Durch die Forderungsausfallversicherung entsteht ausschließlich ein Schutz für den Kreditgeber. In den letzten Jahren ist die Forderungsausfallversicherung in Deutschland immer bedeutender geworden, da die Ausfälle, die durch einen Lieferantenkredit entstanden sind, erheblich anstiegen. Die Forderungsausfallversicherung bezieht sich sowohl auf Warenlieferungen als auch auf Dienstleistungen.
In Deutschland ist die Forderungsausfallversicherung unter verschiedenen Namen bekannt. Neben der Bezeichnung Delkredere Versicherung konnte sich auch der Begriff Warenkreditversicherung durchsetzen. Die Forderungsausfallversicherung wird heute von mehreren Versicherungsunternehmen angeboten und ist an spezielle Versicherungsleistungen gebunden. Durch diesen Schutz können sich Unternehmen, die im Rahmen eines Lieferantenkredites als Kreditgeber fungieren, vor finanziellen Schäden schützen. Hierbei handelt es sich jedoch ausschließlich um finanzielle Schäden, die infolge von offenen Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen entstanden sind. Kauft ein Unternehmen oder Kunde Waren ein oder nimmt es Dienstleistungen von einem anderen Unternehmen in Anspruch, entsteht in Deutschland in der Regel ein Lieferantenkredit. Dieser Lieferantenkredit verfügt meist über einen Zeitraum von 30 bis 180 Tagen. Kann der Kunde des Unternehmens die Forderungen jedoch nicht zahlen, entsteht für den Vertragspartner, also den Verkäufer, ein finanzieller Schaden. Vor diesem Schaden, der nicht selten auch die eigene Existenz bedrohen kann, können sich Unternehmen beziehungsweise Kreditgeber schützen. So handelt es sich bei der Forderungsausfallversicherung um eine weitere Kreditsicherheit. Die Forderungsausfallversicherung deckt die Schäden ab, die infolge eines Lieferantenkredites entstanden sind. Abgesichert werden jedoch ausschließlich Leistungen, die auch als solche in dem Versicherungsvertrag definiert sind. Die meisten Verträge der Forderungsausfallversicherung sind zudem mit einer Deckungssumme versehen. Neben den Rechten verfügt der Versicherungsnehmer jedoch über entsprechende Pflichten. Durch die Forderungsausfallversicherung soll vor allem das Risiko eines finanziellen Schadens verschiedenster Größenordnung des Versicherungsnehmers gemindert werden. Unter anderem soll so auch das Unternehmen vor einer möglichen Insolvenz durch die offenen Forderungen von Lieferantenkrediten geschützt werden. Die Forderungsausfallversicherung wurde bereits recht früh in Deutschland konzipiert und konnte in den letzten Jahren immer deutlicher an Bedeutung gewinnen.
So wurde bereits im Jahr 1917 die Forderungsausfallversicherung konzipiert. Erstmals wurde sie ab dem Jahr 1917 von speziellen Anbietern angeboten. Zuvor handelte es sich hierbei um ein Versicherungsangebot, dass ausschließlich von großen Versicherungsgesellschaften angeboten wurde. Mit der Hermes Kreditversicherungsbank Aktiengesellschaft wurde jedoch die erste umfangreiche Forderungsausfallversicherung für Unternehmen verschiedenster Art in Deutschland angeboten. Nach 1917 folgten weitere Unternehmen diesem Beispiel. Durch die wachsende Zahl der Anbieter wurde auch die Forderungsausfallversicherung immer wieder den verschiedensten Erweiterungen und Ergänzungen unterzogen. Durch diese Erweiterungen und Ergänzungen konnte das Angebot stetig wachsen. Heute können nahezu alle Unternehmen eine Forderungsausfallversicherung in Anspruch nehmen. Zu bedenken ist jedoch, dass es sich um eine sehr kostenintensive Versicherung handelt, da auch das Risiko für die Versicherer bei der Forderungsausfallversicherung entsprechend groß ist. Die Forderungsausfallversicherung wird von den Versicherungsunternehmen an die individuellen Eigenschaften und Ausgangssituationen der Versicherungsnehmer angepasst. Versicherte haben die Möglichkeit, die Prämie der Forderungsausfallversicherung mit einer Selbstbeteiligung zu mindern. Die Versicherungsprämie setzt sich aus mehreren verschiedenen Segmenten zusammen. Einen entscheidenden Faktor spielt die Branche, in der das Unternehmen tätig ist. Ebenso nehmen die meisten Versicherer in Deutschland eine Risikoeinstufung vor, die schließlich auch die genaue Höhe der Versicherungsprämie bestimmt.