Saudi-Arabien hat die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum und ist der weltweit größte Erdölproduzent. Im Jahr 2009 machten die Exporte von Erdöl und Erdölprodukten rund 180 Milliarden US-Dollar aus. Rund 90 Prozent aller Exporterlöse kommen aus dem Erdölgeschäft. Viele der Gelder aus dem Ölgeschäft wurden in ausländische Konzerne investiert. Vom Reichtum des muslimischen Landes profitierte schon immer die Millionen-Metropole Riad. Die Staatsbetriebe in der absolutistischen Monarchie, unter der Herrschaft der Königsfamilie Saud, spielen im Arbeitsmarkt von Saudi-Arabien mit rund 27 Millionen Einwohnern eine wichtige Rolle. Die Arbeitslosigkeit im Land ist sehr hoch - Experten schätzen bis zu 30 Prozent. Saudi-Arabien hat eine hohe Zahl an Gastarbeitern, die vor allem aus Indien, Pakistan und Asien kommen. Rund sieben Millionen Menschen kommen aus anderen Ländern Asiens und Arabiens. Saudi-Arabiens Staatshaushalt ist stark vom Ölpreis auf dem Weltmarkt abhängig. Das Land (bzw. die Königsfamilie) hat sich in den letzten Jahren immer mehr dem Westen geöffnet. Seit 2005 ist das Land Mitglied der WTO. Das Land tut sich bisher mit einer zukunftsweisenden Diversifizierung der Wirtschaft schwer. Vor allem auch die Rechtsunsicherheiten und religiösen Kulturen im Land schrecken bisher ausländische Investoren ab. Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und seinen Nachbarländern werden immer enger. Eine gemeinsame Bahnlinie ist in der Planung. Durch ein Investitionsförderprogramm in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar sollen unter anderem Infrastruktur- und Gesundheitsprojekte langfristig gefördert werden. Auch das Thema Erneuerbare Energien ist ein wichtiges saudisches Wirtschaftsthema. Es gibt zahlreiche Verflechtungen in den Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland. Unter anderem gibt es in Riad das deutsch-saudi-arabische Verbindungsbüro für Wirtschaftsangelegenheiten (Gesalo). Der kulturelle Austausch gestaltet sich bisher schwierig, da es in Saudi-Arabien viele islamische Verbote und Gebote gibt, die für Europäer gewöhnungsbedürftig bis unverständlich sind. Viele Veranstaltungen werden über die Deutsche Botschaft in Riad organisiert.
Riad ist das politische, kulturelle und wirtschaftliche Herz des Landes mit rund 4,5 Millionen Einwohnern. Die City mit zahlreichen modernen Wolkenkratzern liegt im geografischen Zentrum des Landes und ist wird vor allem von Muslimen bei der Pilgerfahrt nach Mekka und Medina besucht. Saudi-Arabien hat durch die zwei wichtigsten islamischen Zentren einen besonderen Stellenwert in der islamischen Welt. Die Stadtentwicklung von Riad vollzieht sich vor allem im Norden der Metropole, die komplett mit Wüste umgeben ist. Riad ist Sitz der einzigen Börse des Landes und Familien- und Regierungssitz der Königsfamilie Saud. Alle wichtigen Positionen in Politik und Wirtschaft sind von Saudis besetzt, die zunehmend auch in Berufen eingesetzt werden, die sie als erniedrigend empfinden und bisher von Gastarbeitern gemacht wurden. Viele Bereiche des täglichen Lebens sind bisher für Saudis kostenlos, wie die Wohnung, Strom oder das Internet - dies soll sich für bestimmte Zielgruppen wie Arbeitslose langfristig ändern. Neben der erdölverarbeitenden Industrie sind vor allem das Baugewerbe und die Nahrungsmittelindustrie wichtige Wirtschaftsbereiche in der saudi-arabischen Hauptstadt. Riad verfügt über kein Personennahverkehrsnetz mit U- oder S-Bahnen. Im Jahr 2010 wurden die Planungen für den Sky-Train abgeschlossen. Eine erste Linie soll von Norden nach Süden über 25 Kilometer verlaufen. Später kommt eine Ost-West-Linie hinzu.