Bogotá ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Kolumbien im Zentralgebiet des Landes. Fast acht Millionen Menschen leben in der Agglomeration. Die Metropole ist stark nach reichen und armen Vierteln getrennt. Die Mittel- und Oberschicht lebt im Norden der Metropole, wo sich auch der Tourismus abspielt. Die Metropole hat vor allem mit Smog, Umweltverschmutz und einer hohen Kriminalitätsrate zu kämpfen. Auch der öffentliche Personennahverkehr war ein Problem, das allerdings zum Teil mit dem Verkehrskonzept TransMilenio im Jahr 2000 gelöst wurde. Vor allem Großraumbusse ersetzen die nicht vorhandenen U- und S-Bahnen. Mitte der 2010er Jahre sollen viele Straßen im Centrum in den Rushhours verkehrsberuhigt werden. Bogotá ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Kolumbien mit der angrenzenden Panamericana. International angebunden ist die kolumbianische Metropole mit dem internationalen Flughafen Bogotá, der rund neun Millionen Passagiere im Jahr abfertigt. Er liegt acht Kilometer von der Metropole entfernt. Bogotá ist das industrielle Zentrum des Landes. Vor allem die Maschinenbau-, Elektro-, Textil- und Lebensmittelindustrie ist hier angesiedelt. Rund jedes vierte Exportgut wird in der Metropolregion Bogotá produziert. Die meisten ausländischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen haben sich im Großraum von Bogotá angesiedelt. Man schätzt, dass in die Metropolregion Bogotá jährlich rund vier Milliarden US-Dollar an Investitionen getätigt werden.
Bogotá ist eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Alleine über hunderttausend Einzelhandelsgeschäfte mit zahlreichen großen Shopping-Malls sind in Bogotá ansässig. Mit dem hohen Verkehrsaufkommen und den Industriebetrieben hat Bogotá ein permanentes Umwelt- und Entsorgungsproblem. Mit Umweltverseuchungen und Infektionskrankheiten haben vor allem die armen Viertel im Süden zu kämpfen. Man versucht hier neue Entwässerungs- und Abfallkonzepte zu installieren. Bogotá hat heute die sechstgrößte Volkswirtschaft aller Metropolen in Lateinamerika und positioniert sich vor allem im internationalen Tourismus immer stärker. Vor allem am positiven Image der Stadt, die immer noch mit dem kolumbianischen Drogenhandel negativ assoziiert wird, arbeitet das Tourismusmarketing. Die englische Universität Loughborough attestierte in der Studie “Globalization and World Cities Research Group 2008”, Bogotá eine besondere Bedeutung als Weltstadt und Wirtschaftsstandort. Ökonomisch und kulturell ist die Metropole eine der führenden in Lateinamerika. Sehr wichtig für die Metropole Bogotá sind vor allem die kleinen Unternehmen, die rund 87 Prozent der Wirtschaftsunternehmen in der Region ausmachen. Nur rund ein Prozent sind Großkonzerne.
Zu den größten Unternehmen in Bogotá gehören unter anderem: die Energieunternehmen Ecopetrol, Terpel oder ExxonMobil de Colombia. Das größte Telekommunikationsunternehmen ist Comcel. Die Metropole ist auch Sitz der nationalen Fluggesellschaft Avianca, eine der ältesten Fluggesellschaften der Welt. In Bogotá ist die kolumbianische Börse angesiedelt. Im Finanzbereich konkurriert die Metropole mit dem Wirtschafts- und Finanzstandort Medellin. Das Handelsvolumen lag im Jahr 2010 an der Börse Bogotá bei rund sieben Millionen US-Dollar am Tag. Bogota ist auch Sitz der größten kolumbianischen Bank, der Bancolomia. Kolumbien wird heute als ein Wachstumsmarkt angesehen, der vor allem zwei Kernprobleme lösen muss: die Guerilla-Kämpfe und den Drogenhandel. Der Kampf gegen die Guerillas wurde in den letzten Jahren mit großen militärischen Erfolgen durchgeführt. Trotzdem hat die Regierung bei weitem nicht alle Regionen unter Kontrolle. Etwa 15 Prozent der Landkreise sind in Hand der Polizei und des Militärs. Trotz aller Maßnahmen gegen den Drogenhandel, u.a. mit Hilfe der USA, ist Kolumbien immer noch die Nummer Eins im internationalen Kokainhandel.