Knock-out-Produkte sind im Börsenmarkt riskante Spekulationsgeschäfte, die hohe Renditen fokussieren, aber auch mit einem Totalverlust des Kapitals einhergehen können. Nur börsenerfahrene Privatanleger, die eventuell auch einen Totalverlust verkraften können, sollten solche Produkte in den Anlagefokus stellen. Hebel-Zertifikate sind eine beliebte Form der Knock-out-Produkte. Hebel-Zertifikate sind im Markt nachgefragt, da man unter anderem durch die Hebel-Partizipation mit geringeren Kapitalmitteln höhere Gewinne generieren kann. Hebel-Zertifikate gibt es zum Beispiel auf Aktien, Devisen, Rohstoffe oder Börsenindexe. Im Markt der Knock-out-Produkte gibt es nicht nur Hebel-Zertifikate, sondern auch spezifische Knock-outs oder Optionsscheine. Man kann generell bei Knock-out-Produkten wie Hebel-Zertifikate auf steigende Kurse und fallende Kurse wetten. Bei steigenden Kursen spricht man häufig von Bull- Zertifikaten oder Long-Zertifikaten. Short-Zertifikate oder Bär-Zertifikate bilden Spekulationen auf fallende Kurse ab. Hebelzertifikate auf Aktienkurse oder Indizes werden auf das Finanzierungslevel (Strike) bezogen. Das Finanzierungslevel wird mit einem Aufgeld der Bank versehen. Es gibt je nach Produkt, bzw. der Spekulation auf fallende oder steigende Kurse, verschiedene Hebel-Berechnungen. Der Hebelpreis auf einen steigenden Indexwert kann zum Beispiel aus dem Basispreis durch Zertifikatspreis mal Bezugsverhältnis errechnet werden. Durch das Finanzierungslevel hat der Anleger von Hebel-Zertifikaten eine größere Renditechance als zum Beispiel Index-Zertifikatsanleger.
Bei Knock-out-Produkten gibt es eine Knock-out-Schwelle. Wird diese definierte Schwelle je nach Spekulationsprodukt überschritten oder unterschritten, so verfällt der Knock-Out-Schein. Die Anlage ist in diesem Fall wertlos. Über die Stop-Loss-Schwelle kann man im geringen Maß den Totalverlust minimieren. Allerdings stellt dies meist nur einen Bruchteil des Investments dar. Oftmals kann die Bank nur einen symbolischen Betrag für den Anleger ausstellen, damit die Verluste ggfls. steuerlich absetzbar sind. Sofern die Hebel-Zertifikate mit einer unbegrenzten Laufzeit versehen sind, wird in der Regel eine Stop-Loss-Marke gesetzt. Man unterscheidet Knock-out-Produkte meist nach den Laufzeiten. Ein Grundsatz in diesem Anlagebereich ist seitens der Emittenten, das sich diese risikoneutral stellen. Der Emittent möchte somit weder am Gewinn noch man Verlust des Anlegers partizipieren. Diese Geschäftsform der Absicherung nach beiden Seiten nennt man Hedge und kann je nach Produkt sehr unterscheidlich sein. Kommt es zum Knock-out, so verkauft der Emittent den Hedge am Markt. Die Hedge-Auflösung führt zur Auszahlung, sofern der Anleger eine Stop-Loss-Strategie gewählt hat. Der Rückzahlungsbetrag ist natürlich somit vor allem auf die Marktentwicklung des Basiswertes nach Auflösung fokussiert. Bei Knock-out-Produkten gibt es heute zum Beispiel im Anlagemarkt Produkte, die mit variablen Basiswerten und Stop-Loss-Schwellen ausgestattet sind. Eine Form ist zum Beispiel Rolling-Turbo mit speziellen Vertragsmodalitäten. Hier wird der Hebel vom Emittenten täglich am Markt konstant gehalten. Basispreise und Bezugsverhältnisse werden hier permanent im Marktgeschehen angepasst. Das letztere Produkt geht allerdings mit einer geringeren Transparenz für den Anleger einher.