Im Jahr 1997 ging die ehemalige Kronkolonie Hongkong in eine Sonderverwaltungszone Chinas über. Bis heute hat sich in weiten Teilen eine Autonomie von China erhalten. Das autonome Zoll- und Steuergebiet hat eine sehr liberale Marktwirtschaft, die vor allem durch den Außenhandel und den Dienstleistungssektoren geprägt ist. Rund sieben Millionen Menschen leben in dem Binnenmarkt, der zu den reichsten Volkswirtschaften der Welt gehört. Hongkong ist ein wichtiger Finanzplatz mit dem Central-Distrikt und vor allem auch eine Drehscheibe für ausländische Investitionen in China. Die Hong Kong Stock Exchange ist eine der wichtigsten Börsen der Welt mit Indizes wie dem Hang Seng Index. Eine enge Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung wird seit einigen Jahren praktiziert und hat die Wirtschaft Hongkongs durchaus belebt. Hongkong ist eine traditionelle Handelsmetropole mit einer starken Ausrichtung auf Dienstleistungen wie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Fast zwei Drittel der weltgrößten Banken haben Niederlassungen in Hongkong. Heute sind in der Metropole über 200 Banken ansässig. Der Tourismus spielt in Hongkong eine sehr wichtige ökonomische Rolle. Im Jahr kommen rund 30 Millionen Touristen in die Metropole. Der Flughafen Hongkong ist eine zentrale Drehscheibe im asiatischen Luftverkehr. Von Hongkong aus erreicht man die Hälfte der Weltbevölkerung in rund fünf Stunden. Viele Touristen fliegen über den internationalen Flughafen Hongkong in andere Reiseziele, so dass vor allem der Städtetourismus boomt.
Seit der Übergabe der britischen Kronkolonie an China ist der Bereich des verarbeitenden Gewerbes auf das chinesische Festland abgewandert. Heute macht dieser Wirtschaftsbereich nur noch rund drei Prozent der Wirtschaft Hongkongs aus. Der Im- und Export, die Hotelerie- und Gastronomie, die Finanzdienstleistungen, das Versicherungsgewerbe und die Immobiliengeschäfte sind heute für die Wirtschaft Hongkongs prägender als vor der Übergabe. In der Geschäftskultur sind in den letzten Jahrzehnten die chinesischen Geschäftsfamilien immer einflussreicher geworden und die britische Handelskultur ging immer mehr verloren. Hongkong ist für den Außenhandel Chinas besonders wichtig. Rund 19 Prozent des Außenhandels von China werden über den Standort Hongkong abgewickelt. Vor allem auch die günstigen Zoll- und Steuerrahmenbedingungen sind hierfür ausschlaggebend. Mit dem Festland Chinas gibt es seit dem Jahr 2003 Freihandelsabkommen, diese betreffen heute fast den gesamten Warenverkehr und unzählige Dienstleistungssektoren. Durch höhere Auflagen, zum Beispiel im Arbeits- und Umweltschutz sind die Produktionskostenvorteile von Honkong und dem Perlflussdelta verringert worden, so dass viele Firmen aus der Region vermehrt ins chinesische Hinterland abwandern werden. Die Verflechtungen der Wirtschaftspolitiken von Hongkong und China werden zwangsläufig in Zukunft immer enger werden. Durch die Wirtschaftskrise 2008/2009 ist der wirtschaftsstrukturelle Wandel in Hongkong forciert worden.
Seit dem Jahr 2009 hat Hongkong in Berlin eine Vertretung. Zahlreiche Wirtschaftsförderungsorganisationen sind in Hongkong ansässig, die auch für deutsche Unternehmen wichtig sind, unter anderem die Non-Profit-Organisation Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) oder die Invest HK. Hongkong ist ein wichtiger Standort für deutsche Unternehmen, die in China investieren wollen. Es gibt rund dreitausend Deutsche in Hongkong, die hier vor allem als Geschäftsleute tätig sind. Deutsches Knowhow ist in Hongkong und China vor allem im Bereich der modernen Umweltwirtschaft gefragt. Themen wie Klimaschutz oder Abwassertechnik stehen auf der To-do-Liste vieler asiatischer Metropolen.