Kaffee ist das wichtigste Handelsgut vieler Entwicklungs- und Schwellenländer der Welt. Kaffee gehört zu den zehn umsatzstärksten Handelsgütern im Weltmarkt. Man schätzt, dass rund 25 Millionen Menschen weltweit im Anbau direkt tätig sind. Brasilien ist weltweit der größte Kaffeeproduzent für grüne Kaffeebohnen, die allerdings auch eine hohe Binnennachfrage befriedigen. Zu den größten Kaffeeproduzenten gehören unter anderem auch die Länder Vietnam Kolumbien, Indonesien oder Äthiopien. Rund 98 Prozent des Welthandels machen die Kaffesorten Robusta und Bergkaffee (Arabica) aus. Arabica gilt als hochwertige Bohne, die deshalb in vielen Ländern angebaut wird. Unter anderem wird die Art in Ostafrika, Lateinamerika oder Indien angebaut. Robusta-Kaffee kommt heute vor allem aus Vietnam, Indonesien, Westafrika oder Brasilien. Ursprünglich kam die Kaffeebohne aus Äthiopien. Im Weltmarkt sind die größten Abnehmer für Kaffee die USA, Deutschland, Frankreich und Italien. In Asien ist vor allem Japan ein überaus wichtiges Abnehmerland für internationale Kaffees. Im Jahr 2001 kam es zu einer internationalen Kaffeekrise, wo die Weltmarktpreise auf das geringste Niveau seit den 1950er Jahren sanken. Seit dem Jahr 2004 haben sich die Preise für Rohkaffee im Weltmarkt wieder stätig erholt. Der Preis für Kaffee ist vor allem durch die Kostenfaktoren Steuern, Zölle und Transport geprägt. Diese Faktoren machen rund 45 Prozent des Preises aus. Die Löhne der Arbeiter auf den Kaffeeplantagen machen hingegen nur fünf Prozent aus. Vor allem auch durch Hedge-Fonds und den unsäglichen Spekulationen sind die Preise in den letzten Jahren in die Höhe gegangen. Von diesen spekulativen Preisentwicklungen hatten die Prozenten und Arbeiter vor Ort nur wenig. Vor allem auch der Faire Handel spielt deshalb in diesem Marktsegment für Genussmittel eine zentrale Rolle.
Im Handel mit Kaffee ist die wichtigste Organisation die Internationale Kaffeeorganisation ICO (International Coffee Organization). Die ICO hat ihren Sitz in London und wurde federführend durch die UN ins Leben gerufen. Heute gehören 77 Staaten der Kaffeeorganisation an. Bis heute gibt es sechs Kaffeeabkommen, die international prägend für den Markthandel sind. Auf Grund dessen, dass für viele Entwicklungsländer der Kaffeeanbau wirtschaftlich überaus wichtig ist, gibt es gerade in diesem weltweiten Landwirtschaftsbereich viele staatliche Regularien. Rund 50 Staaten sind heute weltweit von den Devisen des Kaffeehandels abhängig. Vor allem auch durch Investitionen in moderne und effiziente Anbau- und Produktionsstrukturen wurden weltweite Wettbewerbe um die Kostenstrukturen geschaffen, die heute im Markt mitbestimmend sind. Vor allem die Internationale Kaffeeorganisation muss immer wieder einen Ausgleich bei den heterogenen nationalen Wirtschaftsinteressen moderieren. Bei den internationalen Abkommen spielen vor allem die Preisbildungen für Kaffeesorten eine wichtige Rolle.
Die Weltmarktpreise für Kaffee sind unter anderem bestimmt durch die ökonomischen Aspekte beim Anbau, der Qualität, der Handelsstruktur oder multinationalen Handelsabkommen. Natürlich ist ein Kernkriterium die Nachfrage im Weltmarkt. Seit dem Jahr 2004 war die Nachfrage nach Kaffeebohnen weltweit wieder gestiegen. Vor allem in Costa Rica und Honduras sind große neue Anbauflächen entstanden. Auch asiatische Schwellenländer wie Vietnam sind verstärkt in den modernen Kaffeeanbau involviert. In diesen Ländern sind die Arbeitslöhne überaus günstig. Zentraler Umschlagplatz für Kaffee ist in Deutschland der Hamburger Hafen. Über eine Million Tonne Rohkaffee werden hier jährlich gelagert und veredelt. Der Hamburger Hafen ist weltweit der größte Umschlagplatz für Rohkaffee. Im Hamburger und Bremer Raum findet man eine Konzentration an deutschen Großröstereien. Nur sechs Anbieter haben in Deutschland einen Marktanteil von rund 85 Prozent. In der jüngeren Vergangenheit gab es immer wieder Vermutungen, die teils vom Kartellamt ermittelt wurden, das es Marktpreisabsprachen in Deutschland von den großen Anbietern geben soll. Im Jahr 2009 verhängt das deutsche Kartellamt drastische Geldbußen in dreistelliger Millionenhöhe gegen drei führende Kaffeeröster, die sich in “Gesprächskreisen” ausgetauscht haben sollen.