Palladium gehört zu den vier Edelmetallen im internationalen Rohstoffhandel und ist ein seltenes Metall. Das silberweiße Metall wird heute vor allem als Nebenprodukt beim Abbau von Kupfer, Blei, Gold oder Platin gewonnen. Da die natürlichen Abbaugebiete heute ausgebeutet sind, wird Palladium vor allem aus Nickel- und Kupfererzen gewonnen. Eine enge Marktverwandtschaft hat Palladium mit Platin. Ist der Preis für Platin sehr hoch, so geht der Markt in der Regel in das Palladium-Segment. Platin und Palladium ähneln sich sehr bei den chemischen Eigenschaften. Bei Platin ist das wichtigste Förderland Südafrika. Palladium, das aus Nickel- oder Kupfererzen gewonnen wird, kommt vor allem aus Russland in den Edelmetallhandel. Die russische Förderung trägt mit über drei Viertel zur Weltproduktion bei. Palladium spielt vor allem für die Automobilindustrie eine wichtige Rolle, unter anderem bei der Produktion von Abgaskatalysatoren bei Ottomotoren. Auch in der Schmuckindustrie, dem Elektrobereich und der Medizin wird Palladium als Edelmetall verwendet. Medizinische Geräte oder Zahnersatzprodukte werden unter anderem mit Palladium hergestellt. Bei den Wasserstoffkraftzeugen dient das Edelmetall als Speichplatz für Wasserstoff. Das Edelmetall verfügt über die größte Absorptionsfähigkeit für Wasserstoff bei allen chemischen Elementen. Gold- Palladium-Legierungen werden zum Beispiel in der Schmuckindustrie als Weißgold verkauft. Weißgold wurde für Schmuckstücke in der baden-württembergischen Stadt Pforzheim entwickelt, die für ihren Schmuckhandel bekannt ist. Rund 75 Prozent des deutschen Schmucks kommen aus Pforzheim.
Wie bei Gold und Silber auch, gibt es bei Platin und Palladium einen wichtigen außerbörslichen Handel. Bei den sogenannten OTC-Märkten (Over the Counter) schließen die Parteien Kontrakte direkt miteinander ab. Bei Platin und Palladium ist der wichtigste OTC-Handelsplatz der London Platinum and Palladium Market (LPPM). Der Londoner Berufsverband LPPM, der den gewerbsmäßigen Handel mit Platin und Palladium fördert, wurde im Jahr 1987 gegründet. Wie bei Gold und Silber gibt es die international anerkannte Güte des Platins und Palladiums über “Good Delivery”. Beide Edelmetalle werden in Form von Tafeln oder Barren im OTC-Handel gehandelt. Es gibt Good-Delivery-Spezifikationen nach Kriterien wie Gewicht, Reinheit, Aussehen oder Markierungen. Bei Palladium ist das Höchstgewicht im OTC-Handel sechs Kilogramm und das Mindestgewicht ein Kilogramm. Die Reinheit bei Good-Delivery-Palladium muss mindestens 99,95% Palladium ausweisen. Neben dem europäischen OTC-Handel in London und Zürich bei Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium wird Palladium börslich an der New York Mercantile Exchange in der Abteilung COMEX gehandelt. Die frühere Börse New York Commodities Exchange (COMEX) fusionierte 1994 mit der New York Mercantile Exchange und gehört heute zur CME Group, der größten Optionsbörse der Welt mit Unternehmenssitz in Chicago. An der COMEX wird vor allem Aluminium, Gold, Kupfer, Platin oder auch Palladium als Metalle gehandelt.
Der Platin- und Palladiumpreis ist u.a. durch das Wachstum der chinesischen Automobilindustrie geprägt. Seit der Jahrtausendwende haben die Preise für Platin und Palladium sich dynamisch entwickelt. Man kann im Börsenhandel mit Platin und Palladium unter anderem über ZKB Exchange Traded Fonds (ETF) teilnehmen. Solche spekulativen Fonds gibt es auf Gold, Platin oder Palladium und weisen einen Anlagehorizont von zehn Jahren auf. Wie bei anderen Rohstoffen auch, ist eine gute Marktkenntnis sehr wichtig, um langfristige Rohstoffprognosen im Markt zu reflektieren. Bei dauerhaften Investments, zum Beispiel auf Edelmetalle wie Platin, bieten sich Partizipationszertifikate an, die auf Basis der Edelmetallpreise laufen. Wer sich gegen Währungsrisiken absichern möchte, der kann auf Quanto-Zertifikate zurückgreifen. Palladium-Index-Zertifikate gibt es unter anderem in Bezug auf einen Korb von Minengesellschaften.