Zertifikate sind Schuldverschreibungen auf Berechnungen von spezifischen Basiswerten, mit denen man in verschiedene Märkte investieren kann. Eine Zertifikatsform sind Airbag-Zertifikate, die zu den sogenannten strukturierten Finanzprodukten gehören und auch klassisch zum Retail-Geschäft (Privatkundengeschäft) der Banken zählen. Der Begriff Airbag bezieht sich auf einen Schutz, der sich bei diesen Zertifikaten auf eine definierte Unterschutzgrenze bei Kapitalverlusten bezieht. In der Regel kann man aber durch den Kursgewinn auf den festgesetzten Basiswert unbegrenzt Kursgewinne generieren. Unter Umständen kann es auch sein, dass der Kunde durch Faktoren wie Basiswert-Volubilität oder die Restlaufzeit nicht hundertprozentige Kursgewinne ganz generieren kann. Ist der Sicherungspuffer durch den Fall des Basiswertes aufgebraucht, so kommt es zu anteiligen Verlusten der Ableger. Der “Airbag” ist in diesem Zusammenhang also nicht ein absolutes Sicherheitsinstrument, sondern nur ein definierter Sicherheitspuffer. Der Anleger bekommt den gezahlten Ausgabepreis vollständig zurück, solange der Wert nicht das Underlying (auch Bezugswert/Basiswert) unterschreitet. Abschläge muss der Kunde machen, wenn der Basiswert zum Ende der Laufzeit den Barrierewert unterschreitet. Die Abschläge sind aber in diesem Fall geringer als bei direkten Anlagen. Der Anleger kann bei Airbag-Zertifikaten sehr individuelle Anlagestrategien wählen. Diese Strategie richtet sich immer aus an den Faktoren Gewinnoptimierung und Sicherheitsminimierung. Es kommen rund tausend neue Airbag-Zertifikate pro Jahr auf den Markt, so dass für alle interessierten Anleger ein Spekulationsprodukt dabei ist. Bei Airbag-Zertifikaten gibt es die sogenannte Partizipationsrate, die den Faktor der Kursgewinne definiert. Die Faktoren beziehen sich zum Beispiel auf die vereinbarte Schutzbarriere oder die Laufzeit. Auch die vereinbarten und verfügbaren Dividenden können die Partizipationsrate beeinflussen.
Generell sind Airbag-Zertifikate für private Anleger gedacht, die sich auf das Grundthema Sicherheitsminimierung bei Zertifikaten konzentrieren. Die Ertragschancen und die Verlustrisiken sind generell bei Zertifikaten am Börsengeschehen orientiert. Ein Risiko haben Zertifikat-Anleger immer, wenn die Bonität des Emittenten nicht ausreicht und die Bank in die Insolvenz gerät. Die Bonitätsrisiken sind in der Regel bei großen Banken ausgeschlossen. Airbag-Zertifikate sind klassische Hausse-Investments an der Börse, d.h., das die privaten Anleger zu mindestens mittelfristig auf “freundliche” Kursentwicklungen setzen. Obergrenzen für die Ertragschancen gibt es in der Regel nicht. Airbag-Zertifikate sind also reine Spekulationsprodukte, die allerdings den Sicherheitspuffer bieten. Zertifikate sind rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen, die nicht in die Einlagensicherung wie Sparbücher fallen und deshalb nur mit einer seriösen Bank abgeschlossen werden sollten. Viele günstige Angebote unterbreiten zum Beispiel die Direktbanken. Auch die Deutsche Bank oder vereinzelt auch Landesbanken sind in diesem Geschäft involviert. Man kann Zertifikate bei Banken oder an der Börse kaufen und verkaufen. Informationen zu Derivaten bekommt man zum Beispiel beim Deutschen Derivaten Verband. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierpapierbesitz hat zum Beispiel auf der Internetpräsenz Antworten auf Fragen in diesen Anlagebereich kommuniziert.