Seit dem Jahr 2005 gibt es den Emissionsrechtehandel in momentan 30 Ländern im Zuge des Emissionshandels in der EU (European Union Emission Trading System / EU ETS). Der Emissionshandel ist ein marktpolitisches Instrument, um dem Klimaschutz langfristig weltweit voranzubringen. Der Handel gibt vor, wie viel die Unternehmen an CO2 emittieren dürfen und wie viel sie im Gegenzug einsparen müssen. 90 Prozent der Emissionspapiere wurden in der Zukunft, und werden bis ins Jahr 2013, kostenlos emittiert. Schafft ein Unternehmen nicht die Einsparung im CO2-Ausstoß, so muss das Unternehmen im Markt Verschmutzungszertifikate zukaufen. Wer einspart kann Berechtigungsscheine verkaufen. So entsteht ein Handel im Klimaschutz zwischen den Unternehmen. Nach der aktuellen Regierungsverordnung werden zehn Prozent der Zertifikate versteigert, dies entspricht rund 40 Millionen Zertifikate. Die Kraftwerksbetreiber können diese für die Jahre 2010 bis 2012 erwerben. Dadurch, dass die Verschmutzungszertifikate in der Vergangenheit im Markt günstiger wurden, hat man die Menge der Verschmutzungszertifikate verringert. Ab dem Jahr 2013 müssen die Unternehmen die kompletten Zertifikate ersteigern. Die Strompreise werden wahrscheinlich dadurch steigen. Allerdings hat der World Wide Fund For Nature (WWF) schon angemahnt, dass die Unternehmen heute schon die Kosten des Emissionshandels (auch die 90 Prozent kostenloser Papiere) an die Verbraucher durch die Strompreise weitergeben, da die gegenwärtige Regelung dies zulässt.
Kritiker des Emissionshandels bemängeln, da über die Verschmutzungszertifikate keine großen Veränderungen eintreten, da die Emissionsminderungen so gering angesetzt sind, dass die Betreiber gleich in den Bau von Kraftwerken investieren können, die eine verbesserten Wirkungsgrad aufweisen. Da alte Kraftwerke meist geringe Betriebslaufzeiten haben, müssen die Unternehmen sowieso in neue fossile Kraftwerke investieren und müssen somit auch keine Verschmutzungszertifikate zukaufen. Ab dem Jahr 2012 müssen auch die europäischen Airlines die Verschmutzungszertifikate kaufen. Politisch möchten die Europäer aber auch verhindern, dass die europäischen Fluglinien im internationalen Wettbewerb durch die Emissionszertifikate benachteiligt werden. Der Emissionshandel bietet in vielen Fällen noch Zündstoff für neue Konflikte zwischen Industrie und Umweltpolitik. Ein Problem ist auch, dass Deutschland teils vorbildlich in den CO2-Reduzierungen ist und ausländische Industrien die Verschmutzungszertifikate gebrauchen könnten, was wiederrum neuen Konfliktstoff zwischen den Vertragspartnern schafft. In Ländern wie den USA wird bis heute kritisch diskutiert über die Einführung eines nationalen CO2-Handeslsystens. Australien hat die Einführung des Emissionshandels auf das Jahr 2011 verlegt, ein Jahr später wie geplant. Auch die Startpreise für die Zertifikate wurden niedriger angesetzt. Solche Initiativen bringen wiederrum die Klimaschützer auf die Barrikaden, die inzwischen ein weltweites Klimagesetz fordern.