Der Agrarrohstoff Weizen spielt im internationalen Handel als Grundnahrungsmittel eine besondere Rolle. Weizen ist nach Mais das am zweithäufigsten angebaute Grundnahrungsmittel nach Mais. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen wurde im Jahr 2008 fast 700 Millionen Tonnen Weizen produziert. Zu den größten Weizenproduzenten gehören weltweit China, Indien, die USA und Russland. In der EU sind die führenden Weizenproduzenten Frankeich, Deutschland und Polen. Weizen ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel und spielt vor allem auch in der internationalen Viehmast eine besondere Rolle. Der Weizenanbau stellt hohe Ansprüche an das Klima und den Boden. Es gibt im Handel Winterweizen, Sommerweizen und Wechselweizen. Die Preise für Weizen im Welthandel sind in erster Linie abhängig von den internationalen Ernteerträgen und der weltweiten Nachfrage im Lebensmittelhandel. Im Jahr 2008 war die Weizenernte international so erfolgreich wie seit Jahren nicht mehr, trotzdem gingen in diesem Jahr die Preise für Weizen auf rund 400 Dollar pro Tonne in die Höhe. In den Jahren vor 2008 lagen die Preise bei rund 150 Dollar. Die höheren Preise für viele Agrarrohstoffe wie Weizen sind unter anderem mit der hohen Nachfrage in China begründet. Neben Weizen herrscht vor allem eine immens hohe Nachfrage in China nach Sojabohnen oder Rindfleisch. Die hohen Preise am Weltmarkt im Jahr 2008 bei den Agrarrohstoffen waren auch bedingt durch die Spekulationen der Hedge-Fonds.
Wetten von spekulativen Fonds auf Rohstoffe haben international einen gigantischen Markt. An der größten und ältesten Warenterminbörse der Welt, der Chicago Board of Trade (CBOT), werden neben Weizen auch Rohstoffe wie Mais, Sojabohnen, Reis oder Hafer gehandelt. An der virtuellen Börse in Chicago werden jeden Monat Millionen von Kontrakten auf Rohstoffe abgeschlossen. Futures auf Agrarrohstoffe haben im Warentermingeschäft eine lange Tradition und werden auf Grundlage eines Basiswertes gehandelt. Spekulative Geschäfte mit sogenannten Agricultural Futures haben an der Chicagoer Börse eine lange Geschichte und sind meistens Wetten auf steigende Lebensmittelpreise. Futures, Optionen oder Zertifikate auf Rohstoffe sind heute auch für private Anleger interessant und können unter anderem an der europäischen EUREX gehandelt werden.
Früher waren Warentermingeschäfte vor allem institutionelle Geschäfte. Internationale Banken bieten privaten Anlegern vor allem Zertifikate auf Rohstoffe wie Weizen, Lebendrinder oder Organgensaft an, die meistens weniger spekulativ sind und bestimmte Sicherheiten bieten. Der Markt an Warentermingeschäften für private Anleger hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Es gibt Rohstoffe wie Rinder, die in den nächsten Jahren vor allem durch den Markt in China stärker nachgefragt werden. Um die Absatzmärkte in Fernost wird in den nächsten Jahren ein härterer Wettbewerb ausbrechen, der auch Rohstoffe wie Weizen betrifft. Man kann unter anderem mit Weizenfutures auf zukünftige Preisentwicklungen setzen.