Orangensaft ist das wichtigste Orangenprodukt im Welthandel und ein klassisches Segment im Rohstoffhandel. Orangensaft wird bei den Rohstoffen im Marktsegment der Agrarrohstoffe geführt. An den internationalen Terminbörsen, wie der wichtigen Chicago Board of Trade, werden gefrorene Orangensaftextrakte im Anlagebereich Soft-Commodity gehandelt. Unter Soft-Commodity werden wichtige Rohstoffe wie Zucker, Kakao oder Kaffee im Handel gekennzeichnet. Die größten Erzeuger für tiefgefrorenen Orangensaft sind die USA und Brasilien. Die US-Orangensaftindustrie hatte in der Vergangenheit vermehrt mit Wirbelstürmen und Ernteausfällen im Süden der USA zu kämpfen. Vor allem im Sunshine-State Florida können Stürme die US-Produktion an Orangen stark beeinflussen. Auch Zwangsrodungen durch Baumkrankheiten machten Florida in der jüngeren Vergangenheit bei den Orangenernten zu schaffen. Durch die Ernteausfälle und Zwangsrodungen in Florida mussten die USA vermehrt Orangensaftprodukte aus Brasilien einführen. Brasilien ist der zweitgrößte Hersteller von tief gefrorenen Orangensaftextrakten. Insgesamt stellt sich der Orangenhandel, zum Beispiel mit getrocknetem Orangensaft aus Florida (FCOJ - Florida Orange Juice), nüchtern dar, da seit Jahren die internationale Nachfrage nicht wächst und es im Weltmarkt ein steigendes Angebot gibt. Mit rund drei Viertel der Exporte zählt die Europäische Union zu den wichtigsten Abnehmermärkten. Handelsübliche Orangensäfte werden aus Konzentrat oder Fruchtsaft (Direktsaft) hergestellt und gehandelt. In Deutschland hat sich der Pro-Kopf-Konsum von Orangensaft seit den 1980er Jahren verdreifacht. Der Pro-Kopf-Verbrach an Fruchtsäften betrug in Deutschland im Jahr 2008 rund 37,4 Liter. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fruchtsäften, wie Orangensaft, ging in den Jahren 1995-2000 in die Höhe. Seit 2000 ist der Konsum marginal in Deutschland rückläufig gewesen.
Orangensaft ist nach Apfelsaft das zweitbeliebteste Fruchtsaftgetränk der Deutschen. Nach Angaben des Deutschen Verbandes der Fruchtsaftindustrie betrug im Jahr 2008 der Pro-Kopf-Konsum an Orangensaft rund acht Liter. Orangensaft spielt im Bereich des fairen Welthandels wie Kaffee oder Zucker eine große Rolle. Die Förderung sozialer und ökologischer Standards in den Schwellen- und Entwicklungsländer spielen im Welthandel bei Kaffe oder Orangensaft eine immer wichtigere Rolle. Produkte wie FairTrade-Orangensaftprodukte werden in Industrieländern wie Deutschland vermehrt angeboten. Vor allem in Exportländern wie Brasilien und Mexiko profitieren die kleineren Erzeuger und Arbeiter von den fairen Preisen für Orangensaft. Orangensaft mit dem Siegel des Fairen Handels wird heute in tausenden von Supermärkten angeboten. Rund 90 Prozent des Orangensaftes, der in Deutschland konsumiert wird, kommen aus Brasilien. Brasilien ist bekannt für seine extrem niedrigen Löhne bei der Orangenernte. Rund fünf Euro bekommen die Arbeiter für die Pflügleistung von rund 2.000 kg Orangen pro Tag. Bei den FairTrade-Produkten wird meistens ein Mindestpreis vereinbart und ein Zuschlag für den fairen Handel bezahlt.