Kakao gehört zu den Rohstoffen, die einen diffizilen Markt abbilden. Das weltweit größte Kakaoerzeugerland ist die Elfenbeinküste mit einem Weltmarktanteil von rund 40 Prozent. Neben der Elfenbeinküste spielen im internationalen Handel auch die Erzeugerländer Ghana, Nigeria und Ecuador eine wichtige Rolle. In Europa ist der größte Umschlagsplatz für Kakao der Hamburger Hafen. Rund 200.000 Tonnen Rohkakao für den deutschen Markt werden hier umgeschlagen. Der Hamburger Hafen ist auch ein zentraler Umschlagplatz für Kakaobohnen oder Kakaopulver, die von hier in alle Welt verschifft werden. Der Kakaohandel ist ein besonderer Rohstoffhandelsmarkt, wo die Handlungspersonen im Welthandel eine besondere Erfahrung mitbringen müssen. Der begehrte Rohstoff des Kakaobaums wächst in tropischen Regionen um den Äquator. Der Anbau setzt spezifische klimatische Bedingungen voraus, weswegen auch nur wenige Länder am Äquator im Weltanbaumarkt agieren. Aus den Samen der Früchte des Kakaobaums wird der Rohstoff der Kakaobohnen gewonnen. Kakaobohnen müssen ständig auf die Qualität überprüft werden und müssen vor allem vor der Verschiffung getrocknet sein. Der Welthandelsmarkt Kakao ist ein diffiziler Markt, der von vielen Faktoren in der Preisbildung abhängig ist. In erster Linie spielen die zu erwartenden Ernteerträge eine Rolle. Auch wirtschaftliche und politische Faktoren in den afrikanischen Erzeugerländern spielen eine wichtige Rolle. Je nach den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in den Ländern können die Rohkakao-Notierungen stark schwanken.
Durch die zahlreichen Spekulationen von Investmentfonds in den Terminbörsen sind die Preise auch für Kakao in den letzten Jahren nochmals schwankender geworden. Kakao wird vor allem in London und New York an den Terminbörsen gehandelt. Eine der größten Terminbörsen für Rohstoffe wie Kakao, Kaffee, Orangensaft oder Baumwolle ist die New York Board of Trade (NYBOT). Die Börse ist vor allem führend im internationalen Zuckerhandel. Die Kontrakte im Handel notieren auf US-Dollar pro Tonne Kakao. Die Kakaokontrakte werden üblicherweise auf zehn Tonnen abgeschlossen. Investoren können unter anderem mit Kakaozertifikaten an dem Rohstoffhandel teilnehmen. Informationen zum Handel mit Kakao veröffentlicht unter anderem die International Cocoa Organization (ICCO). Die Organisation wurde in den 1970er Jahren im Zuge des ersten internationalen Kakao-Übereinkommens der UN gegründet. Weitere Abkommen gab es bis zum internationalen Kakao-Übereinkommen von 2001. Rund 30 Länder haben dieses Abkommen unterzeichnet. Die Ziele des sechsten Internationalen Kakao-Übereinkommens von 2001 bestehen unter anderem darin, die internationale Zusammenarbeit in der Weltkakaowirtschaft zu fördern und die Kakaowirtschaft der Mitgliedsländer in zahlreichen Projekten zu fördern.
In den letzten Jahren sind die Preise vor allem von den politischen Entwicklungen in der Elfenbeinküste abhängig gewesen. Das Land hatte im Jahr 2002 mit Bürgerkrieg zu kämpfen. Durch die politischen Unruhen in der Elfenbeinküste kann es zu extremen Preisschwankungen kommen. Haupterntezeit ist hier Oktober und November. Generell gehen die Trends für Kakao oder Kaffee seit einigen Jahrzehnten nach unten. Wichtigste Abnehmer für Kakaobohnen sind die Länder der Europäischen Union. Hierhin wird rund ein Drittel der Weltproduktion an Kakaobohnen geliefert. Größte Abnehmer für Kakaoprodukte wie Kakaopulver sind die USA und Deutschland. Auch Frankreich und die Benelux-Staaten gehören zu den Big-Playern beim Import von Kakaoprodukten.