Double-Change-Zertifikate sind spezielle Produkte, die zu den Bandbreiten-Zertifikaten gezählt werden. Solche Zertifikate für private Anleger sind sinnvoll, wenn der Börsenmarkt recht stabil ist und die Kurse nicht zu stark nach oben und unten tendieren. Double-Change-Zertifikate werden meistens mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren angeboten. Die Wertentwicklung des Zertifikats hängt von der Entwicklung des Basiswertes zwischen der Emission und dem Wert bei Fälligkeit ab. Steigt der Kurs des Basiswertes bis zum Vertragsende, so verdoppelt sich der Gewinn zwischen dem Emissionswert und dem sogenannten Cap-Betrag. Ein Cap ist eine Obergrenze, die den Kursgewinn, z.B. einer Aktie, definiert. Kommt es zum Beispiel zu einem moderaten Anstieg um 10 Prozent einer Aktie, die man für 100 als Emissionswert erhalten hat und mit einem Cap-Wert (Obergrenze) von 115 definiert ist, so ist der Wert des Double-Change-Zertifikates 120. Man hat also eine Wertentwicklung von 20 Prozent auf das Zertifikat, obwohl die Aktie nur um 10 Prozent im Wert gestiegen ist. Kommt es zu sehr starken Kursgewinnen, die über den Cap-Wert liegen, so ist meistens der Anleger im Vorteil, der eine Aktien-Direktanlage getätigt hat, da er kein Cap hat. Bei moderaten Anstiegen ist aber der Double-Change-Zertifikate-Anleger immer im Vorteil.
Hat man einen höheren Kursgewinn als den Cap-Betrag, oder liegt der Wert auf dem Cap-Niveau, so wird der Cap-Betrag und die Differenz zwischen Cap-Betrag und Emissionsbetrag bezahlt. Hat man zum Beispiel einen Emissionswert von 100 und bei Fälligkeit einen Wert von 130, bei einem definieren Cap von 115, so bekommt man 115 plus den Differenzwert 15. Der Wert des Double-Change-Zertifikates ist dann 130. Liegt der Kurs bei Fälligkeit unter dem Emissionswert, so bekommt der Anleger eine Basiswert-Rückzahlung. Die Rückzahlungsform kann je nach Produkt unterschiedlich sein. Da über einen längeren Zeitraum viele Aktien sich im Markt moderat entwickeln, kann der Anleger doppelt durch ein solches Zertifikat partizipieren. Nur wenn man auf Wertpapiere setzt, von denen man vermutet, dass sie stark über Monate und Jahre steigen, kann ein Direktinvestment sinnvoller sein. Verlust macht man dann, wenn der Bezugswert unter den Einstandskurs fällt und sich Double-Change-Zertifikate in diesem Fall wie ein Aktienwerte verhalten. Grundsätzlich sollte man eine solche Anlage nur tätigen, wenn man professionelle Anlageberatung bekommt und man sich auch für die Börse und das Marktgeschehen interessiert. Man sollte sich unbedingt alle Szenarien erklären lassen und sich auch mit den Begrifflichkeiten des Börsenmarktes vertraut machen.