Bandbreiten-Zertifikate sind interessante Zertifikate, sofern der Anleger von einer konformen Seitwärtsbewegung der Wertpapiere ausgeht. Auf Grundlage des Basiswerts sollte sich der Kurs nur in bestimmten Grenzen bewegen. Diese Form der Zertifikate ist für Anleger interessant, die mit Sicherheitskriterien an der Börse spekulieren wollen. Wie bei allen anderen Arten von Zertifikaten handelt es sich im rechtlichen Sinn um Schuldverschreibungen. Die Bandbreiten-Zertifikate haben Vor- und Nachteile. Der Begriff “Bandbreite” bezieht sich auf eine definierte Unter- und Obergrenze, die auf Basis des Underlyings (Bezugswert) festgelegt wird. Die Zertifikate sind mit einem sogenannten Cap versehen, einer Obergewinngrenze. Man kann bis zur definierten Obergrenze an den Kursgewinnen des Basiswertes der Bandbreiten-Zertifikate doppelt partizipieren. Im schlechtesten Fall sinkt der Kurs unter den definierten Basiswert, so dass man zum Beispiel bei Fälligkeit nur die Aktie zum Bezugswert bekommt. Liegt der Kurs zur definierten Fälligkeit in der Bandbreite zwischen Basiswert und Cap, so bekommt man den Basiswert und einem gehebelten Barausgleich von den Bankhäusern. Bei höheren Kursanstiegen über dem Cap profitiert der Anleger allerdings nicht.
Das Verlustrisiko bei Bandbreiten-Zertifikaten besteht nur bis auf die Höhe des Basiswertes. Andererseits sind auch die Gewinne nur bis zur Obergrenze möglich. Die Bandbreiten-Zertifikate können je nach Bankhaus auch anders genannt werden. Die Deutsche Bank bietet zum Beispiel solche Produkte als Double-Chance-Zertifikate an. Im Anlegermarkt gibt es eine Vielzahl von Produkten von unterschiedlichen Emittenten. Es gibt Bandbreiten-Zertifikate mit unterschiedlichen Laufzeiten, bis hin zu nicht Open-end-Zertifikaten. Im Markt werden auch sogenannte Korridor-Optionsscheine angeboten, die allerdings nichts mit den Bandbreiten-Zertifikaten zutun haben. Bandbreiten-Zertifikate werden meistens auch als eine Option zu den Discount-Zertifikaten im Markt verwendet. (s. Artikel Discount-Zertifikate). Zumeist werden Bandbreiten-Zertifikate als Spekulation an der Börse eingesetzt. Wie bei allen anderen spekulativen Anlagen, sollte man sich ausführlich über die Produkte informieren lassen und auch ein gewisses Markt-Knowhow haben.