschafts- und Kulturmetropole Beirut. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde Beirut im Zentrum wieder aufgebaut. Große Teile der Stadt wurden im Bürgerkrieg zuvor zerstört. Beirut zeigt sich heute Downtown als eine sehr europäisch geprägte Metropole. Federführend beim Aufbau Beiruts war eine private Gesellschaft zum Wiederaufbau Beiruts. Beirut ist Sitz zahlreicher deutschen Institutionen wie der Deutschen Botschaft, dem Goethe-Institut, der Heinrich-Böll-Stiftung oder der Deutschen Gemeinde. Deutschland ist für den Libanon ein wichtiger Handelspartner und nach den USA, China und Frankreich der viertgrößte Außenhandelspartner. Deutsche Unternehmen liefern jährlich Waren in Höhe von rund einer Milliarde Euro in den Libanon. Rund 300 libanesische Unternehmen, die vor allem in Beirut sitzen, vertreten deutsche Handelsinteressen. Deutsche Direktinvestitionen werden im Libanon weniger getätigt. Vor allem bei Aufbau der Infrastruktur waren deutsche Firmen nach dem Bürgerkrieg tätig. Seit dem Jahr 1999 gibt es ein bilaterales Investitionsschutz- und förderabkommen. Zahlreiche Projekte gibt es im Rahmen der humanitären Hilfe und der Entwicklungspartnerschaft, zum Beispiel engagierte sich Deutschland beim Wiederaufbau des palästinensischen Flüchtlingslagers Nahr el-Bared im Norden des Landes.
Beirut ist die Bildungshochburg des Landes mit zahlreichen Universitäten und eine arabische Medienmetropole. Zahlreiche arabische Verlage bestimmen die Medienhoheit im Land und den angrenzenden Regionen. Die Förderung der Pressefreiheit ist eines der innenpolitischen Ziele. Eine sehr enge Verbindung zwischen Medien und politischen Strömungen ist in der Medienlandschaft des Libanon üblich. Über den Hafen Beirut wird der Außenhandel vor allem bewerkstelligt. Unter anderem Nahrungsmittel, Kleidung, Schmuck oder Papier wird über den Seehafen exportiert. Größere Rolle spielen im Export auch Metalle und Metallprodukte sowie Maschinen. Die Metropole hat sich vor allem im Finanzdienstleistungssektor modern positioniert. Weit über hundert Banken sitzen in der Metropole, wo man das libanesische Bankgeheimnis streng praktiziert. Die Landeswährung ist an den US-Dollar gekoppelt, der hier Zweitwährung ist. Ein moderner Wirtschaftsbereich stellt auch der Tourismus dar. Einige Reiseveranstalter möchten den Libanon mit ins Programm aufnehmen. Einige touristische Ziele wie Beirut und Umgebung gelten als recht sicher. Reisen in den Norden oder Süden des Landes sind mit zahlreichen Reisewarnungen versehen. Beirut und die Region haben sehr gute touristische Infrastrukturen, was für andere Teile des Landes nicht gilt. Schienenverkehr gibt es seit dem Bürgerkrieg nicht mehr. Zentrale Verkehrsmittel sind Busse und Taxen.