Mini-Futures

Mini-Futures gehören zur Produktgruppe der Hebelprodukte, die im Börsenmarkt auch als Turbos bezeichnet werden. Die Turbos sind seit 2001 auf dem Markt und haben sich als riskantere Anlageprodukte einen Namen gemacht. Mini-Futures haben als Produkte den Kernvorteil, dass man auch mit geringen Kapitaleinsätzen durch die Hebelwirkungen hohe Gewinne generieren kann. Man kann mit den Mini-Futures auf Indexe, Edelmetalle, Aktien oder zum Beispiel Rohstoffe spekulieren. Die Produkte sind unabhängig von der Marktvolabilität, die zum Beispiel bei Optionsgeschäften ein Risikofaktor ist. Mini-Futures weißen teils Gemeinsamkeiten mit Optionsgeschäften und Börsenterminkontrakten (Futures auf). Mini-Futures sind neben dem Basiswert durch das Finanzierungslevel und den Bezugswert charakterisiert. Das Finanzierungslevel ist hier vergleichbar mit Optionsscheinen, allerdings legt der Emittent die Finanzierungskosten täglich am Markt fest. Die Finanzierungskosten gibt der Emittent an den Käufer weiter. Die Finanzierungskosten bei Mini-Future-Zertifikaten ergeben sich durch die Finanzierungskosten des Emittenten, da der Anleger nicht den vollen Basispreis bezahlt, da er bei Mini-Futures an Hebelwirkungen partizipieren möchte. Je nach Produkt gibt es unterschiedliche Hebeleffekte dadurch, dass der Ableger nur einem Bruchteil des Preises auf den Basispreis bezahlt. Je größer der Hebel, desto sensibler ist das Produkt in Bezug auf Basispreisveränderungen. Wie bei Zertifikaten üblich, errechnet sich der Gewinn und Verlust immer auf den Basiswert, der konkreter und synthetischer Bewertungsnatur sein kann. Bei Mini-Future-Long-Produkten setzt man auf steigende Kurse, bei Shorts auf sinkende Kursbewegungen. Mini-Futures sind meist mit unbegrenzten Laufzeiten ausgestattet und weißen eine Stop-Loss-Marke auf, die vor unbegrenzten Verlusten schützt.

Stop-Loss-Marken sind eine definierte Sicherheitsbarriere, die vor dem Totalverlust des Investments schützen soll. Durch die Stop-Loss-Marke ist der Kapitalverlust auf den Kaufpreis des Zertifikats beschränkt. Kauft man zum Beispiel ein Mini-Future auf Long, und der Basispreis erreicht oder unterschreitet die Stop-Loss-Marke, so verfällt das Zertifikat und der Ableger bekommt den Restwert ausbezahlt. Unter anderem deshalb, da der Emittent bei Verfall solcher Zertifikate im Markt handelt, kann es zu unterschiedlichen Restwertberechnungen kommen. Stop-Loss-Marken werden häufig einmal im Monat an das Finanzierungslevel festgemacht. Bei Mini-Futures kann man den Preis für das Zertifikat zum Beispiel berechnen, indem der Anleger den Wert aus dem Basispreis und dem Finanzierungsbedarf als Differenz errechnet. Je nach Produkt muss man das Bezugsverhältnis berücksichtigen. Ist ein Bezugsverhältnis zum Beispiel 100 und man möchte auf einen Index spekulieren, so investiert man 1/100 in den Index. Setzt man zum Beispiel auf ausländische Indexe wie den Dow Jones, so muss man den Wechselkurs mit einkalkulieren. Mini-Futures sind bei Anleger neben den Hebeleffekt-Features auch beliebt, da man eine hohe Transparenz bei Spekulationen hat und die Produkte meist einfache Funktionsweise bieten.