Der Markt an sicherheitsbewussten Zertifikatsprodukten ist vor allem durch die Wirtschaftskrise und die nervösen Märkte im Boomen. Vor allem Kapitalschutz-Zertifikate, wie Garantie-Zertifikate oder Airbag-Zertifikate, sind im Markt der konservativen Privatanleger stark nachgefragt. Kapitalschutz-Zertifikate gibt es in vielen Produktformen und sind mit garantierten Rückzahlungssummen am Laufzeitende verbunden. Diese Garantiesummen können bis zu 100 Prozent sein. Meistens findet man Produkte mit 80, 90, 95 oder 100 Prozent. Der Garantiewert bemisst sich am Emissionswert des Zertifikats. Kapitalschutz-Zertifikate wie Garantiezertifikate sind meistens mit unterschiedlichen Gewinnpartizipationsraten verbunden (siehe Artikel Garantie-Zertifikate). Häufig werden die durchschnittlichen Kurssteigerungen auf die Gesamtlaufzeit der Zertifikate berechnet, was Vor- und Nachteile für den Anleger haben kann. Zu beachten ist bei Kapitalschutz-Zertifikaten, dass sich die Garantiesumme auf den Emissionswert bezieht und nicht auf den Kurswert, der zum Beispiel nach der Emission berechnet wird. Kauf man ein Kapitalschutz-Zertifikat nach der Emission zu einem teuren Kurs, so kann dies mit höheren Abschlägen verbunden sein. Bei bestimmten Marktszenarien kann man eventuell auch mit den Garantie-Zertifikaten in Minus rutschen. Zertifikate die kapitalversichert sind, werden sehr stark durch die verzinsten Anleihen beeinflusst, in denen der Emittent investieren muss. Verändern sich die Marktzinsen für die Anleihen, so kann dies das Zertifikat negativ beeinflussen.
Da bei Kapitalschutz-Zertifikaten der Emittent dem Anleger eine garantierte Rückzahlung vertraglich zusichert, müssen die Zertifikate als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuert werden. Man sollte mit dem Bankberater oder einem Steuerberater diese Faktoren vorab besprechen und als Kriterien der Anlage einfließen lassen. Kapitalschutz-Zertifikate kann man auf unterschiedliche Finanzinstrumente und Rohstoffe abschließen. Es gibt zum Beispiel Rohöl-Kapitalschutz-Zertifikate. Gerade auf Erdöl und Gold werden sehr viele Zertifikate mit Sicherheits-Features angeboten. Als Schuldverschreiben fallen die Zertifikate nicht unter die Einlagensicherung und die Anleger werden bei einer Insolvenz des Emittenten als normale Gläubiger behandelt. Man sollte deshalb immer auf die Bonität des Bankhauses achten - und bei gewissen Zertifikatsformen auch die Bonität der Vertragspartner der Emittenten ins Kalkül ziehen. Zu den großen deutschen Emittenten bei Zertifikaten gehören zum Beispiel die Deutsche Bank oder die Commerzbank. Man kann auch über Online-Broker Zertifikate an Börsen wie Frankfurt und Stuttgart handeln. Manche Produkte im Markt der Kapitalschutz-Zertifikate bieten heute auch höherer Renditen durch Hebelwirkungen, die mit maximalen Verlustgarantien abgesichert sind. Hebel-Zertifikate mit Kapitalschutz sind aber riskantere Anlagen, die ein Anlegerwissen über das Börsengeschehen verlangen.