Raps ist die wichtigste Ölsaat im Welthandel. Die Nutzpflanze Raps ist ein wichtiges Agrarprodukt im Welthandel. Aus Raps, und dem wichtigsten Pflanzenteil der Rapssaat, werden zahlreiche Produkte gewonnen, vor allem Rapsöl. Rapsöl wird in der Lebensmittelindustrie zu Speiseölen oder Margarine verarbeitet. Als nachwachsender Rohstoff spielt Rapsöl eine große Rolle bei industriellen Produkten wie Schmieröl, Motoröl, Lack, Farben, Lösungsmittel oder Futtermittel. Rapsöl wird in Europa auch vermehrt zur Herstellung von Biokraftstoffen eingesetzt. Biokraftstoff stellt nach Angaben der Vereinten Nationen den am schnellsten wachsenden Weltmarkt bei Agrarrohstoffen dar. Pflanzenkraftstoffe stehen im Markt langfristig mit den Ressourcen an Erdöl in Verbindung. Steigt der Preis für Erdöl, so wird in einer inneren Logik auch die Nachfrage nach Biokraftstoffen weltweit steigen. Auf großen Teilen von Nahrungs- und Futterpflanzen beruhen die heute führenden Biokraftstoffe von Bio-Ethanol und Bio-Diesel. Regelungen zur Verwendung von Bio-Kraftstoffen, zum Beispiel auf Grundlage von Rapsöl als Pflanzenöl, sind durch die Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom April 2009 definiert. Durch die nationalen Förderungen nach der Richtlinie wird vor allem der Wirtschaftsbereich der Bio-Kraftstoffe gefördert (siehe ach Artikel Mais). In Deutschland wurde die EU-Verordnung durch die Verordnung über die Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffen, kurz Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung, in nationales Recht umgesetzt. Rapsöl ist ein typischer Pflanzenkraftstoff, der allerdings eine Anpassung an die normalen Automotoren erfordert. Hierzu gibt es in Deutschland die DIN 51605 - Kraftstoffe für pflanzenöltaugliche Motoren, Rapsölkraftstoff - Anforderungen und Prüfverfahren.
Im internationalen Rapshandel gibt es sieben bedeutende Pflanzensamen, die für Pflanzenöl genutzt werden können. Die wichtigste Ölsaat ist dabei im Welthandel Soja. Die Europäische Union ist der größte Produzent von Rapsöl mit einem Marktanteil von rund einem Drittel der Weltproduktion. Gefolgt wird die EU von China und Kanada. Auch Indien gehört zu den führenden Produzenten von Rapsöl. In Deutschland hat der Rapsanbau eine untergeordnete Rolle. In Deutschland wurden im Jahr 2008 rund 3,2 Mio. Tonnen an Rapsöl produziert. In Deutschland spielt vor allem der Maisanbau für Biokraftstoffe eine immer größere Rolle. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Rapsöl im Welthandel stark gestiegen. Vor allem die zukünftigen Entwicklungen bei den internationalen Förderungen des Rapsöls als Biokraftstoff, durch nationale Beimischungsziele in den führenden Industriestaaten wie den USA oder Deutschland, werden den Markt kennzeichnen. In der EU soll bis zum Jahr 2020 der Bio-Kraftstoffanteil auf zehn Prozent wachsen. Auch wichtige Schwellenänder wie China haben zukünftige Bio-Kraftstoffszenarien verabschiedet. Rapsöl, als zukunftsträchtiger Bio-Kraftstoff, ist allerdings bei Umweltexperten umstritten, da durch den vermehrten Rapsanbau recht hohe Treibhausgasproduktionen mit Distickstoffmonoxid (Lachgas) forciert werden. Im Agrarrohstoffhandel, wie an der Chicago Board of Trade, bestimmen vor allem die Fonds stark die Handelsszenerien. Raps sowie die Nachprodukte wie Rapsöl stellen im Markt spekulative Anlagen dar, die von vielen Marktfaktoren abhängig sind. Vor allem auch die Ernteerträge spielen eine wichtige Rolle. Von 2000 bis 2010 hatte der Rapspreis bei den Erzeugerpreisen in Deutschland seinen Höhepunkt im Sommer 2007. Seit der Zeit ging der Erzeugerpreis zurück.